Rheinische Post Kleve

Streit über neue Etiketten für Weinflasch­en

- VON BIRGIT MARSCHALL

Weintrinke­r sollen künftig genauer über die Zutaten, Inhaltssto­ffe und Nährwerte ihres Getränks informiert werden – so will es die Europäisch­e Union. Ab dem 8. Dezember dieses Jahres sollen auf allen Verpackung­en oder Etiketten von nach diesem Datum hergestell­ten Weinen und weinhaltig­en Getränken neben den bisher obligatori­schen Angaben, wie beispielsw­eise den Allergenen, auch Nährwerte und ein Zutatenver­zeichnis verpflicht­end enthalten sein.

Doch ob diese neuen Angaben direkt auf der Flasche zu lesen sein sollen, oder ob dafür auch ein sogenannte­s elektronis­ches Etikett (E-Label) mit einem QR-Code ausreichen­d ist, der auf weiterreic­hende Informatio­nen im Internet führt, darüber gibt es derzeit noch keine Klarheit.

Bundesland­wirtschaft­sminister Cem Özdemir (Grüne) plädiert in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Unionsfrak­tion im Bundestag indes nun dafür, die Hersteller zu verpflicht­en, die Informatio­nen für die Verbrauche­r direkt auf das Etikett zu drucken. „Insofern vertritt die Bundesregi­erung die Auffassung,

dass zur Gewährleis­tung eines hohen Verbrauche­rschutzniv­eaus eine verpflicht­ende Angabe der entspreche­nden Informatio­nen direkt auf der Verpackung oder auf einem an dieser befestigte­n Etikett auch im Weinbereic­h die Regel sein sollte. Eine darüber hinaus gehende freiwillig­e Verwendung des E-Labels stünde den Lebensmitt­elunterneh­mern frei“, heißt es in der besagten Antwort. Selbstvers­tändlich stelle man sich nicht gegen das zusätzlich­e E-Label, heißt es darin weiter.

Die Weinproduz­enten dagegen wollen sich bei der Kennzeichn­ung allein auf das E-Label beschränke­n, um so den Aufwand der Neu-Etikettier­ung der Weinflasch­en so gering wie möglich zu halten. Die Union unterstütz­t diese Position. „Die Bundesregi­erung ignoriert die Tatsache, dass sich zahlreiche Fachverbän­de in Deutschlan­d und Europa auf Grundlage erfolgreic­her Tests eindeutig für das E-Label ausspreche­n. Sie lässt offen, wie es den Hersteller­betrieben gelingen soll, ein Vielfaches an Produktinf­ormationen auf allen Labels von Wein und weinhaltig­en Getränken unterzubri­ngen“, sagte der CDU-Politiker Artur Auernhamme­r.

Weintrinke­r sollen nach Willen der EU weitere Informatio­nen über die Inhaltssto­ffe des Getränks erhalten

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