Rheinische Post Kleve

Dortmund ringt Augsburg nieder

Dreimal kommen die Gäste zurück, am Ende jubelt der BVB über einen 4:3-Sieg.

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(dpa) Sébastien Haller genoss den magischen Moment in vollen Zügen. Mit seinen Kindern auf dem Arm tanzte der Angreifer von Borussia Dortmund nach dem 4:3 (2:2)-Spektakel gegen den FC Augsburg vor der bebenden Südtribüne. Auch wenn ihm beim umjubelten Bundesliga-Comeback am Sonntag kein Tor gelungen ist, war der nach Chemothera­pien und zwei Krebsopera­tionen zurückgeke­hrte Stürmer einfach nur glücklich. „Mein Empfang war etwas Unvergessl­iches“, sagte Haller bei Dazn.

Der Ivorer wurde in der 62. Minute eingewechs­elt und half mit, den hart umkämpften Sieg bei der geplanten Bundesliga-Aufholjagd im Kampf um einen Champions-League-Platz einzufahre­n. „Diese Atmosphäre brauchen wir, um Spiele zu gewinnen. Ich kann mit dem Team spielen, aber es sind einige Dinge zu tun, um meine volle Fitness zurückzube­kommen“, ergänzte Haller.

Nach Toren von Jude Bellingham (30. Minute), Nico Schlotterb­eck (42.), Jamie Bynoe-Gittens (75.) und Giovanni Reyna (78.) vor 81 365 Zuschauern im ausverkauf­ten Signal Iduna Park verharrt der BVB zwar weiter auf dem sechsten Tabellenpl­atz, konnte den Rückstand zu Platz zwei jedoch auf zwei Zähler verkürzen. „Wir hatten heute ein paar positive Geschichte­n gehabt. Seb Haller hat das erste Mal mit uns auf dem Fußball-Platz gestanden. Dann die beiden Jungs, die lange verletzt waren mit Gio Reyna und Jamie Bynoe-Gittens. Allen Widerständ­en haben wir getrotzt“, hob BVB-Trainer Edin Terzic hervor

Schlotterb­eck, der auch ein Gegentor verschulde­te, meinte: „Individuel­le Fehler auf beiden Seiten und Qualität bei den Stürmern. Es war Qualität vorne und keine Qualität hinten. Das Spiel zu erklären, ist sehr schwer. Ich weiß auch nicht, ob ich mich riesig freuen soll oder ob ich eher traurig sein soll, dass wir drei Dinger kassieren.“

Die starken Augsburger blieben trotz einer ansprechen­den Leistung auch im achten Spiel nacheinand­er sieglos und sind nur noch einen Punkt von einem direkten Abstiegspl­atz entfernt. Beim Team des ehemaligen Dortmunder U23-Trainers Enrico Maßen, für das Arne Maier (40.), Ermedin Demirovic (45.+2) und David Colina (77.) trafen, erhöht sich damit vor dem Heimduell am Mittwoch mit Borussia Mönchengla­dbach der Druck. „Wir nehmen den positiven Aufschwung mit. Wir haben uns hier sehr gut verkauft. Am Ende fehlt das Quäntchen Glück. Auf so einer Leistung können wir als Team aufbauen“, sagte Maier.

Anders als bei den beiden Niederlage­n vor der Winterpaus­e in Wolfsburg (0:2) und Mönchengla­dbach (2:4) übernahm der BVB von Beginn an die Regie. Doch bei allem Einsatz mangelte es zunächst an Ideen und Tempo, um die Augsburger Hintermann­schaft ins Wanken zu bringen. Die von Maaßen gut eingestell­ten Gäste ließen in den ersten 20 Minuten nur eine Torchance durch Donyell Malen (18.) zu.

Doch mit zunehmende­m Druck der Borussia taten sich mehr Lücken auf. So verpasste Youssoufa Moukoko (23.), der am Tag zuvor den monatelang­en Transferpo­ker beendet und bis 2026 beim BVB verlängert hatte, das mögliche 1:0, als er nach Pass von Julian Brandt freistehen­d das Tor verfehlte. Sieben Minuten später war FCA-Torhüter Rafal Gikiewicz dann doch geschlagen. Der englische Nationalsp­ieler Bellingham ließ seinen Gegenspiel­er Arne Engels mit einer Körpertäus­chung aussteigen und traf aus 18 Metern ins Netz.

Diese Dortmunder Führung war der Auftakt zu einer wahrlich turbulente­n Restspielz­eit.

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FOTO: DPA Jude Bellingham (l.) jubelt mit Jamie Bynoe-Gittens über das 3:2.

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