Uedemer Leisten für zwei verdiente „Brucher“
In der Hohen Mühle zeichnete die SPD Uedem Hubert Hoffmann und Frank Neu von den Uedemerbrucher Schützen aus.
Der Platz in der Hohen Mühle ist bauartbedingt endlich. Wenn da ein ganzer Verein einmarschiert, um sich feiern zu lassen, wird’s eng. Seit aber Corona seinen Schrecken verloren hat, genießen es die Menschen ja, wieder nahe beieinander sein zu können. Entsprechend war es für die Gäste der SPD am Sonntag offensichtlich ein schönes Gefühl, eng an eng zu stehen oder zu sitzen, ein Glas Sekt auf ein möglichst glückliches neues Jahr zu trinken und einer Vereinigung zuzuprosten, die sich um die Schustergemeinde verdient macht. Ganz besonders um Uedemerbruch.
Oder besser, von „Bruch“, denn wer ein eingefleischter Bewohner dieses Ortsteils ist, nennt sich gerne „Brucher“so wie Hubert Hoffmann und Frank Neu. Die beiden Schießmeister der Uedemerbrucher Hubertusschützen sind die neuen Preisträger des „Uedemer Leisten“, eine Auszeichnung der Uedemer SPD, die jedes Jahr Personen würdigt, die sich in besonderer Weise um ihren Ort, um Tradition und Brauchtum
verdient machen; diesmal sind es gleich zwei. Die Wahl fiel auf die beiden Schützen, die sich für den Schießsport und die Jugendarbeit einsetzen. Mit großem Erfolg, denn der Nachwuchs der St.-HubertusSchützenbruderschaft
hat in der Region nicht viel Konkurrenz, berichtete Jörg Lorenz, Fraktionsvorsitzender der Uedemer Sozialdemokraten.
Viele Vereinsvertreter aus ganz Uedem waren der Einladung zur Preisverleihung
gefolgt, auch die stellvertretenden Bürgermeisterinnen der Gemeinde waren anwesend. Alle genossen die kurz Ansprache des SPD-Vorsitzenden Jürgen Noth, der von sich selbst sagt, „kein guter Redner“zu sein, aber umso mehr die Herzen seiner Zuhörer erreicht. Jubel gab’s für die abschließende Bemerkung „ich muss jetzt wieder in die Küche“. Bevor sich Noth dort aber um das Wohlbefinden seiner Gäste kümmern konnte, berichtete er noch von den Corona-Jahren, in denen erst Willi Holland als langjähriger „Kümmerer“der Hohen Mühle und im Vorjahr Jörg Eskes für die Spielgemeinschaft geehrt wurden. Beide mussten den Uedemer Leisten ohne großes Publikum entgegenehmen. Das ist jetzt zum Glück wieder anders. Der traditionelle Neujahrsempfang konnte am Sonntag, wie Jörg Lorenz formulierte, „in lieb gewordener Weise“gefeiert werden. Fürs Gruppenfoto musste der Schützenverein, der samt Fahnenträger und aktiver Jugend gekommen war, nochmal an die ziemlich frische Luft, um danach umso lieber zurück in die warme Mühle zu strömen. Dort lobte Jörg Lorenz den Einsatz der Schießmeister, die nicht nur zweimal in der Woche das Training des Nachwuchses leiten, sondern ihn zu Wettbewerben begleiten und die besonders talentierten Jugendlichen auch zu den Kollegen der SSG Kevelaer chauffieren. Bei der Schießsportgemeinschaft, die sich dem Luftgewehrschießen widmet, ist ja unter anderen Hannah Wehren aktiv, die schon Bundessiegerin in der Schülerklasse war.
Bei den Uedemerbrucher Schützen steht jedoch die Sorge um das Dorfleben und die Bewahrung der Tradition im Vordergrund. Was an den beiden Geehrten besonders erwähnenswert ist: Beide sind keine geborenen Uedemerbrucher und sind doch heute als „Brucher“absolut anerkannt. „Zugezogener“zu sein, was anddernorts über Generationen hinweg ein Makel sein soll, ist in Uedem kein Problem. Wenn man denn dazugehören will. Laut Lorenz sind die beiden Männer ein „Dreamteam“, das seit 2018 als Schießmeister und Stellvertreter ungeheuer engagiert ist. Ausdauerndes Klatschen belohnte sie dafür.