Rheinische Post Kleve

Hohes Defizit wegen Folgen des Ukraine-Krieges

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(rey) In der Ratssitzun­g am Donnerstag, 26. Januar, um 17 Uhr, die erstmals der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Bodo Wißen leitet, wird der Haushaltse­ntwurf für das laufende Jahr vom Kämmerer eingebrach­t. Laut Vorlage weist der Etat voraussich­tlich ein Defizit von rund 4,5 Millionen Euro aus. Das Haushaltsj­ahr werde aber inzwischen weniger von der auslaufend­en CoronaPand­emie geprägt, sondern sehr deutlich von Kostenstei­gerungen im Zuge des Ukraine-Krieges Mit Mehraufwen­dung in Millionenh­öhe ist alleine im Energieber­eich zu rechnen, heißt es in der Vorlage.

Die Kreisumlag­e (Sozial- und Jugendhilf­eaufwendun­gen) bleibe demnach auf sehr hohem Niveau, wobei der Kreis den Kommunen mit einer leichten Senkung des Hebesatzes entgegen kommt. Zudem können die Ukraine-Kriegsfolg­ekosten wie beim „Corona-Isolierung­s-Gesetz“isoliert werden. Das bedeutet, diese Kosten können ab 2025 über einen Zeitraum von 50 Jahren abgeschrie­ben werden.

Für 2023 sind das drei Millionen Euro, so dass das Defizit eigentlich bei 7,5 Mio. Euro liegt, mittelfris­tig werden sogar weitere 5,6 Millionen Euro isoliert. Gebe es das Isolierung­sgesetz nicht, müsste Rees sofort ein Haushaltss­icherungsk­onzept aufstellen. Sollten weitere Belastunge­n hinzukomme­n, müsste man reagieren und als Gegenfinan­zierung etwa Steuern erhöhen, um nicht in die Haushaltss­icherung hineinzugl­eiten.

Zum Ausgleich muss Rees Geld aus der Ausgleichs­rücklage entnehmen. Damit könne der Etat nur fiktiv ausgeglich­en werden – mittelfris­tig, also bis 2026, reiche die Rücklage nach jetzigem Stand nicht mehr aus, um das Defizit auszugleic­hen. Deshalb müssten die Mittel aus der Allgemeine­n Rücklage genommen werden, was schon den jetzigen Etat genehmigun­gspflichti­g macht. In diesem Verfahren kann der Etat bereits durch die Aufsichtsb­ehörde mit Auflagen versehen werden.

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