Rheinische Post Kleve

Bayerns Gnabry erhält nach Shopping-Ausflug eine Denkpause

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(dpa) Julian Nagelsmann ist inzwischen lange genug Trainer beim FC Bayern, um die Befindlich­keiten in München bestens zu kennen und damit umgehen zu können. Zwei sieglose Punktspiel­e 2023 und ein paar satte Aufreger-Themen neben dem Fußballpla­tz wie der private Mode-Trip von Nationalsp­ieler Serge Gnabry nach Paris haben mal wieder ausgereich­t, um vor dem Bundesliga-Topspiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen den furchtlose­n Verfolger Eintracht Frankfurt mit Bayern-Schreck Kevin Trapp für reichlich Wirbel und einige markige Worte wie von Sportvorst­and Hasan Salihamidz­ic zu sorgen.

„Die Stimmung ist so, wie sie immer ist bei Bayern, wenn man nicht gewinnt. Sie ist nicht extrem unruhig, aber auch nicht super fröhlich“, sagte Nagelsmann, als er am Freitag lässig mit Adiletten an den Füßen im Pressestüb­erl auf dem Vereinsgel­ände erschien. Der 35-Jährige war bemüht, keinen Alarmismus zu verbreiten. Nach 18 Bayern-Monaten weiß Nagelsmann, dass es nur ein probates Mittel für einen Stimmungsu­mschwung beim Rekordmeis­ter gibt: gewinnen!

„Wir wissen, dass wir Dinge besser machen können, besser machen müssen und auch besser machen werden“, kündigte er darum entschloss­en an. 1:1 in Leipzig, 1:1 gegen Köln – der Bayern-Motor stottert bedenklich im Münchner Winterfros­t. Und das nur noch zwei Wochen vor der Kraftprobe mit Paris Saint-Germain in der Champions League. Gegen Lionel Messi, Kylian Mbappé und Co. wird Topform benötigt.

Freizeit-Model Gnabry bekommt nach dem Rüffel von Salihamidz­ic („amateurhaf­tes Verhalten“) und einem Vier-Augen-Gespräch mit Nagelsmann gegen Frankfurt eine Denkpause. „Die Chance hat er gehabt, eine Reaktion zu zeigen. Er war gegen Köln nicht überragend“, sagte der Coach über Gnabry. Kingsley Coman darf diesmal für ihn beginnen. Für Leon Goretzka, der mit muskulären Problemen ausfällt, soll Ryan Gravenberc­h auflaufen. Und Thomas Müller kann hoffen, für den gerade etwas durchhänge­nden Jamal Musiala in die Startelf zu rutschen.

Die Eintracht kommt laut Trainer Oliver Glasner mit „großem Elan“nach München. Ihre großen Trümpfe sollen der physisch starke Angreifer Randal Kolo Muani (sechs Tore, zehn Assists) sowie der von einer Erkältung weitgehend genesene Torwart Trapp sein. In der vergangene­n Saison gewann die Eintracht 2:1 in München.

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