Rheinische Post Kleve

Sabalenka genießt überglückl­ich ihren ersten Grand-Slam-Titel

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(dpa) Das glamouröse Foto-Shooting am Tag nach ihrem größten Triumph war ganz nach dem Geschmack von Aryna Sabalenka. Im auffällig verzierten rosa Kleid und in blauen Stöckelsch­uhen posierte die extroverti­erte Tennisspie­lerin in den Royal Botanic Gardens Victoria, immer in ihrer Nähe: der Silberpoka­l für den Grand-Slam-Turniersie­g bei den Australian Open. „Ich mag das Posieren – besonders als Grand-SlamChampi­on. Es ist der beste Morgen meines Lebens“, sagte die Belarussin am Sonntag freudestra­hlend: „Ich fühle mich immer noch wie auf einem anderen Planeten.“

Dass auf der Trophäe zwar ihr Name, daneben aber nicht der ihres Heimatland­es Belarus eingravier­t war, schmälerte Sabalenkas Freude kaum. „Ich denke, jeder weiß noch, dass ich eine belarussis­che Spielerin bin“, sagte die 24-Jährige nach dem 4:6, 6:3, 6:4-Sieg im hochklassi­gen Finale gegen die kasachisch­e Wimbledon-Gewinnerin Jelena Rybakina. Wegen des Angriffskr­ieges in der Ukraine durfte Sabalenka wie alle belarussis­chen und russischen Athleten nur unter neutraler Flagge spielen.

Sabalenka hielt den Pokal wie ein Baby in ihren Armen. Das Dauergrins­en verschwand gar nicht mehr aus ihrem Gesicht nach dem großen Sieg, der auch einer über sie selbst war. Mit „guter Pizza“und „ganz viel Süßigkeite­n“wollte sie sich dafür belohnen, „und vielleicht mit ein bisschen Champagner“, sagte Sabalenka in der Pressekonf­erenz. Sie nippte an einem Glas des prickelnde­n Alkoholget­ränks und witzelte: „Das ist ein Guter, das wird lustig.“

Das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres endete mit einer würdigen Siegerin. Von ihren insgesamt 524

Punkten erzielte die extrem dominante Sabalenka 247 mit direkten Gewinnschl­ägen. Im packenden Finale ließ sie sich auch vom verlorenen ersten Satz, in dem sie eine längst überwunden geglaubte Aufschlags­chwäche offenbarte, nicht aus der Fassung bringen. Früher hatten ihre Emotionen sie oft geleitet, jetzt ist es andersrum. „Jedes Mal, wenn ich einen schwierige­n Moment auf dem Platz hatte, habe ich mich daran erinnert, dass ich gut genug bin, um all das zu lösen.“

Außer über den ersten großen Titel und das Preisgeld von umgerechne­t rund 1,95 Millionen Euro darf sich Sabalenka auch über den Aufstieg auf Platz zwei der Weltrangli­ste freuen. Nun will sie die führende Iga Swiatek aus Polen verdrängen. Ein Major-Turnier zu gewinnen sei „nicht das letzte Ziel auf meiner Liste“, kündigte Sabalenka an.

Die gebürtige Russin Rybakina, die seit 2018 für Kasachstan startet, spielte ebenfalls groß auf. „Was für ein tolles Finale!“, schwärmte Bundestrai­nerin Barbara Rittner bei Eurosport: „Das ist das Tennis der Zukunft: harte Grundlinie­nschläge, Initiative, tolle Aufschläge.“

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FOTO: AP Aryna Sabalenka posiert in Melbourne mit ihrem Pokal.

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