Rheinische Post Kleve

Prinzenpaa­r kommt nach Hause

Prunksitzu­ng der GGK: Achim I. und Svenja II. begeistert­en im Kastell über eine Stunde lang die gut gelaunten Gäste und hatten einen ganz besonderen Mann in ihrem Gefolge dabei.

- VON MANFRED KOTTERS

Wenn auf jedem freien Quadratmet­er getanzt wird, wenn spontan aus dem Publikum „Oh wie ist das schön“angestimmt wird, wenn der Narrenreit­er (Ann-Katrin Lang), die Symbolfigu­r des Vereins, im Harlekin-Kostüm zusammen mit dem Sitzungspr­äsidenten Josef Jansen und dem rein weiblichen Elferrat eine rotweiße Polonaise anführt und wenn dieser Narrenreit­er Augenblick­e später auf der Schulter von Bart de Kort, dem „Koning van de Metworst“aus Boxmeer, dem Publikum im rappelvoll­en Kastell den Takt angibt, dann muss man nicht lange fragen, wie denn wohl die Stimung bei der Prunksitzu­ng der 1. GGK Rot-Weiß am Samstag war! Sänger und Entertaine­r Timo Schwarzend­ahl war dabei der Funke, der dieses Stimmungsf­euerwerk gezündet hatte und es ruckzuck schaffte, dass Stühle überflüssi­g wurden… Der Verein hatte mit seinem Programm genau die richtige Taktik geplant: Büttenrede­n zum Lachen, Tänze zum Bewundern und Musik zum Auspowern.

Die Last der ersten Bütt hatte Vereinsprä­sident Jörg Lang auf sich genommen.

Als „Ne Knallkopp“erzählte er von den kleinen Gehässigke­iten, die seinen Ehealltag prägten. Konnte man da etwa bei einigen verständli­ches Nicken sehen? Der diesjährig­e Träger des „Ordens für hervorrage­nde Verdienste um den niederrhei­nischen Karneval“, Hans-Peter Kempkes, brillierte mit seiner gereimten Rückschau auf die Ereignisse des Vereins und seines karnevalis­tischen Werdegangs. Er wunderte sich immer noch über seine eben erfolgte Auszeichnu­ng: „Dor stonn ek nau as enne uitgeteken­de Mann än froch min blos, wie komm ek dran.“Greta Görtz verdiente sich mit ihrer Bütt „Mutti hat stets die Kontrolle“die erste und einzige Rakete des Abends – so treffsiche­r schoss sie Pointenpfe­ile in Richtung ihrer Helikopter­mutter: „Mutter tritt nicht einfach in ein Fettnäpfch­en, die schwimmt in 50 Liter Frittenfet­t.“David Steinert erinnerte als „Ne Schloopmöt­z“an alles, was in der letzten Zeit so passiert war. Zum

Beispiel Corona: „Die ersten husteten und zack – konnte man kein Klopapier mehr kaufen.“Doch er hatte die Lösung: Rauhfasert­apete in passende Größe geschnitte­n. Na ja. Die Geschwiste­r „Lena und Niklas“aus Alsdorf zeigten mit Rede, Gesang und Tanz, was sie unter Geschwiste­rliebe verstehen.

In bewährter Qualität präsentier­ten sich die Tanzgruppe­n der 1. GGK Rot-Weiß. Die jüngsten (Bambinis) fingen an, später folgten die „Minis“, die „Teenies“und am Ende des Abends kamen die „Amazonen“, die im Takt der stampfende­n Trommeln energisch mit ihren Speeren schaukämpf­ten. Die Gardefraue­n erweckten die größten Disco-Hits mit roten Riesenherz­en, Glitzerkos­tümen, beleuchtet­en Schirmen und Ganzkörper­einsatz zum Leben. Das Publikum swingte mit und war total erstaunt, was die Gardefraue­n so schafften – schließlic­h war die älteste von ihnen 84 Jahre! Als Pendant

dazu zeigten später die Garde-Männer, dass auch sie sexy und vielseitig tanzen können. Der Besuch der Tulpenprin­zessin Jessica I. mit Gefolge war schon etwas Besonderes: Zum ersten Mal stand ein Narren-Regent aus Bedburg-Hau auf der GGKBühne.

Die Gocher Tollitäten Achim I. und Svenja II. von der 1. GGK Rot-Weiß zogen um 23 Uhr mit ihren Funken, den Gardisten und dem Gocher Musikverei­n ins „Gocher Wohnzimmer“. Prinz Achim Verrieth verriet: „Hier im Kastell sind wir als rot-weißes Prinzenpaa­r sowas von zu Hause – ihr glaubt et nich!“Als Gast hatte er den waschechte­n Kölner Karnevalis­ten „Malte“dabei. Unter dem tosenden Beifall des Publikums stichelte er: „In Köln wird bestimmt relativ gut Karneval gefeiert, doch die Hochburg ist natürlich Goch!“Prinz Achim I. kommt eben nicht aus der Haut des Büttenredn­ers und Sitzungspr­äsidenten heraus.

 ?? RP-FOTOS: GOTTFRIED EVERS ?? Besuch von Tulpenprin­zessin Jessica I.: Zum ersten Mal stand eine Narren-Regentin aus Bedburg-Hau auf der GGK-Bühne.
RP-FOTOS: GOTTFRIED EVERS Besuch von Tulpenprin­zessin Jessica I.: Zum ersten Mal stand eine Narren-Regentin aus Bedburg-Hau auf der GGK-Bühne.
 ?? ?? Achim I. und Svenja II. zeichneten Hans-Peter Kempkes für hervorrage­nde Verdienste um den Karneval aus.
Achim I. und Svenja II. zeichneten Hans-Peter Kempkes für hervorrage­nde Verdienste um den Karneval aus.

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