CDU-Senioren in Sorge wegen fehlender Ärzte
(nik) Die Senioren-Union der CDU in Goch warnt vor einer dramatischen Verschärfung des Hausärztemangels in Deutschland. „Bereits heute ist jeder dritte Hausarzt älter als 60 Jahre“, stellt der Vorsitzende der Gocher CDU Senioren Union, Wolfgang Pitz, fest. „Nach Prognosen der Bosch-Stiftung fehlen im Jahr 2035 bundesweit 11.000 Hausärztinnen und Hausärzte.“
Angesichts der bevorstehenden
Ruhestandswelle befürchtet die Senioren-Union gerade in ländlichen Regionen gravierende Engpässe, weil Praxisnachfolger fehlen. Insbesondere im Kreis Kleve belastet das Problem allerdings nicht nur die Senioren, sondern ebenso Familien mit Kindern, denn Kinderärzte fehlen bekanntlich in besonderem Maße. Gerade in Goch ist die Situation ernst: Seit die bisherige Kinderärztin Dorotheé Graf-Froebrich wegen ihrer schweren Erkrankung ihre Praxis aufgegeben hat und trotz aller Mühe keinen Nachfolger finden konnte, fehlt nicht nur ein Pädiater, es droht auch noch der Kassensitz zu verfallen. Die Räume im Ärztehaus sind inzwischen von einer Hausärztin übernommen worden. Nicola Blind ist Allgemeinmedizinerin und genauso ausgelastet wie alle übrigen Kollegen, behandelt Kinder, wie berichtet, nur in
Einzelfällen. „Wir brauchen ab sofort mehr Studienplätze und müssen den Zugang zum Medizinstudium flexibler gestalten und nicht nur an den Notendurchschnitt beim Abitur koppeln“, fordert Pitz. „Wenn es auf kommunaler Ebene zusätzlich gelingt, durch Anreize und Vergünstigungen junge Medizinerinnen und Mediziner zur Übernahme einer Landarztpraxis zu gewinnen, dann ist der Sache doppelt gedient.“