Panzer, Lennon, Kosenamen
Vier kleine, aber feine Geschichten abseits des hektischen Politbetriebs.
Alexander Dobrindt hat in diesen Tagen genüsslich beobachtet, wie es in der Ampel bei verschiedenen Themen rundgeht – „von der Smiley- zur Aggro-Koalition“, stichelte der CSU-Landesgruppenchef vor Journalisten. Nur, als SchwarzGelb noch regierte, nannte man sich gegenseitig „Wildsau“und „Gurkentruppe“. Letzteres stammt von Dobrindt, seinerzeit CSU-Generalsekretär. Das seien im Vergleich zur Lage bei der Ampel aber „Kosenamen“gewesen, grinste Dobrindt. Wer’s glaubt.
Zuletzt zerrten die Panzer an den Nerven der Koalition. Vor allem an denen von FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmerman und SPD-Mann Ralf Stegner. Stegner ätzte voller Ironie, es sei „unglaublich“, dass niemand auf die Liberale höre. Daraufhin Strack-Zimmermann: „Wir sollten dabei bleiben, was wir beide können. Sie bei Musiktipps, ich bei Politik.“Stegner nennt morgens immer via Twitter seinen Song des Tages – „John Lennon, Nobody Loves You“war es übrigens am Tag der Panzer.
Gut ist es, wenn man manches live erlebt. So wie der Verteidigungsexperte der Union, Johann Wadephul. Der zog sich jetzt die Uniform an, um bei einer Heeresaufklärungstruppe zu dienen. Wadephul ist Major der Reserve. Nach einer früheren Übung ließ er wissen, er habe oft von Bekannten gehört, dass sie mit Ende 50 nicht mehr in der „Schlammzone“herumwühlen würden. Aber er habe Verantwortung für die Bundeswehr. Genau deshalb gehe er auf „Tuchfühlung“mit der Truppe.
Olaf Scholz war wegen der Panzer unter Druck. Da kann einem schon mal was durchrutschen. Wie bei der Fragestunde im Parlament. Scholz vergaß zu Beginn seiner Ausführungen, die Bundestagspräsidentin anzureden. Bärbel Bas erteilte ihm einen Rüffel: „Wenn Sie mich beim nächsten Mal als sitzungsleitende Präsidentin begrüßen würden, wäre ich sehr dankbar“, so Bas. Antwort des Bundeskanzlers: „Unbedingt.“Hanseat halt.