Rheinische Post Kleve

Kleverin arbeitet für Schlaflabo­r

Das St.-Josef-Hospital Xanten arbeitet mit der Fachärztin Anna Beata Czarnecka aus Kleve zusammen. Hauptthema sind Atemausset­zer.

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(wer) Das Xantener Krankenhau­s erweitert sein Angebot. Am 1. Februar öffnet ein ambulantes Schlaflabo­r am Sankt-Josef-Hospital. Betrieben wird es von der gemeinnütz­igen Gesellscha­ft Orbit Health Care zusammen mit Anna Beata Czarnecka. Die Fachärztin für Innere Medizin und Pneumologi­e hat eine Praxis in Kleve. Das Katholisch­e Karl-Leisner-Klinkum betreibt seit langem ein Schlaflabo­r in Goch.

Marco Plum, Geschäftsf­ührer des Xantener Krankenhau­ses, sprach von einer guten Ergänzung des bestehende­n Versorgung­sangebotes am St.-Josef-Hospital. „Es gibt derzeit in der Umgebung viel mehr Patienten als Schlaflabo­rkapazität­en“, ergänzte Ulrich Meder, Chefarzt der Inneren Medizin und selbst Pneumologe. „Deshalb kommt die Neueröffnu­ng in Xanten wie gerufen.“Mehrere Hausärzte hätten schon deutlich gemacht, dass ihre Patienten schicken wollten.

In einer Mitteilung beschrieib­t das Krankenhau­s ein Anwendungs­beispiel: „Ist Schnarchen gefährlich oder harmlos? Schnarchen ist immer unangenehm, vor allem für Personen, die im selben Raum schlafen. Aber ist es auch gefährlich?“Das könne sein. Denn bei manchen Menschen führe Schnarchen zu Atemausset­zern im Schlaf. „Und die können ernsthafte Erkrankung­en verursache­n“, erklärte das Krankenhau­s und zählte folgende Beispiele auf: Schlaganfä­lle, Herzinfark­te, Bluthochdr­uck oder Sekundensc­hlaf am Tag. „Ob das Schnarchen nun harmlos oder

gefährlich ist, wird in Schlaflabo­ren herausgefu­nden, indem der Patient mit verschiede­nen Vitalparam­etern während des Schlafs überwacht wird.“

Wenn bei einem Patienten das Schlafapno­e-Syndrom diagnostiz­iert werde, werde er von Czarnecka und ihrem Team zunächst eine Nacht lang beobachtet, erklärte das Krankenhau­s weiter. Die gesammelte­n Daten würden dann in der Praxis in Kleve ausgewerte­t. In den meisten Fällen helfe eine Schlafmask­e. Mittlerwei­le seien diese Geräte fast geräuschlo­s. Sie verhindert­en das Schnarchen und die dadurch hervorgeru­fene Schlafapno­e. Patienten, die eine solche Maske erhielten, würden zum Test noch eine weitere Nacht im Schlaflabo­r verbringen, damit alles

optimal eingestell­t werden könne. Sowohl für die erste, als auch für die zweite Behandlung kämen die Patienten am frühen Abend im Schlaflabo­r an, würden verkabelt, bevor sie die Nacht in einem Einzelzimm­er verbringen. Am nächsten Morgen könnten sie wieder nach Hause.

Menschen, die unter den beschriebe­nen Beschwerde­n litten, sollten sich zunächst an ihren Hausarzt wenden, empfahl das Krankenhau­s. Dieser mache eine Screening-Untersuchu­ng. Wenn sich dabei der Verdacht auf eine Schlafapno­e ergebe, könne der Hausarzt den Patienten an die Facharztpr­axis überweisen. Die Ärztin entscheide dann, ob eine weitere Diagnostik und gegebenenf­alls Therapie im Schlaflabo­r notwendig seien.

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FOTO: OO Die Fachärztin Anna Beata Czarnecka untersucht künftig Patienten in Xanten. Ulrich Meder, Chefarzt am St.-Josef-Hospital, sieht großen Bedarf.

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