Rheinische Post Kleve

Furioses Wechselfin­ale der Bundesligi­sten

Der Transfer von Spanien-Star Isco zu Union Berlin scheitert. Andere Teams holen noch Verstärkun­g.

-

(dpa) Gemächlich­er Auftakt, spektakulä­res Finale – die lange Zeit ruhige Winter-Transferpe­riode ist schlagzeil­enträchtig zu Ende gegangen. Anders als üblich sorgten nicht die in Not geratenen Abstiegska­ndidaten für die größte Betriebsam­keit, sondern die beiden Spitzenklu­bs aus München und Berlin. Tabellenfü­hrer FC Bayern lieh im Schlussver­kauf am Dienstag den portugiesi­schen Nationalve­rteidiger João Cancelo von Manchester City aus. Verfolger 1. FC Union sorgte durch die am Ende gescheiter­te Verhandlun­g mit dem ablösefrei­en spanischen Star Isco für den meisten Gesprächss­toff.

Spätestens nach den Medienberi­chten über einen erfolgreic­hen Medizinche­ck von Isco in Berlin schien die Unterschri­ft des 30 Jahre alten Stars nur noch Formsache zu sein. Doch im finalen Vertragsge­spräch tauchten dann doch unüberbrüc­kbare Hinderniss­e auf.

Die Münchner hatten ihren dritten Winter-Transfer da bereits vorgestell­t. Die Verpflicht­ung von Cancelo ist eine Reaktion auf den langfristi­gen Ausfall des Franzosen Lucas Hernández (Kreuzbandr­iss) und das mittelfris­tige Fehlen des Marokkaner­s Noussair Mazraoui (Entzündung des Herzbeutel­s). Der 28 Jahre alte Cancelo, für den sich der Rekordmeis­ter laut Medienberi­chten eine Kaufoption in Höhe von 70 Millionen Euro gesichert haben soll, steht bei den Cityzens bis Ende Juni 2027 unter Vertrag.

Der Verhandlun­gspoker der Berliner mit Isco, der mit Cristiano Ronaldo und Toni Kroos bei Real Madrid zusammenge­spielt und fünf Mal die Champions League gewonnen hat, blieb dagegen ergebnislo­s. „Wir hätten Isco gerne bei uns gesehen, aber wir haben unsere Grenzen. Diese wurden heute entgegen der vorherigen Vereinbaru­ngen überschrit­ten, deshalb kommt der Transfer nicht zustande“, sagte Union-Manager Oliver Ruhnert. Iscos Berater-Agentur Gestifute sah dagegen das Problem bei Union und teilte der „Bild“mit: „Wir mussten im Verlauf der Gespräche feststelle­n, dass unser Verhandlun­gspartner nicht mehr bereit war, sich in dem ursprüngli­ch besprochen­en

Rahmen zu bewegen.“Dabei war Isco nach seiner am 21. Dezember erfolgten Vertragsau­flösung beim FC Sevilla ablösefrei

Anders als die Bayern und Unioner sichtete Borussia Dortmund den Markt weniger nach arrivierte­n Kräften, sondern mehr nach Talenten. Immerhin 8,5 Millionen Euro ließ sich der Tabellenvi­erte den erst 16 Jahre alten Julien Duranville von RSC Anderlecht kosten.

Nach Schätzunge­n investiert­en die 18 Bundesligi­sten in diesem Winter rund 70 Millionen Euro für neue Spieler. Noch immer dominieren Leihgeschä­fte.

Von Dienstagab­end an können die Klubs nur noch vereinslos­e Spieler verpflicht­en. Wechseln dürfen Profis dagegen noch in Länder, in denen das Transferfe­nster geöffnet ist. Dazu zählen unter anderem Portugal (bis 2. Februar), Österreich (6. Februar), die Türkei (8. Februar) und die Schweiz (15. Februar).

 ?? FOTO: AP ?? Der frühere Real-Spieler Isco wechselt doch nicht zu Union Berlin.
FOTO: AP Der frühere Real-Spieler Isco wechselt doch nicht zu Union Berlin.

Newspapers in German

Newspapers from Germany