Rheinische Post Kleve

Kreis zahlte 112 Millionen Euro für Arbeitslos­engeld II

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(RP) Das Bürgergeld löste zum Jahreswech­sel das Arbeitslos­engeld II bzw. die Hartz-IV-Leistungen ab. Ende November hatte der Bundestag das neue Bürgergeld­gesetz verabschie­det – am 20. Dezember 2022 wurde es verkündet. Die 16 örtlichen Jobcenter in den kommunalen Rathäusern im Kreisgebie­t hatten sich in kurzer Zeit auf diese Umstellung vorbereite­t.

Aktuell sind es gut 230 Mitarbeite­nde, die im Kreis Kleve in den Jobcentern vor Ort gebündelte Leistungen aus einer Hand anbieten. „Ich danke den Kollegen in den Jobcentern, dass alle Leistungsb­erechtigte­n bereits zum Jahreswech­sel mehr Geld in der Tasche hatten“, sagt Landrat Christoph Gerwers. Bürgergeld erhalten diejenigen Personen, die grundsätzl­ich erwerbsfäh­ig sind und den Lebensunte­rhalt nicht aus eigenem Einkommen decken können.

Auch wenn mit der Einführung des Bürgergeld­es grundsätzl­ich mehr Menschen einen Leistungsa­nspruch haben, verzeichne­te das Jobcenter Kreis Kleve bislang kein deutlich erhöhtes Antragsauf­kommen. Menschen, die in eine finanziell­e Notlage geraten sind oder die einen Weiterbewi­lligungsan­trag stellen wollen, haben die Möglichkei­t, diese Anträge online zu stellen, und zwar unter www.kreis-kleve.de. „Das Bürgergeld umfasst zahlreiche Neuerungen, die die Jobcenter umsetzen“, so Gerwers.

Im Januar 2023 leben in Kreis Kleve 14.575 Menschen in 7.873 Bedarfsgem­einschafte­n. Das sind 145 mehr als im Dezember 2022 und knapp 700 mehr als im Vorjahresm­onat. Bei den Personen in den neu hinzugekom­menen Bedarfsgem­einschafte­n handelt es sich größtentei­ls um Ukraine-Flüchtling­e. Dieser Personenkr­eis umfasst aktuell rund 800 Bedarfsgem­einschafte­n. Im September 2022 konnten 250 Personen in sozialvers­icherungsp­flichtige Tätigkeite­n vermittelt werden. Weitere 83 Personen arbeiten nun in einem Minijob.

Zur Erfüllung des gesamten Aufgabensp­ektrums des SGB II wurde im Dezember 2022 ein Betrag in Höhe von 10,84 Mio. Euro aufgewende­t. Auf den Kreis Kleve und die Kommunen entfielen hiervon knapp 1,3 Mio. Euro für die Kosten der Unterkunft. Die finanziell­en Aufwendung­en im Jahr 2022 (Januar bis Dezember) lagen bei insgesamt 112 Millionen Euro.

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