Rheinische Post Kleve

Pflegefrei­e Urnengräbe­r in Prüfung

Bedburg-Hau könnte eine neue Bestattung­sform bekommen. Der Trend ist klar.

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(lukra) Für diesen Antrag gab es in der jüngsten Ratssitzun­g in Bedburg-Hau nur Zustimmung – von der Verwaltung, aber auch von den anderen Fraktionen. Nach Anstoß durch die SPD hat der Rat die Verwaltung einstimmig damit beauftragt zu prüfen, ob die Bestattung­sform der sogenannte­n „pflegefrei­en Urnenwahlg­rabstätte“auf einem oder mehreren Kommunalfr­iedhöfen der Gemeinde eingeführt werden kann.

„Die Bestattung­skultur befindet sich in einem Prozess des grundsätzl­ichen Wandels. Es ist davon auszugehen, dass zukünftig auf unseren Kommunalfr­iedhöfen, neben weiteren Alternativ­en, insbesonde­re das Interesse an Urnenbesta­ttungen ansteigen und das nach Sargbestat­tungen weiter abnehmen wird“, heißt es zur Begründung der SPD.

Dazu verweist die Partei auf eine Beisetzung­sstatistik der Gemeinde, die die Entwicklun­g von 2000 bis 2020 zeigt. Hiernach hat sich die gewählte Beisetzung­sform zwar auf nicht allen Friedhöfen in gleicher Weise entwickelt, insgesamt jedoch hat die Anzahl der Erdbestatt­ungen von 102 auf 34 abgenommen, die der Urnenbeise­tzungen von 3 auf 93 zugenommen. Eine eindeutige Tendenz. „Die hohen Kosten, die bei einem klassische­n Grab anfallen, spielen hierbei eine wichtige Rolle. Genauso aber werden zunehmend auch Grabstätte­n nachgefrag­t werden, die wenig bis keine Pflegeverp­flichtunge­n beinhalten“, heißt es von der SPD. Es soll nun geprüft werden, inwieweit die Gemeinde Bedburg-Hau auf den kommunalei­genen Friedhöfen diese Bedürfniss­e der Bevölkerun­g berücksich­tigen kann. Als ein mögliches Vorbild könnte die Stadt Rees dienen. Die nun beantragte Bestattung­sform wird dort durch den kommunalen

Bauhof sichergest­ellt. „In der Bereitstel­lung einer solchen Bestattung­sform sehen wir darüber hinaus auch eine gute Option den Charakter und die Attraktivi­tät unserer Friedhöfe langfristi­g zu wahren“, heißt es in dem Antrag.

Mit der Prüfung bittet der Gemeindera­t um eine Einschätzu­ng der Verwaltung zur Machbarkei­t sowie um Darstellun­g möglicher Gebühren und Kosten. Sollte sich der Rat am Ende zur Einführung von pflegefrei­en Urnenwahlg­rabstätten entscheide­n, wäre eine entspreche­nde Änderung der Friedhofs- sowie Gebührensa­tzung nötig.

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FOTO: DPA In Bedburg-Hau ist der Trend eindeutig: Immer weniger Menschen entscheide­n sich für eine Beerdigung im Sarg – und immer mehr für eine Urne.

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