Neue Augenärzte in Kleve
In der Kreisstadt gibt es in gleich zwei Praxen Veränderungen. Auch wenn sich an die Anzahl der Arzt-Sitze nicht erhöht – immerhin gelingt es offenbar, Nachfolgeregelungen zu bekommen. Was ändert sich für die Patienten?
Die ärztliche Versorgung im Kreis Kleve ist angespannt. Insbesondere klagen viele Patienten über einen Mangel an Hausärzten, aber auch Spezialisten lockt es nicht gerade massenhaft aufs Land. Umso erfreulicher ist es aus Patientensicht, dass es für zwei Augenarzt-Praxen in Kleve nun Nachfolgeregelungen gibt.
In der Augenarztpraxis von Karin Knottenberg und Thomas Knottenberg ist der Wechsel bereits vollzogen worden. Das Ehepaar hat seine Praxis übergeben: Ashkan Ghoreishi und Fakher Alabdallah haben die Praxis übernommen und betreiben sie seit Anfang Januar unter dem Namen „Medicus Kleve“. Fakher Alabdallah hat seine Facharztausbildung am Uniklinikum Düsseldorf absolviert. Anschließend arbeitete der 36-Jährige in einem Hornhautzentrum in Wattenscheid als angestellter Arzt. Ashkan Ghoreishi hat zunächst Allgemeinmedizin im Iran studiert. Seine Facharztausbildung absolvierte er in Bochum und an der Universität Kiel. Anschließend war der heute 39-jährige drei Jahre lang als Oberarzt im Marienhospital Osnabrück mit dem Schwerpunkt Netzhaut tätig.
In Kleve betrieben sie nun die augenärztliche Gemeinschaftspraxis an der Stechbahn 22. Erst einmal zu zweit, „wenn es noch Kollegen gibt, die mit einsteigen wollen, wären wir offen“, sagt Ghoreishi. Neben dem ganz normalen augenärztlichen Leistungsspektrum sollen ab März auch Operationen angeboten werden. Hierfür soll ein OP gebaut werden. Die chirurgische Behandlung von grauem Star gehört dazu, ebenso die Behandlung einer Makuladegeneration, Operationen an der Netzhaut und Lid-Chirurgie.
„Für die minimalinvasive Glaskörperoperation, eine Operation am Augapfel, bei der der Glaskörper entfernt wird, mussten Patienten bisher nach Xanten, Kalkar oder Duisburg fahren. Das können wir bald auch anbieten“, sagt Fakher Alabdallah. Für Katarakt-Operationen (Grauer Star) werden die Ärzte mit moderner Laser-Technik neben Ultraschall arbeiten.
Dabei wollen die Ärzte ihre Zeit so einteilen, dass der eine operiert und der andere Kollege Sprechstunden anbietet, je nach Spezialgebiet. Stichwort Sprechstunde: Täglich bietet die Praxis Medicus Kleve Akutsprechstunden an: Von 8 bis 9 Uhr können Patienten kommen – egal, mit welchem Anliegen. „Es empfiehlt sich allerdings, am Tag vorher anzurufen“, sagt Alabdallah. Wer Glück hat, der wird direkt drangenommen, wenn das Wartezimmer nicht zu voll ist. „Wartezeiten gibt es bei uns praktisch nicht“, verspricht Ghoreishi. Auch Folgebehandlungen würden zügig abgearbeitet. „Je nachdem, wie akut eine Erkrankung ist, behandeln wir auch. Wenn ein Eingriff innerhalb einer Woche notwendig ist, wird ein Patient auch innerhalb einer Woche einen Termin dafür erhalten.“
Auch die Sehschule für Kinder wollen die beiden Ärzte weiterhin anbieten. Zwei Mal im Monat besucht eine Orthoptistin hierfür die
Praxis an der Stechbahn. „Auch Kinder müssen versorgt werden, das ist wichtig“, betont Alabdallah. In der Sehschule wird kontrolliert, ob Kinder 100 Prozent Sehkraft haben oder ob Sehstörungen vorliegen.
Auch in der Augenarztpraxis von Naser Brovina am Brücktor in Kleve gibt es eine Veränderung. Brovina hat seine Praxis verkauft, und zwar an die MVZ Augenzentrum Tausendfensterhaus GmbH. Auf Anfrage erläuterte das Praxisteam, das Brovina jedoch noch die nächsten drei Jahre lang als Augenarzt dort tätig bleibt. Für die Patienten ändere sich also erst einmal nichts. Was danach komme, sei derzeit noch nicht absehbar.