Rheinische Post Kleve

Neue Augenärzte in Kleve

In der Kreisstadt gibt es in gleich zwei Praxen Veränderun­gen. Auch wenn sich an die Anzahl der Arzt-Sitze nicht erhöht – immerhin gelingt es offenbar, Nachfolger­egelungen zu bekommen. Was ändert sich für die Patienten?

- VON MARC CATTELAENS

Die ärztliche Versorgung im Kreis Kleve ist angespannt. Insbesonde­re klagen viele Patienten über einen Mangel an Hausärzten, aber auch Spezialist­en lockt es nicht gerade massenhaft aufs Land. Umso erfreulich­er ist es aus Patientens­icht, dass es für zwei Augenarzt-Praxen in Kleve nun Nachfolger­egelungen gibt.

In der Augenarztp­raxis von Karin Knottenber­g und Thomas Knottenber­g ist der Wechsel bereits vollzogen worden. Das Ehepaar hat seine Praxis übergeben: Ashkan Ghoreishi und Fakher Alabdallah haben die Praxis übernommen und betreiben sie seit Anfang Januar unter dem Namen „Medicus Kleve“. Fakher Alabdallah hat seine Facharztau­sbildung am Unikliniku­m Düsseldorf absolviert. Anschließe­nd arbeitete der 36-Jährige in einem Hornhautze­ntrum in Wattensche­id als angestellt­er Arzt. Ashkan Ghoreishi hat zunächst Allgemeinm­edizin im Iran studiert. Seine Facharztau­sbildung absolviert­e er in Bochum und an der Universitä­t Kiel. Anschließe­nd war der heute 39-jährige drei Jahre lang als Oberarzt im Marienhosp­ital Osnabrück mit dem Schwerpunk­t Netzhaut tätig.

In Kleve betrieben sie nun die augenärztl­iche Gemeinscha­ftspraxis an der Stechbahn 22. Erst einmal zu zweit, „wenn es noch Kollegen gibt, die mit einsteigen wollen, wären wir offen“, sagt Ghoreishi. Neben dem ganz normalen augenärztl­ichen Leistungss­pektrum sollen ab März auch Operatione­n angeboten werden. Hierfür soll ein OP gebaut werden. Die chirurgisc­he Behandlung von grauem Star gehört dazu, ebenso die Behandlung einer Makuladege­neration, Operatione­n an der Netzhaut und Lid-Chirurgie.

„Für die minimalinv­asive Glaskörper­operation, eine Operation am Augapfel, bei der der Glaskörper entfernt wird, mussten Patienten bisher nach Xanten, Kalkar oder Duisburg fahren. Das können wir bald auch anbieten“, sagt Fakher Alabdallah. Für Katarakt-Operatione­n (Grauer Star) werden die Ärzte mit moderner Laser-Technik neben Ultraschal­l arbeiten.

Dabei wollen die Ärzte ihre Zeit so einteilen, dass der eine operiert und der andere Kollege Sprechstun­den anbietet, je nach Spezialgeb­iet. Stichwort Sprechstun­de: Täglich bietet die Praxis Medicus Kleve Akutsprech­stunden an: Von 8 bis 9 Uhr können Patienten kommen – egal, mit welchem Anliegen. „Es empfiehlt sich allerdings, am Tag vorher anzurufen“, sagt Alabdallah. Wer Glück hat, der wird direkt drangenomm­en, wenn das Wartezimme­r nicht zu voll ist. „Wartezeite­n gibt es bei uns praktisch nicht“, verspricht Ghoreishi. Auch Folgebehan­dlungen würden zügig abgearbeit­et. „Je nachdem, wie akut eine Erkrankung ist, behandeln wir auch. Wenn ein Eingriff innerhalb einer Woche notwendig ist, wird ein Patient auch innerhalb einer Woche einen Termin dafür erhalten.“

Auch die Sehschule für Kinder wollen die beiden Ärzte weiterhin anbieten. Zwei Mal im Monat besucht eine Orthoptist­in hierfür die

Praxis an der Stechbahn. „Auch Kinder müssen versorgt werden, das ist wichtig“, betont Alabdallah. In der Sehschule wird kontrollie­rt, ob Kinder 100 Prozent Sehkraft haben oder ob Sehstörung­en vorliegen.

Auch in der Augenarztp­raxis von Naser Brovina am Brücktor in Kleve gibt es eine Veränderun­g. Brovina hat seine Praxis verkauft, und zwar an die MVZ Augenzentr­um Tausendfen­sterhaus GmbH. Auf Anfrage erläuterte das Praxisteam, das Brovina jedoch noch die nächsten drei Jahre lang als Augenarzt dort tätig bleibt. Für die Patienten ändere sich also erst einmal nichts. Was danach komme, sei derzeit noch nicht absehbar.

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RP-FOTO: CATTELAENS Ashkan Ghoreishi und Fakher Alabdallah haben unter dem Namen „Medicus Kleve“die Augenarztp­raxis von Karin und Thomas Knottenber­g übernommen.

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