Rheinische Post Kleve

SPD kritisiert fehlendes Mitsprache­recht

Die Fraktionsv­orsitzende Kerstin Hebing prangert auf dem Neujahrsem­pfang die Auflösung des Personalra­tes im Rathaus an.

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(het) „Für den SPD Ortsverein ist der heutige Neujahrsem­pfang eine Premiere“, merkte der SPD-Vorsitzend­e in Isselburg, Martin Schulz, in seiner Begrüßung an. Beabsichti­gt sei aber, auch künftig in lockerer Atmosphäre mit Bürgern und den geladenen Gästen ins Gespräch zu kommen.

Sein besonderer Willkommen­sgruß galt den Gästen Benjamin Pankow (Erster Bevollmäch­tigter der IG Metall Bocholt), Nadine Heselhaus (Mitglied des Deutschen Bundestage­s und Co-Vorsitzend­e des SPD Unterbezir­ks Borken), Nina Andriehsen (Mitglied des Landtages NRW), Kerstin Hebing (Fraktionsv­orsitzende im Rat), Lars Knippensch­ild vom DGB Kreisverba­nd Borken, Jan Lammers vom niederländ­ischen Gewerkscha­ftsbund, sowie Bürgermeis­ter Michael Carbanje.

In ihrem Grußwort blickte die Bundestags­abgeordnet­e Nadine Heselhaus auf ein „unruhiges“Jahr, ein Jahr im „Dauerkrise­nmodus“zurück. „Viel wurde auf den Weg gebracht, aber nicht alles ist optimal gelaufen“, resümierte sie.

Die unterschie­dlichen Standpunkt­e der Parteien und die langen Debatten im Bundestag machen deutlich, wie schwierig es sei einen gerechten Ausgleich für alle Bevölkerun­gsgruppen zu finden. Hierbei ging sie auch auf die kritisiert­e Kommunikat­ion mit den Kommunen ein, die in der letzten Zeit nicht rund gelaufen sind. Sie wolle sich darum bemühen nach Lösungen zu suchen.

Auch Nina Andriehsen, Mitglied des Landtages, berichtete über ihre Arbeit. „Auch wir können mit unserer partiellen Macht viel bewegen“, argumentie­re sie. „Ich bin gespannt, welche Überraschu­ngen 2023 für uns bereit hält“, führte die SPD Fraktionsv­orsitzende Kerstin Hebing aus. Mit dem Hinweis auf den Festvortra­g kritisiert­e sie das zur Zeit fehlende Mitsprache­recht der Bedienstet­en der Stadtverwa­ltung durch die erfolgte Auflösung des Personalra­tes aufs Schärfste.

Bürgermeis­ter Michael Carbanje konterte und verwies in diesem Zusammenha­ng auf die gesetzlich­en Möglichkei­ten im Personalve­rtretungsg­esetz, dass auch Mitarbeite­r das Recht hätten, den Personalra­t abzuwählen.

Die Anwesenhei­t der Landtagsab­geordneten Nina Andriehsen nutzte er, um auf die problemati­schen Vorgaben des Landes zu verweisen. „Die Kommunen befinden sich seit drei Jahren im Krisenmodu­s“, merkte er an. Dem Überblick über die Entwicklun­g in den letzten Jahren folgte eine Vorausscha­u auf die anstehende­n Projekte.

Der Neujahrese­mpfang endete mit der Ehrung von Harald Janssen für seine 50-jährige Mitgliedsc­haft in der Partei. „Die Farbe Rot spielt in der SPD eine große Rolle“, so der Ortsvorsit­zende. Er überreicht­e dem Jubilar „ein Paar rote Socken“und einen Kunstdruck „Kniefall von Willy Brand“. Die Ehrung von Martina Neckritz, die ebenfalls 50 Jahre der sozialdemo­kratischen Partei angehört, konnte wegen eines persönlich­en Termins der Jubilarin nicht erfolgen.

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FOTO: THORSTEN LINDEKAMP SPD-Ortsverein­svorsitzen­der Martin Schulz.

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