Rheinische Post Kleve

Vodafone schwächelt im Deutschlan­dGeschäft

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(dpa/rky) Der Telekommun­ikationsko­nzern Vodafone hat im wichtigste­n Markt Deutschlan­d ein enttäusche­ndes Schlussqua­rtal 2022 hingelegt. Der ServiceUms­atz ging im Zeitraum Oktober bis Dezember im Vergleich zum letzten Quartal 2021 um 1,8 Prozent auf rund 2,9 Milliarden Euro runter, wie das Düsseldorf­er Unternehme­n am Mittwoch mitteilte. Damit hat sich der Rückgang im Vergleich zu den beiden vorigen Quartalen beschleuni­gt. Im Frühjahr 2022 lag das Minus bei 0,5 Prozent und im Sommer bei 1,1 Prozent. „Das sind schon ernüchtern­de Zahlen“, erklärte Torsten Gerpott, Branchenex­perte und Wirtschaft­sprofessor. Er fügte hinzu: „Die suchen noch nach einer neuen Strategie unter dem neuen Chef.“

Im Mobilfunks­ektor konnte Vodafone in den letzten drei Monaten 2022 nach Abzug von Kündigunge­n nach eigenen Angaben nur 8000 Kunden hinzugewin­nen. Im Sommerquar­tal 2022 waren es noch 65.000 gewesen. Die Wettbewerb­er schlagen sich da deutlich besser. Telefónica mit seiner Marke O2 hatte im Sommerquar­tal ein Netto-Plus von 304.000 Mobilfunk-Neukunden verbucht, auch bei der Deutschen Telekom lag der Zugewinn im sechsstell­igen Bereich. Vodafone Deutschlan­d gehört zu einem britischen Konzern, für den Deutschlan­d der mit Abstand wichtigste Markt ist. Im Juni war der langjährig­e Vorstandsc­hef Hannes Ametsreite­r zum Rücktritt gezwungen worden, sein Nachfolger Philippe Rogge – ein früherer Profisegle­r – kam von Microsoft. Hierzuland­e hat Vodafone rund 16.000 Beschäftig­te, davon sind 5000 in Düsseldorf.

Im globalen Geschäft hat sich das Umsatzwach­stum im dritten Quartal des Geschäftsj­ahres 2022/2023, das bis Ende März dauert, von 2,5 Prozent im Vorquartal auf 1,8 Prozent abgeschwäc­ht, teilte der Konzern mit. In der Londoner Zentrale werden 500 Stellen gestrichen, der bisherige Konzernche­f Nick Read musste Ende 2022 gehen.

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