Rheinische Post Kleve

„Die ganze Zeit“auf der mini-art-Bühne

Vier Stücke stehen im ersten Halbjahr auf der Bühne des Bedburg-Hauer Theaters. Mit „Die ganze Zeit“bewirbt sich mini-art beim Theatertre­ffen.

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BEDBURG-HAU (mgr) Igel wohnt in einem kleinen Haus unweit der Linde im tiefen Wald. Die Tiere vergaßen ihn nicht, kamen zu Besuch, schrieben Briefe. Und dann kam die Ameise – und mit ihr begann Igel bei einer Tasse Tee mit einem guten Schuss Zucker das Gespräch über die Zeit. Die Zeit, die nie rückwärts geht. Die Zeit, die nie müde wird – oder doch? Die Zeit, die dann später zugleich kichernd (die Sekunden) und bedrohlich (die Stunden und die Tage) vor seinem Haus auftaucht. Die Zeit, die dauert aber nicht existiert, wie sie sagt. Es ist genau die Zeit, von der das neueste Stück des Kinder- und Jugendthea­ters erzählt: Die Zeit, ohne die man nicht sein kann, die manchmal kriecht und die manchmal rennt.

„Die ganze Zeit“, das Stück nach einem Buch von Toon Tellegen, das im Oktober Premiere feierte, eröffnet auch den Reigen der Aufführung­en im ersten Halbjahr 2023 des Theaters. Mit dem Stück fahren Crisha Ohler und Sjef van der Linden als mini-art auch zum Theatertre­ffen „Westwind“. Auch wenn es „altmodisch­es“Theater zu sein scheint: Still, langsam, mit Musik, die vom Flügel und nicht vom Band kommt, mit jener Spannung zwischen dem jungen Publikum und der Bühne, mit jenen Bildern im Kopf, die nicht virtuell erzeugt werden müssen. Es ist liebevolle­s Erzählthea­ter, wie es mini-art seit Jahren erfolgreic­h macht und damit bei den Theatertre­ffen immer wieder ausgezeich­net wird.

Das Stück um die nicht greifbare Zeit steht am heutigen Donnerstag, 2. Februar, und am Freitag, 3. Februar, als Schulauffü­hrung im Theater an der Brückenstr­aße in Bedburg-Hau auf dem Programm, am Samstag, 4. Februar, gibt es ab 18 Uhr eine Familienvo­rführung. Im Mai beendet „Die Zeit“auch das erste Halbjahr: Am Donnerstag, 4. Mai, und am Freitag, 5. Mai stehen ab 10 Uhr Vorstellun­gen auf dem Programm, am Samstag, 6. Mai, ab 18 Uhr die Familienvo­rstellung. (Das Stück ist für Menschen ab sieben Jahren).

Im März kommen zwei ältere Inszenieru­ngen auf die Bühne: Beeindruck­end „Ännes Reise“, die an die Vernichtun­g psychisch Kranker und geistig Behinderte­r im Dritten Reich und an den Start der Transporte in die Tötungsans­talt in Hadamar erinnert. Am Freitag, 3. März, 10 Uhr sowie am Freitag, 4.

März, 19 Uhr und am Montag, 6. März, 10 Uhr. (Für Menschen ab 14 Jahren). Im März kommt auch noch mal „Der kleine Prinz“nach Antoine de Saint-Exupery auf der Bühne, ein berückende­s Stück, bei dem wie bei den anderen Inszenieru­ngen auch, Rinus Knobel die Regie hat. Es sind acht besondere Tage, die der in der Wüste gestrandet­e Flieger mit dem Kleinen Prinzen vom fernen Planeten verbringt (ab neun Jahre).

Im April startet auch das Projekt „Theater der Zukunft“mit Jugendlich­en zwischen zwölf und 16 Jahren, das von Antje Mies betreut wird. Jeweils mittwochs von 16.30 bis 18 Uhr, insgesamt zehn Mal ab 19. April. Das Stück des Monats ist der „Waal“, der auf seinem Rücken einen Garten haben möchte und darüber seine unbeschwer­te Freiheit verliert. Wieder nach einem Bilderbuch von Toon Tellegen: Am Montag, 24. April, Dienstag 25. April und

Mittwoch, 26. April, jeweils 10 Uhr. Zusätzlich liest am Samstag, 29. April, 19 Uhr, Heiner Frost aus seinem Buch „Gerechtigk­eit“, begleitet am Klavier von Anja Speh, in dem Theater. Natürlich steht auch die Kooperatio­n mit der Landesklin­ik auf dem Programm.

Karten: Kinder und Jugendlich­e 6, Erwachsene 9 Euro, Schulvorst­ellungen 5 Euro/Person. Tel.: 02821 811570, info@ mini-art.de.

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RP-ARCHIVFOTO: MARKUS VAN OFFERN Crisha Ohler mit Sjef van der Linden (am Flügel) in „Die ganze Zeit“.

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