Generationswechsel bei der Dorfbühne Mehr
Mit neuem Vorstand und neuer Kriminalkomödie startet die Theatergruppe in die erste Saison nach der Corona-Krise.
Als im Frühjahr 2019 nach sieben erfolgreichen Aufführungen der Vorhang fiel, ahnte niemand, dass die Bühne im Mehrer Pfarrheim vier Jahre lang unbespielt bleiben würde. Die Corona-Pandemie erlaubte keine Vorstellungen mit 140 Zuschauern auf engem Raum. Parallel deutete sich an, dass der frühere Vorstand der Dorfbühne Mehr unter dem langjährigen Vorsitzenden Peter Rupprecht die kreative Arbeit niederlegen und an jüngere Akteure weitergeben wollte.
Dieser Generationswechsel ist nun vollzogen. Bei einer Mitgliederversammlung im Sommer 2022 wurde ein neuer Vorstand für die
Dorfbühne Mehr gewählt, bestehend aus dem Vorsitzenden Edgar Scharff, seiner Stellvertreterin Birgit Garden, dem Kassierer Thomas Geerts und der Schriftführerin Julia Ries. Für die Technik der Bühne zeichnet Wolfgang Termin verantwortlich, Beisitzer sind Matthias Kremer und Armin Möschler.
Möschler führt auch Regie bei der ersten Theaterproduktion unter neuer Leitung. „Mord im Weinkeller“heißt die Kriminalkomödie in drei Akten, die seit einigen Wochen geprobt wird. Im Ensemble geben vier Nachwuchskräfte ihren Einstand, daneben stehen sechs erfahrene Darstellerinnen und Darsteller auf der Bühne.
Die Premierenvorstellung findet am Ostermontag, 10. April, statt. Bis zum 30. April gibt es sechs weitere Aufführungen. Der Vorverkauf der Karten zum Stückpreis von zehn Euro beginnt am 10. März. Die Verkaufsstellen werden noch bekanntgegeben.
„Uns war wichtig, dass die gute alte Theater-Tradition in Mehr fortgesetzt wird“, erklärt der neue Vorsitzende
Edgar Scharff, den aber auch die Lust am Theaterspielen in den Vorstand und auf die Bühne getrieben hat. Mit seinem Team möchte er alles, was der frühere Vorstand erreicht hat, pflegen und künftig weiter ausbauen.
„Wir danken unseren Vorgängern für die viele Arbeit und Zeit, die sie über all die Jahre in die Dorfbühne investiert haben“, sagt auch die stellvertretende Vorsitzende Birgit Garden. Sie freut sich darüber, dass die Vorgänger dem neuen Team mit Rat und Tat zur Seite stehen werden, wann immer es in der Startphase eine Frage oder ein Problem geben sollte. Und zur Premiere sind die „alten Hasen“natürlich alle als Ehrengäste
eingeladen.
Der Dank des neuen Vorstandes gilt vor allem Peter Rupprecht, der nicht nur den bisherigen Vorstand leitete, sondern auch regelmäßig auf der Bühne brillierte, sowie der langjährigen Regisseurin Elisabeth Rupprecht und Beata Rupprecht, die als Vorstandsmitglied und Schauspielerin wichtige Arbeit leistete. Auch Dorothe und Leo Tekath werden für ihre Arbeit auf und hinter der Bühne gelobt. „Alle zusammen bildeten über Jahrzehnte das Rückgrat der Dorfbühne“, sagt Edgar Scharff.
Im Jahr 1985 begann die Tradition der Theateraufführungen mit dem Stück „Der wahre Jakob“. Zuvor hatte es, bis Ende der 1960erJahre,
vor allem Singspiele, Opern und Operetten in Mehr gegeben, die von der Theatergruppe des örtlichen Pfarrcäcilien-Chores aufgeführt
wurden. Unter dem Namen „Dorfbühne Mehr“schlossen sich dann auch immer mehr Mitspieler, die nicht im Chor sangen, der Gruppe
an und wirkten bei den jährlichen Aufführungen mit.
Nicht ohne Stolz kann die Dorfbühne pro Jahr auf circa 1000 Zuschauer aus der Dorfgemeinschaft und aus umliegenden Orten, verteilt auf jeweils sieben Aufführungen, verweisen. Die Einnahmen aus den Aufführungen werden zu großen Teilen für wohltätige Zwecke gespendet. Das Geld bleibt einerseits in Mehr und wird für die Grundschule, den Kindergarten, die Jugendgruppe oder für den Erhalt des Pfarrheims genutzt, andererseits werden aber auch überregionale Hilfsprojekte in ganz Deutschland und anderen Ländern unterstützt.
In früheren Jahren ging die Dorfbühne Mehr mitunter sogar auch auf Tournee und spielte auch im Reeser Bürgerhaus oder auf Einladung des Brünener Bürgervereins im Saal Glowotz. „Der Aufwand wurde für uns allerdings zu groß, weshalb auch der neue Vorstand daran festhält, die Stücke ausschließlich im Mehrer Pfarrheim aufzuführen“, erklärt Edgar Scharff.
Mitte dieses Monats soll das Bühnenbild für das neue Stück fertig sein: Dann ist die Weinstube tapeziert und voll eingerichtet. Die benachbarte Gaststätte „Zum Hirsch“hat erste Möbel bereitgestellt, momentan wird noch nach PlastikWeintrauben für die weitere Dekoration gesucht. Parallel stellt das Ensemble aus dem Fundus der Dorfbühne die passenden Kostüme für Wirtsleute, Weinkönigin, Chefkoch, Wachtmeister, Inspektor und „zwei alte Damen mit Hang zur Kriminalistik“zusammen.
„Uns war wichtig, dass die gute alte TheaterTradition in Mehr fortgesetzt wird“Edgar Scharff Vorsitzender Dorfbühne