Freibad: SPD pocht auf Ratsbeschluss
Fraktionschef Peter Friedmann übt Kritik an CDU-Kandidat Sebastian Hense.
(bal) In die Diskussion um den Bau eines neuen Freibads hat sich jetzt auch Peter Friedmann eingeschaltet. Der SPD-Fraktionschef stellt mit Blick auf die öffentliche Diskussion um etwaige alternative Planungsmodelle fest, dass der Rat die Stadt nach jahrelanger, intensiver Diskussion und der Sichtung von Machbarkeitsstudien mit einem den Neubau beauftragt hatte. Der in den Stadtrat eingebrachte Planungsentwurf sieht ein Schwimmerbecken sowie einen Kleinkindbereich und Liegewiesen vor. Das Freibad soll bis 2026 fertig gestellt sein. Die veranschlagten Kosten seien mit 6,5 Millionen Euro beziffert worden, die als Investitionen über Jahre abgeschrieben werden könnten.
Wie berichtet, hatte die Reeser Verwaltung in der vergangenen Woche eine Alternative für den Freibadneubau ins Gespräch gebracht. Aufgrund der angespannten Finanzlage schlägt sie eine „Wasserlandschaft“vor, die sich insbesondere an Familien mit kleinen Kindern richten soll und nur ein Fünftel der Kosten verursache. Bei einer Verbesserung der Lage, könne man zu einem späteren Zeitpunkt immer noch über den Bau eines Freibades nachdenken. Kämmerer Andreas Mai hatte mitgeteilt, dass die Kosten für einen Freibadneubau derzeit bei zehn Millionen Euro lägen. Weil die Stadt nicht in die Haushaltssicherung geraten will, seien solche freiwilligen Ausgaben nicht leistbar.
Friedmann und die SPD pochen indes weiter auf den beschlossenen Neubau. Wie hoch die Abschreibung dafür genau werde und wie sehr sie den Haushalt tatsächlich belaste, bleibe noch abzuwarten, so Friedmann. Natürlich seien die Betriebskosten dem Aufwand zuzurechnen, welche den Haushalt belasten. Diesen Belastungen stehen erwartbare Einnahmen aus dem vertraglich beschlossenen Verkauf des Grundstücks an den Ferienparkbetreiber am Reeser Meer sowie die zu erwartenden langfristigen Gewerbesteuereinnahmen sowie der Grundsteuer
aus dem Ferienpark-Projekt gegenüber.
Zudem habe sich mit Unterstützung der Kreis Klever Bundestagsabgeordneten von SPD und CDU der Bund bereiterklärt, einen Zuschuss in Höhe von zwei Millionen Euro zum Neubau des Freibades zu geben. Der Zuschuss beziehe sich auf den bisherigen Planungsstand. Friedmann: „Bislang hat die Verwaltung der Stadt Rees keinerlei Vorlagen zu anderen Modellen oder Kostensteigerungen in den zuständigen Ausschuss oder gar den Rat der Stadt Rees als politisches Entscheidungsgremium in dieser Sache eingebracht.“
Friedmann übt in diesem Zusammenhang auch Kritik an der CDU und deren Bürgermeisterkandidat Sebastian Hense. Die Reeser CDU hatte sich positiv zu den Alternativplänen der Stadtverwaltung geäußert. Ebenso Hense, der es als „verantwortungslos“bezeichnet hatte, bereits jetzt mit dem Bau eines Freibades beginnen zu wollen. Dies würde zu höheren Abgaben für alle Bürger führen. Von einem sofortigen und unüberlegten Bau des Freibades zu sprechen sei „unseriös“, so Friedmann, der Hense, „dem Kandidaten der CDU aus Wesel“, vorwirft, den gesamten Verlauf der Diskussion ja gar nicht mitbekommen zu haben. „Die Mitglieder aller im Rat der Stadt Rees vertretenen Fraktionen haben sich jahrelang mit dem Thema Freibad auseinandergesetzt und betreiben eine verantwortungsvolle Politik“, sagt Friedmann.