Kalenderblatt
03.02.1557
Der Habsburger Karl V. war einer der mächtigsten Herrscher der Geschichte. Mit dem frühen Tod seines Vaters im Jahr
1506 war er schon als Sechsjähriger zum Regenten der Burgundischen Niederlande erhoben worden, zu denen Gebiete in den heutigen Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Nordfrankreich gehörten. Ab 1516 war er zudem als Carlos I. König von Spanien. Dadurch herrschte er auch über die Besitzungen des spanischen Kolonialreiches in Afrika, Asien und vor allem Südamerika. 1519 folgte der Habsburger seinem Großvater Maximilian auf den Thron des römisch-deutschen Königs. 1530 krönte ihn Papst Clemens II. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs. Die Regierungszeit Karls V. fiel in die schwierige Zeit der Reformation. Glaubens- und Religionskonflikte prägten seine Zeit als König und Kaiser. Davon, dass es ihm nicht gelang, die Länder Europas zurück zum Katholizismus zu führen, soll der Kaiser tief enttäuscht gewesen sein. Mit 55 Jahren entschied er sich deshalb zu einem für seine Zeit ungewöhnlichen Schritt: Er gab seine Abdankung bekannt. Die Herrschaft über Spanien, die Niederlande und Italien legte er zugunsten seines Sohnes Philipp nieder. Als Kaiser sollte ihm der jüngere Bruder Ferdinand nachfolgen, der seit Jahren die Herrschaft über die habsburgischen Erblande ausübte und bereits zuvor zum römisch-deutschen König gekrönt worden war. Damit zerfiel die Universalmonarchie der Habsburger in eine österreichische und eine spanische Linie. Karl V. verbrachte seine letzten Jahre im Südwesten Spaniens. Am 3. Februar 1557 zog er in einen Palast, der für ihn an das Kloster Yuste in der Provinz Caceres angebaut worden war.