Rheinische Post Kleve

Heimatprei­s für Ferienwerk Uedem

Einen Teil der Sommerferi­en auf Ameland zu verbringen hat in Uedem Tradition.

- VON ANTJE THIMM

Sie haben etwas neu begonnen, das „eingeschla­fen“war, sie schenken Kindern und Jugendlich­en unvergessl­iche Ferientage und stärken ihre Gemeinscha­ft. Und sie nehmen auch jene mit, die wegen einer Einschränk­ung oder einer schwierige­n Lebenslage andernfall­s „am Rande“stehen bleiben würden. Für ihr ehrenamtli­ches Engagement für die Gemeinscha­ft verlieh die Gemeinde Uedem dem Ferienwerk Ameland St. Franziskus Uedem den Heimatprei­s 2022. In einer Feierstund­e im Bürgerhaus überreicht­e Bürgermeis­ter Rainer Weber jetzt den Preis und die Urkunde an Peter van Schie und Michael Junker, die diesen stellvertr­etend für ihr gesamtes Team entgegenna­hmen.

Der mit 5000 Euro dotierte Preis entspringt dem Landesförd­erprogramm „Heimat. Zukunft. NRW. Wir fördern, was Menschen verbindet.“Dem Rat der Gemeinde hatten 13 Vorschläge vorgelegen, die sich alle, wie Bürgermeis­ter Rainer Weber betonte, durch „herausrage­nden ehrenamtli­chen Einsatz“auszeichne­ten. Alle kümmern sich um Heimat, Brauchtum, Kultur und Tradition und stärken damit den gesellscha­ftlichen Zusammenha­lt. Der Rat hat sich schließlic­h für das Ferienwerk entschiede­n. „Uns hat imponiert, dass ihr den Mut hattet, die Amelandfah­rten 2023 wieder in Angriff zu nehmen“, so Weber. „Ihr stärkt die Gemeinscha­ft und die Integratio­n, die Gemeinde Uedem braucht Menschen wie euch, ihr seid die Kraft, die bewahrt und bewegt.“Weber

erinnerte daran, dass bis 1990 der Gemeindeju­gendring AmelandFah­rten organisier­te. Dann kam das Projekt zum Erliegen. Michael Junker und Wolfgang Feldmann wagten die Neugründun­g zusammen mit der Pfarrgemei­nde St. Franziskus als Träger. Seither fahren wieder jedes Jahr etwa 50 Kinder mit und verbringen zwei Wochen auf einem Hof bei Buren.

Das diesjährig­e Lager vom 24. Juni bis zum 8. August war, wie Peter van Schie mitteilte, sofort ausgebucht. In diesem Sommer steht auch die Feier des zehnjährig­en Bestehens an. Weber will kommen, Kartoffeln schälen und grillen. „Und meine Sportsache­n bringe ich auch mit“, versprach er. Er habe Ameland erst kennengele­rnt, als er selber mit der Familie dorthin reiste.

Michael Junker sagte, als er den Preis in Händen hielt: „Es macht immer noch Spaß, nach Ameland zu fahren.“Lagerleite­r sei er nun nicht mehr, aber zum „Bergfest“komme er gerne dazu. Es sei so wichtig für die Kinder zwischen 8 und 13 Jahren, einmal eine „Auszeit“von Handy & Co. zu haben, Spiele am Strand zu erleben, mit Treckern über die Insel gefahren zu werden oder auch mit dem Fahrrad die Gegend zu erkunden.

Das Preisgeld komme sehr gelegen, denn durch die allgemeine­n Preissteig­erungen sei auch der Beitrag zur Ferienfrei­zeit gestiegen: auf 420 plus 30 Euro Taschengel­d. Spenden zahlreiche­r Uedemer Firmen brächten eine Erleichter­ung. Ameland bleibt also wie ehedem die Ferienlage­rinsel Nummer eins – auch für Uedemer Kinder. Ratsmitgli­ed Klara Achten erinnert sich noch an ihre eigene Teilnahme im Jahr 1972: „Man zehrt ewig davon.“

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RP-FOTO: EVERS Das Ferienwerk, das auch beeinträch­tigte und geflüchtet­e Kinder mit auf die Insel nimmt, hat den Preis verdient, findet Rainer Weber (links).

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