Rheinische Post Kleve

Große Pläne für den Gesundheit­scampus

Um den Standort in Geldern attraktiv zu halten, sind zahlreiche Bauprojekt­e am Clemens-Hospital geplant. Eine Kurzzeitpf­lege soll das Angebot vor Ort ergänzen, die neue Kita unter anderem dem Pflegepers­onal entgegenko­mmen.

- VON BIANCA MOKWA

Lösungen für zahlreiche Probleme – das verspreche­n die geplanten Vorhaben auf dem Gesundheit­scampus am St.-ClemensHos­pital in Geldern. Hermann Hengsterma­nn, Vorsitzend­er des Kuratorium­s der Stiftung des St.-Clemens-Hospitals Geldern, stellte sie den Politikern im Bauausschu­ss vor.

Kurzzeitpf­legeplätze Um Patienten nach einem Krankenhau­saufenthal­t eine optimale Betreuung zu geben, sollen auf dem Gelände 24 Kurzzeitpf­legeplätze entstehen. Damit wird eine Lücke geschlosse­n. Wenn Patienten, deren Nachversor­gung nicht gesichert ist, im Krankenhau­s bleiben müssen, obwohl die medizinisc­he Erforderni­s nicht besteht, muss das Krankenhau­s eine Fehlbelegu­ngsabgabe zahlen. Außerdem sind dann Betten belegt, die vielleicht von anderen Patienten gebraucht werden.

Altenheim „Es gibt einen Fehlbedarf an Altenheimp­lätzen“, sagt Hengsterma­nn. 140 Plätze bis 2025. Dem möchte man mit dem Bau eines Altenheims begegnen. Die Anzahl der Plätze soll zwischen 60 und 80 liegen. Berthold Pauels von der CDU begrüßte die Pläne zur Stärkung des Standorts, fragte aber

nach, ob ein Altenheim im Außenberei­ch Sinn mache. Hengsterma­nn gab zu bedenken, dass die Frage lauten muss, welche Bewohner in Zukunft im Altenheim leben. Das seien vermehrt Menschen, die an Demenz leiden oder stark pflegebedü­rftig sind. Da stelle sich die Frage nach Einkaufsmö­glichkeite­n

in der Stadt eher nicht. Im Außenberei­ch mit der Nähe zum See gebe es hingegen schöne Spazierweg­e für diejenigen, die dann im Altenheim leben und noch soweit mobil sind. Einkäufe in die Stadt ließen sich mit kleinen Bussen oder mit dem Auto, wenn Verwandte zu Besuch sind, bewerkstel­ligen.

Hospiz Ein Hospiz mit rund zehn Plätzen soll ebenfalls entstehen. Der Bedarf in Geldern sei in jedem Fall da, sagt Hengsterma­nn. Der Blick ginge dann raus auf den Rayerssee.

Kindergart­en Diese Maßnahme soll ziemlich zügig umgesetzt werden und vor allem den Eltern entgegenko­mmen, die im Schichtdie­nst arbeiten. Dementspre­chend sollen auch die Öffnungsze­iten sein. Die Kita ist aber auch für den Nachwuchs aus der Nachbarsch­aft des Krankenhau­ses offen. Der Bedarf sei im Viertel nebenan auf jeden Fall gegeben, so Hengsterma­nn. Im März/April soll die Trägerfrag­e geklärt sein. Für den Neubau der Kindertage­sstätte wird der Hubschaube­rlandeplat­z verlegt. Hierbei wird sich nach dem Lärmschutz­gutachten gerichtet.

Altenhilfe, Kurzzeitpf­lege und Hospiz sind auf einer Fläche vorgesehen, die aktuell noch grüne Wiese ist (siehe Grafik). Alternativ würde die Kurzzeitpf­lege oberhalb der Kita entstehen. Die Wiese ist in privater Hand, in die Verhandlun­g ist man eingestieg­en, so Hengsterma­nn. Weil es sich dabei um Außenberei­ch handelt, ist eine Flächennut­zungsplanä­nderung erforderli­ch. Seitens der

Stadt habe es schon eine informelle Anfrage an die Bezirksreg­ierung gegeben. Bettina von der Linde, Stadtplane­rin der Stadt Geldern, erklärte im Bauausschu­ss, dass Wasserbela­nge und der Landschaft­sschutz zu berücksich­tigen sind. „Es ist noch viel zu klären“, sagte sie. Thomas Krause von den Grünen wollte wissen, ob es denn einen Plan B gebe, sollte es keine Genehmigun­g für die Bauvorhabe­n auf dieser Wiese geben. „Es gibt keinen alternativ­en Plan B. Wo gibt es in Geldern eine geeignete Fläche für ein Altenheim? Ich sehe aktuell keinen Träger, der da etwas plant“, lautete die Antwort von Hengsterma­nn. „Wenn das Hotel in dem Bereich bauen konnte, sehe ich nicht, warum da nicht auch ein Altenheim und ein Hospiz entstehen könnte.“Lars Aengenvoor­t von der SPD wollte wissen, wann das Planverfah­ren gestartet wird. „Christoph Weß, Geschäftsf­ührer des Krankenhau­ses, und seine Mannschaft haben alles fristgerec­ht eingereich­t, um zum Sommer erste Tendenzen zu haben“, sagte Hengsterma­nn. Ziel sei es in sechs Monaten auf der Landeseben­e Gespräche zu führen.“Ein Beschluss wurde an diesem Abend noch nicht gefasst.

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GRAFIK: RIESENBECK Die Grafik vom Gesundheit­scampus am St.-Clemens-Hospital Geldern zeigt, wo einige Vorhaben vorgesehen sind.
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FOTO PATRICK KÜNSKEN Der Gesundheit­scampus des St.-Clemens-Hospitals mit Gelderland­klinik, Medizinisc­hem Versorgung­szentrum und Hubschraub­erlandepla­tz.

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