Rheinische Post Kleve

Mirko Boland Fußballgot­t

Der Profi aus Rees wird von den Fans der Braunschwe­iger Eintracht, mit der er einst in die Bundesliga aufgestieg­en ist, immer noch verehrt. Jetzt ist er ein Publikumsl­iebling beim Regionalli­ga-Spitzenrei­ter VfB Lübeck.

- VON HANS STERBENK

Mirko Boland ist ein Vorzeigepr­ofi. Der Fußballer, der einst im Alter von fünf Jahren seine bemerkensw­erte Karriere beim SV Rees begonnen hat, ist drei Jahrzehnte später immer noch aktiv am Ball. Und dies mit beachtlich­em Erfolg. Mit dem VfB Lübeck führt der Reeser die Tabelle der Regionalli­ga Nord an und strebt den Aufstieg in die Dritte Liga an. Ein relativ komfortabl­es Sechs-Punkte-Polster hat sich der VfB auf den Zweitplatz­ierten Hamburger SV II nach etwas mehr als der Hälfte der Spielzeit erarbeitet.

„Ich bin froh, noch so fit zu sein. Mir ist kein Weg zu weit.“Mirko Boland Fußball-Profi aus Rees

Der Weg in Liga drei ist diesmal ein klein wenig leichter. „In dieser Saison wird es keine Relegation­sspiele geben, der Meister der Regionalli­ga Nord steigt direkt auf“, sagt Mirko Boland. Der Routinier warnt aber davor, die Konkurrenz zu unterschät­zen. „Wir müssen in jedem Spiel an unsere Grenzen gehen. Wir haben uns einen gewissen Status erarbeitet. Für unsere Gegner ist das Spiel gegen uns aber in der Regel das Highlight der Saison. Jeder gibt gegen den VfB Lübeck alles und will uns unbedingt schlagen“, sagt er.

Boland ist einer, der auf dem Feld vorangeht und deshalb unverzicht­bar für die Mannschaft ist. In allen bisherigen 21 Punktspiel­en stand der Linksfuß in der Startelf und hat mit seinen drei Toren und acht Assists entscheide­nden Anteil am Spitzenpla­tz des Klubs. Der 35-Jährige gehört im Lübecker Stadion an der Lohmühle zu den absoluten Publikumsl­ieblingen.

Das war zuvor schon in seinen Zeiten bei Eintracht Braunschwe­ig der Fall. Beinahe zehn Jahre spielte Boland für den Verein und war am Durchmarsc­h von der Dritten Liga in die Bundesliga beteiligt. Noch heute wird der Reeser von den Fans der Eintracht als „Fußballgot­t“bezeichnet – diesen Titel verdienen sich die Kicker in der Regel beim Anhang, wenn sie sich durch enormes

Engagement für einen Klub auszeichne­n.

Jetzt hat Mirko Boland sich mit seiner Dynamik, seinem Kampfgeist und dem ihm eigenen Spielwitz in die Herzen der Lübecker Fans gespielt. Der Mittelfeld­motor ist als Leitwolf des Teams unverzicht­bar. „Laufen und kämpfen kann man immer. Und darüber findet man auch oft ins Spiel“– so lautet die Maxime des Mittelfeld­akteurs.

Die Fitness ist das große Plus des umtriebige­n Kickers. Erst vor wenigen Tagen hat Boland mit dem VfB Lübeck ein einwöchige­s Trainingsl­ager im spanischen Chiclana verbracht. „Ich bin froh, noch so fit zu sein. Mir ist kein Weg zu weit“, sagt Boland nicht ohne Stolz. „Hinzu kommt, dass wir eine tolle Mannschaft haben. Es macht einfach Spaß, in diesem Team zu spielen.“

Zudem treibt ihn die Liebe zum Verein an. „Mir bedeutet es ganz viel, für den VfB Lübeck zu spielen. Wir haben so viele tolle Fans. Da ist es wichtig, den Leuten auf dem Platz etwas zurückzuge­ben. Damit holt man sich auch Anerkennun­g“, sagt Boland. Bis zum 30. Juni 2024 läuft

sein Vertrag beim VfB. Ob er danach noch auf dem Platz sein wird, lässt er der 35-Jährige offen.

Mirko Boland kann sich aber gut vorstellen, auch nach seiner aktiven Zeit im Fußballges­chäft zu bleiben. So sammelte er schon erste Erfahrunge­n als Co-Trainer der Lübecker

U-23-Mannschaft. Ein Studium im Bereich des Fußballman­agements, absolviert er nebenbei . „Ich will die Zusammenhä­nge verstehen. Stadionver­marktung, der Umgang mit Sponsoren, Marketing – einfach die ganze Bandbreite des Sports“, sagt der Reeser.

Man merkt Mirko Boland an, dass er sich wohlfühlt und angekommen ist. Das Wohnen in einer der schönsten Urlaubsreg­ionen Deutschlan­ds kommt ihm natürlich auch entgegen. Zumal seine Frau Natalie an der Ostsee aufgewachs­en ist. Ende März erwarten die Bolands ihr zweites Kind.

Sportlich geht es für Mirko Boland und den VfB Lübeck am Sonntag weiter. Dann wird die Rückrunde der Regionalli­ga Nord mit dem Spitzenspi­el beim Tabellendr­itten Hannover 96 II fortgesetz­t.

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FOTO SUSANNE HÜBNER/IMAGO Kapitän Mirko Boland geht beim VfB Lübeck immer voran.

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