Rheinische Post Kleve

Willing (FDP) zieht Kandidatur zurück

Der Bürgermeis­terkandida­t der FDP, Clemens Willing, zieht sich aus dem Rennen um das Amt des Verwaltung­schefs überrasche­nd zurück. Stellen die Liberalen keinen eigenen Kandidaten auf, wird es wohl keine Stichwahl geben.

- VON MARKUS BALSER

Das Rennen um das Amt des Reeser Bürgermeis­ters wird jetzt offenbar nur noch ein Zwei- oder ein Dreikampf. Denn seit dem späten Mittwochab­end ist zumindest gewiss, dass die Wahl am 23. April ohne Clemens Willing stattfinde­n wird. Um 23.43 Uhr ging bei der RP eine E-Mail des bisherigen Bürgermeis­terkandida­ten der FDP ein. In wenigen Sätzen teilte der Vorsitzend­e der Reeser Liberalen überrasche­nd mit, dass er nun doch nicht zur Wahl antreten werde: „Leider muss ich aus rein persönlich­en Gründen auf die Kandidatur für das Amt des Bürgermeis­ters der Stadt Rees verzichten.

„Leider muss ich aus rein persönlich­en Gründen auf die Kandidatur für das Amt des Bürgermeis­ters der Stadt Rees verzichten“Clemens Willing FDP-Ortsverban­dsvorsitze­nder

Ich bitte Sie, auf Nachfragen zu verzichten“, heißt es in der knappen Mitteilung des 62-jährigen Millingers.

Clemens Willing hatte erst in der vergangene­n Woche bekannt gegeben, für das Amt des Bürgermeis­ters erneut kandidiere­n zu wollen. Bereits im Jahr 2020, bei den letzten Kommunalwa­hlen, war er angetreten und kam dabei auf sieben Prozent der Stimmen. Am Sonntag hätte er bei einer Aufstellun­gsversamml­ung offiziell aufgestell­t werden sollen. Daraus wird nun nichts.

Willing ist seit 18 Jahren FDP-Mitglied und hat in Rees seit zwei Jahren das Amt des Ortsverban­dsvorsitze­nden inne. Seit den letzten Kommunalwa­hlen ist der Millinger zudem Vorsitzend­er im städtische­n Ausschuss für Stadtentwi­cklung und Wirtschaft­sförderung.

Unklar ist indes noch, ob vielleicht noch ein neuer Kandidat für die FDP seinen Hut in den Ring werfen wird. Völlig auszuschli­eßen ist das nicht, denn die bereits anberaumte Wahlversam­mlung (5. Februar, 11 Uhr, im Hotel Lindenhof in Haldern) muss auf jeden Fall aus rechtliche­n Gründen stattfinde­n. Hier hätten dann FDP-Mitglieder die Gelegenhei­t, sich für eine Kandidatur aufstellen zu lassen.

Wäre das nicht der Fall, blieben nur noch drei potenziell­e Kandidaten für die Wahl übrig. Diese Konstellat­ion würde auch die Wahrschein­lichkeit einer Stichwahl, die am 14. Mai stattfinde­n würde, deutlich reduzieren. Die CDU hat bereits Sebastian Hense nominiert, die SPD Bodo Wißen. Beide Kandidaten bekamen jeweils ein einstimmig­es Votum ihrer Partei mit auf den Weg in den Wahlkampf. Wie berichtet, verzichten die Grünen auf einen eigenen Kandidaten. Sie empfehlen

stattdesse­n die Wahl Bodo Wißens.

Ein möglicher dritter Kandidat könnte Jürgen Tenter sein. Der parteilose, selbst ernannte Ökoapostel muss allerdings 170 Unterschri­ften von Unterstütz­ern vorlegen, um als Bürgermeis­terkandida­t antreten zu können. Seinen Angaben zufolge würden dafür gerade fleißig Unterschri­ften in der Stadt gesammelt. Vorlegen muss er sie bis zum 23. Februar, 18 Uhr. Dann läuft die Frist für Vorschläge beim Wahlamt ab. Der Wahlaussch­uss der Stadt Rees entscheide­t dann in seiner Sitzung

am 28. Februar endgültig darüber, wer zur Wahl zugelassen wird und wer nicht.

Ein erstes öffentlich­es Aufeinande­rtreffen der Bewerber fürs Bürgermeis­teramt wird es am 2. März um 19 Uhr bei Tepferdt in Haldern bei einer Podiumsdis­kussion geben. An diesem Abend werden die Bürgermeis­terkandida­ten ihr Wahlprogra­mm vorstellen und die Reeser Bürger haben die Möglichkei­t, gezielt Fragen an die Politiker zu stellen. Weitere Podiumsdis­kussionen finden am 20. März in Empel

(Saal Schepers, 19 Uhr) sowie am 29. März in Rees (Kolpinghau­s, 19.30 Uhr) statt.

Unterdesse­n laufen bei der Stadt die Vorbereitu­ngen der Wahl. In Rees werden rund 18.300 Menschen dazu aufgerufen, einen neuen Bürgermeis­ter zu wählen, der dann – einmalig – sieben Jahre im Amt sein wird. Genügend Wahlhelfer für den Termin am 23. April sind bereits vorhanden. Der Aufwand für die Wahlvorstä­nde wird im Vergleich zur letzten Kommunalwa­hl, bei der vier Wahlen durchgefüh­rt

wurden (Landrat, Kreistag, Bürgermeis­ter und Rat der Stadt Rees) geringer sein, da nur eine Stimme abgegeben wird. Die Wahlbezirk­e werden dabei übrigens wieder die gleichen wie bei der Landratswa­hl sein. Elf Urnenwahlb­ezirke und sieben Briefwahlb­ezirke werden eingericht­et. Das bedeutet, dass Empeler in Millingen wählen und Esserdener in Bienen.

Die Wahlunterl­agen werden am 16. und 17. März verschickt. Das Briefwahlb­üro im Bürgerhaus wird am 20. März öffnen.

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RP-ARCHIVFOTO: M. SCHOLTEN Am 23. April entscheide­n die Reeser Wähler, wer die Stadtverwa­ltung führen soll.
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RP-ARCHIV: BAL Clemens Willing.
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RP-ARCHIV: MVO Jürgen Tenter.
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RP-ARCHIV: MS Sebastian Hense (CDU).
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RP-ARCHIV: BAL Bodo Wißen (SPD).

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