Hilfe aus aller Welt: Die Anteilnahme ist riesig
Deutschland sichert Unterstützung zu. Die Europäische Union entsendet Spezialtrupps in die Krisenregion. Viele Organisationen sammeln Spenden.
(dpa/ epd/kna/rtr/jd) Nach der Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und Syrien sichert die internationale Gemeinschaft den Krisenregionen schnelle Hilfe zu. Für Deutschland haben unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz, Außenministerin Annalena Baerbock und Innenministerin Nancy Faeser Unterstützung versprochen. „Deutschland wird selbstverständlich Hilfe schicken“, schrieb Scholz (SPD) auf Twitter und zeigte sich bestürzt angesichts der Nachrichten aus den betroffenen Gebieten. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier drückte seine Trauer und sein Mitgefühl aus. Er hoffe, dass noch viele Menschen aus den Trümmern gerettet werden könnten, erklärte das Staatsoberhaupt in Berlin. „Wir werden alle Hilfen in Bewegung setzen, die wir aktivieren können“, erklärte sie. „Das THW entsendet Bergungsund Rettungsteams. Ich habe der Türkei außerdem angeboten, dass das THW Camps mit Notunterkünften und Wasseraufbereitungsanlagen zur Verfügung stellt. Die Bundespolizei stellt eine Hundestaffel und ein medizinisches Unterstützungsteam zusammen. Auch Städte, Feuerwehren und Hilfsorganisationen
haben Unterstützung angeboten, die wir jetzt eng koordinieren, um mit der Türkei abgestimmt zu handeln und genau so zu helfen, wie es am dringendsten notwendig ist“, so die SPD-Politikerin.
Auf Bitten der Türkei habe man den Katastrophenschutz-Mechanismus der Europäische Union aktiviert, teilte derweil die EU-Kommission mit. Nach Angaben eines Sprechers wurden bis Montagmittag bereits mehr als zehn Suchund Rettungsteams mobilisiert. Zur Unterstützung wurde auch der Copernicus-Satellitendienst der EU aktiviert, wie EU-Kommissar Janez
Lenarcic und der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell mitteilten. Mit dessen Daten können etwa Lagekarten erstellt werden, die ein detailliertes Ausmaß der Schäden zeigen. Die EU sei auch bereit, die Betroffenen in Syrien zu unterstützen, ergänzten die beiden EU-Vertreter.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat der Türkei angesichts der schweren Erdbeben die Solidarität des Bündnisses zugesichert. Nach einer von der Bündniszentrale in Brüssel veröffentlichen Aufstellung braucht die Türkei medizinische Nothilfeteams, notfallmedizinische Ausrüstung sowie
Such- und Rettungsteams, die auch unter schwierigen Bedingungen arbeiten können. Konkret werden zudem drei für extreme Wetterbedingungen geeignete Feldkrankenhäuser und Personal für deren Einrichtung genannt.
Auch aus NRW kommen viel Anteilnahme und Hilfe: So verkündeten etwa Care und die Malteser, Notfallkräfte aktiviert zu haben. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sprach den Opfern und ihren Angehörigen sein Mitgefühl aus. Die betroffene Millionenmetropole Gaziantep ist seit 2005 Partnerstadt von Duisburg. Oberbürgermeister
Sören Link (SPD) zeigte sich in einem ersten Statement erschüttert und sicherte Hilfe zu. Das Bündnis Aktion Deutschland Hilft stellt nach eigenen Angaben eine Million Euro zur Verfügung. Auch die Welthungerhilfe sicherte Soforthilfe zu.
Info Verschiedene Organisationen sammeln Geld für die Erdbebenopfer. Unter anderem hier können Sie spenden: Aktion Deutschland Hilft, IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, Stichwort: Erdbeben Türkei Syrien; Diakonie Katastrophenhilfe, IBAN DE68 5206 0410 0000 5025 02, Stichwort: Erdbebenhilfe Türkei Syrien.