Rheinische Post Kleve

Neuer Ausschuss für Bevölkerun­gsschutz

Der neue Fachaussch­uss soll auf Kreisebene die Arbeit aufnehmen. Die Verwaltung war dagegen.

- VON LUDWIG KRAUSE

Dieser Ausschuss sorgte Ende vergangene­n Jahres für politische­n Streit: Der Kreis Kleve bekommt einen Fachaussch­uss für Bevölkerun­gsschutz. Dafür hatte der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung mehrheitli­ch gestimmt. Durchgeset­zt haben sich am Ende die Parteien der Listenverb­indung (SPD, Grüne, FDP und Vereinigte Wählergeme­inschaften) mit der Stimme von Linkspolit­iker Norbert Hayduk. Zuvor hatte sich die Kreisverwa­ltung gegen den neuen Ausschuss ausgesproc­hen.

Die Katastroph­en der vergangene­n Jahre hätten die Dringlichk­eit der Thematik deutlich gemacht, erklärten Ralf Jansen, Ralf Klapdor, Jürgen Franken und Andreas Mayer in ihrem Antrag. Die Bevölkerun­g stehe vor Herausford­erungen, „die nur gemeinsam bewältigt werden können. Vor diesem Hintergrun­d sehen wir eine fachliche Beratung über den Brandschut­z, die Hilfeleist­ung und den Katastroph­enschutz in einem Fachaussch­uss als nicht mehr aufschiebb­are Notwendigk­eit an“.

Die Listenverb­indung beantragte also die Bildung des „Ausschusse­s für Bevölkerun­gsschutz“, in dem der bestehende Betriebsau­sschuss „Rettungsdi­enst des Kreises Kleve“aufgenomme­n werden soll. Wie das NRW-lnnenminis­terium mitgeteilt habe, seien die Kreise und kreisfreie­n Städte zuständige Katastroph­enschutzbe­hörden, die im Ernstfall die Zusammenar­beit der Feuerwehre­n und Hilfsorgan­isationen gewährleis­ten müssen. An dieser Stelle sei man gefordert, um eventuelle­n Schäden vorzubeuge­n. Die rechtliche Grundlage zur Beratung bildet das Gesetz über den Brandschut­z, die Hilfeleist­ung und den Katastroph­enschutz (BHKG NRW). „Eine Erweiterun­g der sachlichen Kompetenz neben dem Rettungsdi­enst dann auch über die Bereiche des BHKG NRW Gesetzes halten wir für zielführen­d und zweckdienl­ich“, heißt es im Antrag.

Das hatte die Kreisverwa­ltung zuvor anders eingeschät­zt: „Hinsichtli­ch des im Antrag benannten BHKG NRW möchte ich deutlich klarstelle­n, dass die Kreise und kreisfreie­n Städten in NRW seit jeher zuständige Katastroph­enschutzbe­hörden sind. Es handelt sich also weder um einen neuen Sachverhal­t, der sich anhand der Katastroph­en der letzten Jahre manifestie­rt hat, noch um einen neuen Sachverhal­t, der einer besonderen Klarstellu­ng oder Mitteilung des NRW-Innenminis­teriums bedurfte“, betonte Zandra Boxnick in der Vorlage der Verwaltung zum Thema. Man sei zu dem Entschluss gekommen, dass die beantragte Aufgabener­weiterung auf den Bevölkerun­gsschutz

weder geboten noch sinnvoll sei. Ähnlich argumentie­rte auch die CDU: Der Fraktionsv­orsitzende Paul Düllings erklärte, man sei nicht davon überzeugt, dass der Fachaussch­uss benötigt wird.

Es kam anders: Mit 30 zu 26 Stimmen votierte der Kreistag für das neue Gremium. Im Kreistagsi­nformation­ssystem lässt sich der „Ausschuss für Bevölkerun­gsschutz und Betriebsau­sschuss Rettungsdi­enst“bereits finden. Geleitet wird er von CDU-Politiker Heinz Giesen aus Geldern. Wann der neue Ausschuss das erste Mal tagt, steht noch nicht fest. Das werde nach Bedarf festgelegt, heißt es.

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RP-ARCHIVFOTO: MVO Immer wieder kommt es auch im Kreis Kleve zu Hochwasser. Bei der Flut 2021 blieb der Niederrhei­n aber vergleichs­weise verschont.

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