Kalenderblatt
07.02.2009
Seit Wochen stöhnten die Bewohner Südaustraliens ob der Hitze. Anfang Februar 2009 hatten sich die Temperaturen auf mehr als 40 Grad Celsius eingependelt. In Melbourne wurden 48 Grad Celsius gemessen – Rekord in den Wetteraufzeichnungen seit 1859. Hitze und Trockenheit sind in Australien nicht selten. Doch was 2009 geschah, hatte es bis dahin nicht gegeben: Am 7. Februar 2009 – die Australier sprachen später vom „Black Saturday“– brachen überall im Bundesstaat Victoria Waldbrände aus. Als Brandursache wurden Blitzeinschläge ermittelt, vielerorts wurde jedoch auch von Brandstiftung ausgegangen. Hinzu kam ein sehr starker Wind, der die Feuer anfachte. Viele der Brände vereinigten sich zu Großfeuern mit verheerenden Auswirkungen. Der Wind trieb die Brände über die Landschaft. Überlebende sprachen von Feuerwalzen, die mehrere Meter hoch waren und denen zu entkommen kaum möglich war. Wer zu Fuß floh, wurde überrollt. Wer es ins Auto schaffte, musste in den dichten Rauchwolken die Orientierung finden. Zahlreiche Orte wurden vollständig zerstört: In der Ortschaft Kinglake wurden 42 Personen getötet, die in ihren Häusern geblieben waren, um sie zu schützen. Viele Todesopfer fand man nach der Katastrophe mit ihren Gartenschläuchen in den Händen. Auch in Marysville waren Bewohner vor Ort geblieben, dort zählte man 43 Tote. Mehrere Tage lang wüteten die Feuer im Süden des Kontinents. Die Rauchwolken zogen über die Tasmanische See bis hinüber ins rund 2500 Kilometer entfernte Neuseeland. Insgesamt kamen 147 Menschen durch die Buschfeuer von 2009 ums Leben.