Wo steht die Kultur am Niederrhein?
Diskussion über die Kultur am Niederrhein im Klever Spiegelzelt am Sonntag, 12 Uhr.
Sie bezeichnen sich als KulturStart-Up. Als Format, das versucht, sich zu etablieren. Wer die Idee dazu hatte, das schieben sich die beiden Initiatoren, Reinhard Berens und Heiner Frost, bei der Vorstellung in den Klever Tichelpark-Kinos gegenseitig zu. Die Idee hat sich wohl im Sinne beider entwickelt und soll am Sonntag, 13. August, um 12 Uhr Premiere feiern. Im Spiegelzelt auf der Wiese hinter dem Tiergarten in Kleve, das sich auch als Ort für solche Start-Ups zeigen möchte, so Berens, der auch zum Organisationsteam der Spiegelzelt-Aktionen gehört. Berens vom Klever Kino und der Autor, Journalist und Komponist Heiner Frost möchten perspektivisch unter dem Titel „Gedankenstriche“Gesprächsrunden veranstalten. Dabei könne es vornehmlich um kulturelle
Themen gehen, aber auch eine Diskussion über die Justiz könne er sich vorstellen, sagt Frost. Es sollen Diskussionen sein, an denen auch das Publikum in einer anschließenden Fragerunde teilhaben kann.
„Ein Gedankenstrich, auch bekannt als Bindestrich, ist ein Satzzeichen, das in der deutschen Schriftsprache verwendet wird, um verschiedene Funktionen zu erfüllen. Die gleichlautende Veranstaltungsreihe ,Gedankenstriche‘ soll die Möglichkeit bieten, tiefgründig über verschiedene Themen nachzudenken und sich mit renommierten Experten auszutauschen“, sagt Frost, der der Moderator der Runden sein wird. Sie trägt den Titel „Nachdenken über Kultur“. Auf dem Podium werden Sigrun Hintzen, Musikwissenschaftlerin und Organisatorin der klassischen Konzerte der Stadt Kleve, Professor Harald Kunde, Direktor des Museum Kurhaus Kleve und der Geschäftsführer des Haldern PopFestivals, Stefan Reichmann, sitzen. Der Eintritt ist frei. Frost rechnet mit einer runden Stunde, die die Veranstaltung dauern sollte.
Mit den Teilnehmern auf dem Podium zeigen die beiden Organisatoren, dass sie einen großen Bogen durch das weite Feld der Kultur am Niederrhein spannen wollen. Es geht um die Institution des Museums als kommunal finanzierte und getragene Einrichtung, um das respektable Klassik-Programm in der Kreisstadt – auch hier mit der Kommune im Hintergrund – und nicht zuletzt um die Pop-Kultur in Haldern, die inzwischen als fester Termin im FestivalReigen steht, womit sich auch die so genannte „Freie Szene“repräsentiert fühlen dürfte.
„Wir wollen dabei mehr als nur Small-Talk bieten“, sagt Berens. Und Frost wünscht sich als Moderator eine Moderation, die anders ablaufen könnte. Am besten wäre es, wenn sich ein Gespräch entwickele, das über ein Frage-Antwort-Spiel hinaus gehe, so Frost. Aber man werde sehen, wo es hinlaufe. Er selbst sei gespannt, vielleicht sogar ein bisschen angespannt, gesteht der Moderator.
Es werde um Fragen wie die Finanzierbarkeit von Kultur gehen, um die Frage, ob man nach der Zahl der Besucher fragen muss und wenn ja, wie man Besucher wieder mehr für bestimmte Kulturveranstaltungen begeistern kann. Eine Entwicklung, die nicht nur am Niederrhein diskutiert wird. Es geht aber auch um das Selbstverständnis der Institutionen Museum, Konzertreihe und Festival, heißt es. Es dürfte spannend werden am Sonntag im Spiegelzelt. Wenn’s gut läuft, könnte eine Reihe daraus werden, sagen Berens und Frost.