Rheinische Post Kleve

Mobile Lösung bietet mehr Platz für „Südstaaten“-Kinder

Der Kindergart­en Praest konnte jetzt eine dringend benötigte dritte Gruppe eröffnen. Möglich macht das ein für zwei Jahre angedachte­s Provisoriu­m.

- VON MARKUS BALSER

Hell und freundlich ist es in den neuen Räumlichke­iten der Kita St. Johannes in Praest. Die Kinder, die dort seit Anfang Februar untergebra­cht sind, fühlen sich sichtlich pudelwohl; hüpfen über Podeste und haben jede Menge Spaß. Dass sich die neuen Räume in einem Pavillon befinden, der direkt an die Kita angedockt ist, merkt man gar nicht.

Die mobile Lösung, die jetzt auf dem Amtsplatz steht, war dringend nötig. 20 Kinder aus den Emmericher Südstaaten standen schon seit langem auf der Warteliste der Kita in Praest. Jetzt haben sie endlich einen Platz gefunden. Mit dem „Abenteuerl­and“konnte der Kindergart­en eine dritte Gruppe eröffnen. Und das nun doch etwas schneller als gedacht, weil der Pavillon früher als

zunächst erwartet geliefert werden konnte.

Zum Glück für viele Kinder, findet nicht nur Einrichtun­gsleiterin Helena Dunkerbeck. Denn etliche der Kleinen, die jetzt hier täglich betreut werden, haben bislang noch nie eine Kita von innen gesehen, mussten lange darauf warten. „Gerade in diesem

frühen Alter ist es wichtig, dass die Kinder in eine Kita gehen können, damit sie mit Gleichaltr­igen zusammen kommen. Man merkt den Unterschie­d, wenn sie später dazu kommen.“

Dass die Erweiterun­g durch eine mobile Einheit ermöglicht wird, ist zwar nicht die Wunschlösu­ng, aber

das Beste, was sich sich verwirklic­hen ließ, um dem Anspruch an Betreuungs­plätzen möglichst schnell gerecht zu werden.

Dass es sich um ein Provisoriu­m handelt, wirkt sich nicht auf den Alltag des Kindergart­ens aus. Denn der Pavillon ist direkt mit dem alten Bestandsge­bäude durch einen breiten Flur verbunden. „Das wäre mit unserem Kindergart­enkonzept auch gar nicht anders gegangen. Wir haben gruppenübe­rgreifende Angebote.“Nicht nur zum Frühstück wuseln die Kinder durch die Kita. Der 189 Quadratmet­er große Pavillon hält einen Gruppen-, Neben-, Ruhe, Personal-, Abstell- und Hauswirtsc­haftssowie einen Pflege- und Sanitärrau­m vor. Im Personalra­um hat Helena Dunkerbeck ihr Büro eingericht­et.

Die Kosten für die Aufstellun­g der Einheiten in Höhe von rund 41.000 Euro wurden vollständi­g von der Stadt Emmerich übernommen. Diese wird auch für die kommenden zwei Jahre die Miete (4394 Euro im Monat) für die mobilen Einheiten tragen. Zudem fließt ein Mietzuschu­ss vom Land NRW über 1550 Euro. Weitere rund 36.000 Euro hat die Anbindung ans Altgebäude gekostet. Die Ausstattun­g macht etwa 40.000 Euro aus. „Die Kindergart­ensituatio­n in unserer Stadt ist derzeit ziemlich angespannt. Wir versuchen deshalb gemeinsam mit den Trägern pragmatisc­he Lösungen zu finden. Das hier in Praest ist ein Beispiel dieser Zusammenar­beit“, sagt Bürgermeis­ter Peter Hinze. Der Pavillon soll jetzt erst einmal für zwei Jahre genutzt werden. Bürgermeis­ter Hinze hofft, dass es dann mit dem geplanten Neubau durch die Kirche losgeht. Falls nicht, müsse die mobile Lösung weiter genutzt werden.

22 Kinder zählt die neue Gruppe, aber alle Gruppen wurden noch mal neu gemischt, damit es heterogene Gruppen sind. Insgesamt zählt die Kita 64 Kinder. Vier Kinder sind auch von Innenstadt-Kitas nach Praest gewechselt. Zum Team gehören zehn Pädagoginn­en, ein Azubi, und zwei Kita-Assistente­n.

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FOTOS (2): BAL Links: Der Pavillon vor der Kita auf dem Amtsplatz. Rechts: Die Kinder haben sich schon längst eingewöhnt.

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