Mobile Lösung bietet mehr Platz für „Südstaaten“-Kinder
Der Kindergarten Praest konnte jetzt eine dringend benötigte dritte Gruppe eröffnen. Möglich macht das ein für zwei Jahre angedachtes Provisorium.
Hell und freundlich ist es in den neuen Räumlichkeiten der Kita St. Johannes in Praest. Die Kinder, die dort seit Anfang Februar untergebracht sind, fühlen sich sichtlich pudelwohl; hüpfen über Podeste und haben jede Menge Spaß. Dass sich die neuen Räume in einem Pavillon befinden, der direkt an die Kita angedockt ist, merkt man gar nicht.
Die mobile Lösung, die jetzt auf dem Amtsplatz steht, war dringend nötig. 20 Kinder aus den Emmericher Südstaaten standen schon seit langem auf der Warteliste der Kita in Praest. Jetzt haben sie endlich einen Platz gefunden. Mit dem „Abenteuerland“konnte der Kindergarten eine dritte Gruppe eröffnen. Und das nun doch etwas schneller als gedacht, weil der Pavillon früher als
zunächst erwartet geliefert werden konnte.
Zum Glück für viele Kinder, findet nicht nur Einrichtungsleiterin Helena Dunkerbeck. Denn etliche der Kleinen, die jetzt hier täglich betreut werden, haben bislang noch nie eine Kita von innen gesehen, mussten lange darauf warten. „Gerade in diesem
frühen Alter ist es wichtig, dass die Kinder in eine Kita gehen können, damit sie mit Gleichaltrigen zusammen kommen. Man merkt den Unterschied, wenn sie später dazu kommen.“
Dass die Erweiterung durch eine mobile Einheit ermöglicht wird, ist zwar nicht die Wunschlösung, aber
das Beste, was sich sich verwirklichen ließ, um dem Anspruch an Betreuungsplätzen möglichst schnell gerecht zu werden.
Dass es sich um ein Provisorium handelt, wirkt sich nicht auf den Alltag des Kindergartens aus. Denn der Pavillon ist direkt mit dem alten Bestandsgebäude durch einen breiten Flur verbunden. „Das wäre mit unserem Kindergartenkonzept auch gar nicht anders gegangen. Wir haben gruppenübergreifende Angebote.“Nicht nur zum Frühstück wuseln die Kinder durch die Kita. Der 189 Quadratmeter große Pavillon hält einen Gruppen-, Neben-, Ruhe, Personal-, Abstell- und Hauswirtschaftssowie einen Pflege- und Sanitärraum vor. Im Personalraum hat Helena Dunkerbeck ihr Büro eingerichtet.
Die Kosten für die Aufstellung der Einheiten in Höhe von rund 41.000 Euro wurden vollständig von der Stadt Emmerich übernommen. Diese wird auch für die kommenden zwei Jahre die Miete (4394 Euro im Monat) für die mobilen Einheiten tragen. Zudem fließt ein Mietzuschuss vom Land NRW über 1550 Euro. Weitere rund 36.000 Euro hat die Anbindung ans Altgebäude gekostet. Die Ausstattung macht etwa 40.000 Euro aus. „Die Kindergartensituation in unserer Stadt ist derzeit ziemlich angespannt. Wir versuchen deshalb gemeinsam mit den Trägern pragmatische Lösungen zu finden. Das hier in Praest ist ein Beispiel dieser Zusammenarbeit“, sagt Bürgermeister Peter Hinze. Der Pavillon soll jetzt erst einmal für zwei Jahre genutzt werden. Bürgermeister Hinze hofft, dass es dann mit dem geplanten Neubau durch die Kirche losgeht. Falls nicht, müsse die mobile Lösung weiter genutzt werden.
22 Kinder zählt die neue Gruppe, aber alle Gruppen wurden noch mal neu gemischt, damit es heterogene Gruppen sind. Insgesamt zählt die Kita 64 Kinder. Vier Kinder sind auch von Innenstadt-Kitas nach Praest gewechselt. Zum Team gehören zehn Pädagoginnen, ein Azubi, und zwei Kita-Assistenten.