Rheinische Post Kleve

Schule Kunst Museum feiert Jubiläum

Sechs Klever Schulen beteiligen sich an der 20. Ausgabe des Projekts. Dabei zeigen die Schüler ihr Können in sehr unterschie­dlichen Werken, die nun ausgestell­t werden. Besonders inspiriert­e sie die Künstlerin Karin Kneffel.

- CHARLOTTE HASSEL

Schule Kunst Museum ist im vollen Gange – und das bereits zum 20. Mal. 2002 begann die langjährig­e Tradition, seitdem kommen jedes Jahr – mit Ausnahme der CoronaJahr­e – die Schulen Kleves zusammen, um im Museum Kurhaus die künstleris­chen Projekte der Schüler vorzustell­en. Eine gute Woche ist das gesamte Kurhaus gefüllt mit dem Fleiß und der Begeisteru­ng der neuen Generation von Künstlern. Noch bis zum zehnten März sind die Kunstwerke der Schüler aus sechs verschiede­nen Schulen zu sehen.

Zum ersten Mal dabei ist die LVR Dietrich-Bonhoeffer-Schule, die sich auf die Förderung der körperlich­en und motorische­n Entwicklun­g fokussiert. „Von den Schülern habe ich nur positive Rückmeldun­g erhalten“, sagt Lehrerin Jasmin Wiegersma. In einer Projektwoc­he haben sich die drei Klassen mit der Künstlerin Karin Kneffel auseinande­rgesetzt, die kürzlich im Kurhaus ausstellte. „Während der Arbeit hat sich immer mehr Freude bei den Schülern entwickelt, weil sie den eigenen Erfolg gesehen haben“, erzählt die Lehrerin. „Dabei entstehen besondere Momente“, stimmt ihr Kollege Holger Kapteinat zu.

Bereits seit 2002 nimmt die Schule Haus Freudenber­g am Projekt teil. „Die Schüler waren sehr, sehr begeistert von der Ausstellun­g“, sagt Anne Teulings über den Besuch im Museum während des Projektes. Für viele Schüler handelte es sich um den ersten Museumsbes­uch. Die Klasse habe sich ebenfalls mit Kneffel und ihrer Arbeitswei­se beschäftig­t und sich schließlic­h für Selbstport­räts entschiede­n. Zunächst haben die Schüler sich gegenseiti­g fotografie­rt und dann mithilfe von Projektion­en die Konturen übertragen. Besonders sind auch die schnörkeli­gen Holzrahmen um die bunten Porträts, die aus dem Antiquaria­t „Zeit Zeichen“von Helmut van Bebber geliehen wurden.

Auch die Joseph Beuys Gesamtschu­le ist langjährig­er Teilnehmer an Schule Kunst Museum. Eine Ecke des Raumes ist von den Schülern mit Fotografie­n tapeziert worden. Doch nur wer genau hinschaut, kann erkennen, worum es sich auf den einzelnen Fotos handelt. Während der Unterricht­sreihe wurden Nahaufnahm­en gemacht, auf denen das Objekt nicht direkt erkennbar sein sollte, erklärt Schülerin Emily Wenersbach. Der Betrachter müsse selbst überlegen, worum es sich handeln könnte. Sie zeigt stolz ihre eigenen Bilder: „Am besten hat es mir gefallen, das ganze Potenzial

aus dem Bild herauszuho­len“, sagt die Schülerin.

Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium ist mit über fünf Projekten besonders stark vertreten, stellt Werke von Stufe acht bis zur Q2 aus. Auch die Klassen 10b und 10d unter der Leitung von Tobias Nink haben sich von Kneffel inspiriere­n lassen, insbesonde­re von ihren Stillleben. Die Schüler haben diese Techniken der Malerei auf dreidimens­ionale, selbst gebastelte Früchte angewandt.

Im Nachbarrau­m stellen die anderen

zwei zehnten Klassen des Gymnasiums die Porträts „Gedanken von Heiligen und Zeitgenoss­en“aus. Die im Kurhaus dauerausge­stellten Holzfigure­n von Heiligen wurden den jungen Künstlern jeweils zugeteilt, erklären die Schülerinn­en Lenita, Charlotte und Sarah. Sie sollten zu den historisch­en Figuren recherchie­ren und sich ein passendes Zitat aussuchen oder ausdenken. Die Zitate verzieren die Fineliner-Zeichnunge­n, beinahe als wären sie die Gedanken der

Heiligen. An der gegenüberl­iegenden Wand hängen die Gegenstück­e im gleichen Stil, aber mit „Zeitgenoss­en“, also Freunden, Familienmi­tgliedern oder Vorbildern der Schüler. „Am schwersten war es den Figuren Leben einzuhauch­en“,sagt Schülerin Sarah.

Die Gesamtschu­le am Forstgarte­n stellt unter anderem ein Projekt der Klasse 5 vor, welches von einer Gruppe Künstler in den Niederland­en inspiriert ist. Dabei lag der Fokus auf Pappkarton­s: Jeder Schüler

malte einen eigenen Karton an, alle mit ähnlichen Farben und Formen. „Die Schüler wollten etwas haben, womit man etwas tun kann“, erklärt Jutta Poorten das Konzept. „Es ging um den Prozess, etwas zu erstellen und es wieder zu verwerfen“, meint die Kunstlehre­rin. Dabei lernen die Kinder, auch mit Fehlschläg­en umzugehen. Im Museum kann nun jeder Besucher nach Herzenslus­t mit den Kartons bauen. Gerade die jüngeren Gäste lassen sich da nicht zweimal bitten.

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Schüler des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums haben sich bei ihrer Arbeit von den Stillleben der Künstlerin Karin Kneffel inspiriere­n lassen. Die Maltechnik­en haben sie auf selbst gebastelte Früchte übertragen.
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FOTOS: MARKUS VAN OFFERN Große Porträts und Installati­onen: In der Ausstellun­g zum Projekt Schule Kunst Museum zeigen die Schüler eine große künstleris­che Vielfalt.

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