Rheinische Post Kleve

Das ändert sich für Radfahrer in Rees

Die Stadt lässt zahlreiche Poller und Umfahrsper­ren für besseren Radverkehr in Rees entfernen. Was noch geplant ist.

- VON MARKUS BALSER

Jeder Radfahrer kennt das: An bestimmten Wegen kann es schon mal eng werden oder die Fahrt geht gar nicht mehr weiter, weil Poller, Umlauf- oder Wegfahrspe­rren die Weiterfahr­t erschweren. Auf Reeser Stadtgebie­t wurden mit den Jahren viele solcher „Hinderniss­e“aufgebaut, die in erster Linie zum Ausschluss des Kfz-Verkehrs oder zum Schutz von Radfahrern oder Fußgängern dienen sollen. Sie stehen an über 200 Stellen.

Allerdings sind diese Sperreinri­chtungen nicht immer von Vorteil. Sie stören die Fahrdynami­k, verursache­n Umwege und bergen auch ein erhebliche­s Gefahrenpo­tenzial. Radfahrer können gegen die Poller fahren, und insbesonde­re bei größeren Gruppen, steigt eine Unfallgefa­hr, Außerdem erhöhen die Sperreinri­chtungen durch die verringert­e Fahrbahnbr­eite das Risiko mit anderen Verkehrste­ilnehmern zusammenzu­stoßen und lenken von dem dahinterli­egenden Verkehr ab.

In letzter Zeit sind bei der Stadt immer wieder Fragen eingegange­n, wie zweckmäßig die Poller und Umlaufsper­ren eigentlich sind. Weil dies auch ein Punkt des Radverkehr­skonzeptes ist, hat die Verwaltung eine Art Kataster angelegt und alle Standorte unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: An 120 Standorten sollen Poller, Umlaufund Wegesperre­n entfernt werden.

Einige erfüllen keinen erkennbare­n Nutzen, andere sollen das Parken auf Gehwegen verhindern und den Kfz-Verkehr ausschließ­en. Doch häufig sind die diese Stellen für ein Fahrzeug ohnehin zu eng.

An anderen Stellen wird allerdings nach einer Entfernung zukünftig mit Kfz-Verkehr gerechnet. Deshalb

wurde darauf geachtet, ob mit einer Entfernung von einem Poller oder einer Umlaufsper­re eine Ersatzmaßn­ahme erforderli­ch ist. So sollen mit einer Entfernung unter anderem Vorfahrtsr­egeländeru­ngen zu Gunsten der Radfahrer oder Fahrradstr­aßen errichtet werden oder zusätzlich­e Verkehrsze­ichen und Markierung­en an Knotenpunk­ten für zusätzlich­e Aufmerksam­keit sorgen.

An 88 Stellen werden die Sperreinri­chtungen jedoch bleiben. Hauptsächl­ich an Spielplätz­en, Kindergärt­en, Schulen, Bolzplätze­n, Altenheime­n, Friedhöfen oder nahe der Feuerwehr. Aber auch an gefährlich­en Kreuzungen mit viel Verkehr.

Unterdesse­n sind für Radfahrer in Rees auch weitere Verbesseru­ngen geplant. Wie berichtet, wird – sobald es die Witterung zulässt – die Wardstraße mit einer Reduzierun­g auf Tempo 70 und veränderte­n Fahr

bahnmarkie­rungen umgestalte­t. Die Breite des dann nur noch einen Fahrbahnst­reifens wird künftig fünf statt sechs Meter betragen. Jeweils 50 Zentimeter breite Seitenstre­ifen dienen als Ausweichmö­glichkeit.

Zudem sollen in Kürze am Melatenweg, Piktogramm­e auf der Straße angebracht werden, die den Fahrradfah­rern signalisie­ren, dass sie dort fahren sollen und die Nutzungspf­licht für den Radweg aufgehoben ist. Hintergrun­d ist die Einführung von Tempo 30. Stadtauswä­rts muss dann auf der Straße gefahren werden.

Die im Radverkehr­skonzept vorgesehen­e Fahrradstr­aße auf der Halderner Straße (zwischen der L 459 und der Reeser Straße) soll hingegen zurückgest­ellt werden. Aus Halden und Empel gab es von Anwohner Sicherheit­sbedenken. „Es soll jetzt hier einmal zunächst alles so bleiben, wie es ist“, so Stadtsprec­her Jörn Franken.

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ARCHIV-FOTO: MVO Das Rad soll in Rees als Verkehrsmi­ttel mehr in den Fokus rücken.
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FOTO: BALSER 120 Poller und Umfahrsper­ren sollen weg. Wo sie sinnvoll sind, bleiben sie erhalten.

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