Das ändert sich für Radfahrer in Rees
Die Stadt lässt zahlreiche Poller und Umfahrsperren für besseren Radverkehr in Rees entfernen. Was noch geplant ist.
Jeder Radfahrer kennt das: An bestimmten Wegen kann es schon mal eng werden oder die Fahrt geht gar nicht mehr weiter, weil Poller, Umlauf- oder Wegfahrsperren die Weiterfahrt erschweren. Auf Reeser Stadtgebiet wurden mit den Jahren viele solcher „Hindernisse“aufgebaut, die in erster Linie zum Ausschluss des Kfz-Verkehrs oder zum Schutz von Radfahrern oder Fußgängern dienen sollen. Sie stehen an über 200 Stellen.
Allerdings sind diese Sperreinrichtungen nicht immer von Vorteil. Sie stören die Fahrdynamik, verursachen Umwege und bergen auch ein erhebliches Gefahrenpotenzial. Radfahrer können gegen die Poller fahren, und insbesondere bei größeren Gruppen, steigt eine Unfallgefahr, Außerdem erhöhen die Sperreinrichtungen durch die verringerte Fahrbahnbreite das Risiko mit anderen Verkehrsteilnehmern zusammenzustoßen und lenken von dem dahinterliegenden Verkehr ab.
In letzter Zeit sind bei der Stadt immer wieder Fragen eingegangen, wie zweckmäßig die Poller und Umlaufsperren eigentlich sind. Weil dies auch ein Punkt des Radverkehrskonzeptes ist, hat die Verwaltung eine Art Kataster angelegt und alle Standorte unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: An 120 Standorten sollen Poller, Umlaufund Wegesperren entfernt werden.
Einige erfüllen keinen erkennbaren Nutzen, andere sollen das Parken auf Gehwegen verhindern und den Kfz-Verkehr ausschließen. Doch häufig sind die diese Stellen für ein Fahrzeug ohnehin zu eng.
An anderen Stellen wird allerdings nach einer Entfernung zukünftig mit Kfz-Verkehr gerechnet. Deshalb
wurde darauf geachtet, ob mit einer Entfernung von einem Poller oder einer Umlaufsperre eine Ersatzmaßnahme erforderlich ist. So sollen mit einer Entfernung unter anderem Vorfahrtsregeländerungen zu Gunsten der Radfahrer oder Fahrradstraßen errichtet werden oder zusätzliche Verkehrszeichen und Markierungen an Knotenpunkten für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgen.
An 88 Stellen werden die Sperreinrichtungen jedoch bleiben. Hauptsächlich an Spielplätzen, Kindergärten, Schulen, Bolzplätzen, Altenheimen, Friedhöfen oder nahe der Feuerwehr. Aber auch an gefährlichen Kreuzungen mit viel Verkehr.
Unterdessen sind für Radfahrer in Rees auch weitere Verbesserungen geplant. Wie berichtet, wird – sobald es die Witterung zulässt – die Wardstraße mit einer Reduzierung auf Tempo 70 und veränderten Fahr
bahnmarkierungen umgestaltet. Die Breite des dann nur noch einen Fahrbahnstreifens wird künftig fünf statt sechs Meter betragen. Jeweils 50 Zentimeter breite Seitenstreifen dienen als Ausweichmöglichkeit.
Zudem sollen in Kürze am Melatenweg, Piktogramme auf der Straße angebracht werden, die den Fahrradfahrern signalisieren, dass sie dort fahren sollen und die Nutzungspflicht für den Radweg aufgehoben ist. Hintergrund ist die Einführung von Tempo 30. Stadtauswärts muss dann auf der Straße gefahren werden.
Die im Radverkehrskonzept vorgesehene Fahrradstraße auf der Halderner Straße (zwischen der L 459 und der Reeser Straße) soll hingegen zurückgestellt werden. Aus Halden und Empel gab es von Anwohner Sicherheitsbedenken. „Es soll jetzt hier einmal zunächst alles so bleiben, wie es ist“, so Stadtsprecher Jörn Franken.