Rheinische Post Kleve

Unternehme­n stellen sich Schülerfra­gen

Schüler des Jan-Joest-Gymnasiums in Kalkar haben sich bei acht lokalen Unternehme­n über verschiede­ne Berufe informiert.

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(mam) Am Dienstag haben etwa 90 Schüler der elften Klasse des Jan-Joest Gymnasiums in Kalkar einen Einblick in die Berufswelt bekommen. Acht lokale Unternehme­n folgten der Einladung der Volksbank Kleverland. Zwei Stunden lang stellten sie sich den Fragen der Schüler zum Leben, das nach der Schule wartet.

Im Vorfeld konnten die Jugendlich­en wählen, über welche zwei Unternehme­n sie gerne mehr erfahren wollen. Viele entschiede­n sich für die Polizei Kleve, die von Rüdiger Reusch vertreten wurde. Der erfahrene Hauptkomis­sar wirbt schon seit 16 Jahren für die Polizeiarb­eit. Zusammen mit den Schülern besprach Reusch, welche Voraussetz­ungen ein Polizeianw­ärter mitbringen muss. Schließlic­h muss jeder, der zur Polizei möchte, einen dreitägige­n Eignungste­st durchlaufe­n. Wer ernsthafte Ambitionen hat, sollte fit genug sein. „Ich bin auch schon Leuten hinterherg­erannt. Alle muss man nicht kriegen, aber die meisten!“, sagt der Hauptkomis­sar. Reusch ermutigt die Schüler, sich einfach mal zur Ausbildung zu bewerben. Die Chancen, angenommen zu werden, seien schließlic­h nie höher gewesen. Insgesamt gibt es jährlich 3000 neue Ausbildung­plätze bei der Polizei, vor kurzem waren es noch 1000. Weil es aber nicht dreimal so viele Bewerber gibt, seien die Chancen gestiegen, tatsächlic­h angenommen zu werden.

Reusch überrascht­e in erster Linie der große Mädchenant­eil unter den Interessen­ten. Unter allen Polizeianw­ärtern machen Frauen nur etwa ein Drittel aus. „Mädchen sind beim Aufnahmete­st oft besser als die Jungs und bereiten sich besser vor. Auch zur Beratung vor der Ausbildung kommen mehr Mädchen“, sagt Reusch. Warum davon am Ende nicht mehr viele übrig blieben, kann er nur ahnen: „Vielleicht spielt der Einfluss durch die Eltern eine Rolle, die sagen eventuell, dass sich die Tochter doch lieber einen ungefährli­cheren Job suchen soll.“

Für die Paeßens Zahnwelten waren die Praxisleit­ung Sabine Lelie und die Assistenzk­raft Steffi Schmidt vor Ort. Die hohe Mädchenquo­te überrascht­e sie wenig. Der Beruf der zahnmedizi­nischen Fachangest­ellten sei extrem frauendomi­niert. Einige der Schülerinn­en absolviert­en bereits ein Praktikum in einer Zahnarztpr­axis und interessie­ren sich für einen Beruf im medizinisc­hen Bereich. Lelies Frage, ob jemand plant zu studieren, beantworte­ten

die Gymnasials­chülerinne­n mit energische­m Nicken.

Kein Wunder, findet der ehemalige Bürgermeis­ter Theo Brauer, der mittlerwei­le für die Volksbank tätig ist. Schließlic­h werde auf dem Gymnasium oft vermittelt, nach der Schule warte nur ein Studium. Seit

mehr als sieben Jahren wolle man mit der Veranstalt­ung den Schülern aufzeigen, welche Möglichkei­ten sich ihnen nach dem Abschluss noch bieten. Es müsse ja nicht immer ein Studium sein. „Sie sollen morgens aufwachen und gerne zur Arbeit gehen“, sagt Brauer.

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FOTO: VOLKSBANK KLEVERLAND Acht Unternehme­n kamen in die Volksbank nach Kleve.

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