Kein Geld für die Sanierung vom Haus im Park in Emmerich
Mit einer Stimme Mehrheit wurde ein Antrag der BGE abgelehnt. 25.000 Euro sollten in den Haushalt eingestellt werden. Dafür gibt es Kritik.
(tt) Ursprünglich diente das heute als Haus im Park bekannte Gebäude als Teehaus für die Pfarrer von St. Aldegundis. Das Ende des 18. Jahrhunderts erbaute Haus ist heute ein Kleinod für Kultur und Kunst. Seit 1996 ist es denkmalgeschützt.
Doch der Zahn der Zeit nagt am Gebäude, deshalb hatte die Bürgergemeinschaft Emmerich (BGE) einen Antrag gestellt, die Fassade und die Toilettenanlage zu sanieren. Dafür sollte eine Gesamtsumme von 25.000 Euro in den städtischen Haushalt gestellt werden.
Im Haupt- und Finanzausschuss fand sich auch noch eine Mehrheit für das Ansinnen. Im Rat kurz vor der Verabschiedung des Doppelhaushalts dann nicht mehr. CDU und Freie Wähler waren dagegen. Mit 16 Nein-Stimmen zu 15 Ja-Stimmen wurde der Antrag so abgelehnt.
„Unglaublich, wie hier der Stellenwert der Kultur und einer städtischen Immobilie, die unter Denkmalschutz steht, inmitten des öffentlichen Rheinparks weiterhin so sträflich vernachlässigt wird. Hier stimmen die Prioritäten nicht“, ärgerte sich BGE-Fraktionsvorsitzender Joachim Sigmund über das Abstimmungsverhalten.
Grundsätzlich ist es so, dass für das Gebäude bereits häufiger Anträge auf einen Neuanstrich gestellt worden sind. Eine gewisse Problematik
bereitet in diesem Fall der Denkmalschutz. Ein neuer Anstrich ist in der Vergangenheit durch das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland und die bei der Stadtverwaltung Emmerich angesiedelte Untere Denkmalbehörde klar abgelehnt worden. Ein möglicher Weg, um das Erscheinungsbild der Immobilie zu verbessern, könnte das Abbürsten der Fassade sein. Allein dafür wären 20.000 Euro in den Haushalt gestellt worden.
Für die Sanierung der Toilette wären demnach 5000 Euro veranschlagt worden. Die Toilette weise keine Substanzschäden auf und sei in einem dem Alter entsprechenden Zustand. Auch die Sanierung der
Toilette hätte im Übrigen unter Denkmalschutzgesichtspunkten durchgeführt werden müssen.
Aufgrund des abgelehnten Antrags kommt es dazu nun nicht. „Das macht mich nur noch sprachlos! Wo bleibt da die Wertschätzung für den ehrenamtlich tätigen Kunstverein Emmerich und welchen Eindruck hinterlässt der Zustand des Gebäudes auf den Besucher und Touristen des Rheinparks der Hansestadt Emmerich am Rhein“, so Joachim Sigmund, der dazu aufruft, dass sich die Emmericher beim ersten Historischen Hansefest im Rheinpark am 13. und 14. April persönlich einen Eindruck vom Zustand des Gebäudes machen.