SPD glaubt an neuen Radschnellweg
Mehr Fahrrad, weniger Auto. Pendlern zwischen Emmerich und Kleve soll das Umsteigen erleichtert werden durch einen Schnellweg für Fietser. Den Vorschlag gibt es schon seit drei Jahren.
Jeden Tag verlassen 5628 Menschen Emmerich, um zu ihrer Arbeitsstelle zu kommen. Gleichzeitig fahren 6751 Menschen jeden Tag nach Emmerich zu ihrem Job. Klar ist: Die überwiegende Mehrheit setzt sich morgens ins Auto und fährt zur Arbeit. Das Auto ist schließlich am bequemsten und schnellsten, wenn auf dem Weg zur Arbeit nicht gerade ein Stau wartet.
Es gibt aber Überlegungen, wie die Zahl der Autos, die jeden Tag hinund herfahren, reduziert werden kann. Eine Idee: Weil immer mehr Menschen mit dem E-Bike unterwegs sind, das locker 25 Kilometer in der Stunde schafft (bei geringem Muskelaufwand), ließe sich die beliebte Fahrradtechnik doch auch für den Berufsverkehr nutzen. Das schont jedenfalls die Umwelt.
Damit das möglichst reizvoll ist, sollen die Radfahrer dabei freie Fahrt haben und nicht durch Autos gefährdet werden oder bei Höchstgeschwindigkeit auf Fußgänger Rücksicht nehmen müssen. Das funktioniert über Radschnellwege, die in Deutschland immer mehr gebaut werden. Auf den Wegen gilt: Radfahrer haben Vorfahrt.
Zwischen Emmerich und Kleve soll auch einer angelegt werden. Das ist zumindest eine Forderung der SPD aus dem Jahr 2021. Die Sache nimmt jetzt Fahrt auf. Der Weg ist in die Planungen des Kreises Kleve aufgenommen worden.
Das findet die Emmericher SPD gut - und macht mit einem Lob gleichzeitig öffentlich Druck, damit das Projekt jetzt auch zügig umgesetzt wird.
„Die Planung einer hochwertigen Radwegeverbindung zwischen Kleve und Emmerich begrüßen wir sehr“, schreibt Meike Schnake-Rupp, Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion in Emmerich, am Dienstag in einer Pressemitteilung. „Mit dem E-Bike
ist die Entfernung Emmerich-Kleve auch für Berufspendler inzwischen gut zu bewältigen, die Anzahl der Berufspendler auf dieser Strecke steigt stetig an. Daher freut uns, dass der Ausbau der Strecke im Nahmobilitätskonzept des Kreises Kleve Berücksichtigung finden soll“, so die Fraktionsvorsitzende.
Weiter heißt es: „Beobachtungen, wie sie von Verkehrsplaner Kai Pachan gemacht wurden, dass die Strecke Emmerich-Kleve eine hohe Auslastung hat und eine Investition
in diese Strecke hohes Potenzial habe, entsprechen zu 100 Prozent dem Eindruck der Emmericher Sozialdemokraten.“
Das Projekt scheint allerdings nur langsam voranzukommen.
Seit dem Jahr 2021 liegen bereits Anträge der SPD-Ratsfraktionen Kleve und Emmerich bei den jeweiligen Stadtverwaltungen vor, worin gefordert wird, dass der bestehende Radschnellweg, der aktuell in Kleve endet, über Emmerich nach Zevenaar weitergeführt werden soll.
Die Stadt Emmerich hat in diesem Zusammenhang mit Unterstützung der Euregio Rhein-Waal bereits ein Kooperationsprojekt mit den Städten auf der niederländischen Seite der Grenze gestartet, das die Radwegeinfrastruktur in den Fokus nimmt. Im Boot sind die niederländischen Nachbarstädte Montferland, Zevenaar und Doetinchem. Untersucht werden verschiedene Optionen für die Schaffung der grenzüberschreitenden Radwege. Regina Pommerin und Janita Krapohl koordinieren das
Projekt im Emmericher Rathaus.
Wichtig dabei: Im Fokus des Projektes stehen nicht touristische Radrouten, sondern es geht um Wegeverbindungen, die eine schnelle Erreichbarkeit der Städte zum Beispiel für Pendler mit dem Fahrrad möglich machen.
Bei den Wegeverbindung ist natürlich auch der Kreis Kleve beteiligt. Ohne ihn geht es nicht. Deshalb schreibt die SPD: „Die SPD-Fraktion Emmerich sieht dem Nahverkehrskonzept des Kreises Kleve äußerst positiv entgegen und freut sich auf dessen Umsetzung auch hinsichtlich der Aspekte Umweltschutz und Nachhaltigkeit.“
„Wir sind sicher, dass eine verbesserte Radwegeinfrastruktur zu einem weiter steigenden Umstieg auf das Fahrrad führen wird. Darüber hinaus sehen wir hier auch einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Attraktivität der Region im touristischen Bereich“, so Gregor Pollmann, Mitglied der SPD-Fraktion Emmerich.