Rheinische Post Kleve

SPD glaubt an neuen Radschnell­weg

Mehr Fahrrad, weniger Auto. Pendlern zwischen Emmerich und Kleve soll das Umsteigen erleichter­t werden durch einen Schnellweg für Fietser. Den Vorschlag gibt es schon seit drei Jahren.

- VON CHRISTIAN HAGEMANN

Jeden Tag verlassen 5628 Menschen Emmerich, um zu ihrer Arbeitsste­lle zu kommen. Gleichzeit­ig fahren 6751 Menschen jeden Tag nach Emmerich zu ihrem Job. Klar ist: Die überwiegen­de Mehrheit setzt sich morgens ins Auto und fährt zur Arbeit. Das Auto ist schließlic­h am bequemsten und schnellste­n, wenn auf dem Weg zur Arbeit nicht gerade ein Stau wartet.

Es gibt aber Überlegung­en, wie die Zahl der Autos, die jeden Tag hinund herfahren, reduziert werden kann. Eine Idee: Weil immer mehr Menschen mit dem E-Bike unterwegs sind, das locker 25 Kilometer in der Stunde schafft (bei geringem Muskelaufw­and), ließe sich die beliebte Fahrradtec­hnik doch auch für den Berufsverk­ehr nutzen. Das schont jedenfalls die Umwelt.

Damit das möglichst reizvoll ist, sollen die Radfahrer dabei freie Fahrt haben und nicht durch Autos gefährdet werden oder bei Höchstgesc­hwindigkei­t auf Fußgänger Rücksicht nehmen müssen. Das funktionie­rt über Radschnell­wege, die in Deutschlan­d immer mehr gebaut werden. Auf den Wegen gilt: Radfahrer haben Vorfahrt.

Zwischen Emmerich und Kleve soll auch einer angelegt werden. Das ist zumindest eine Forderung der SPD aus dem Jahr 2021. Die Sache nimmt jetzt Fahrt auf. Der Weg ist in die Planungen des Kreises Kleve aufgenomme­n worden.

Das findet die Emmericher SPD gut - und macht mit einem Lob gleichzeit­ig öffentlich Druck, damit das Projekt jetzt auch zügig umgesetzt wird.

„Die Planung einer hochwertig­en Radwegever­bindung zwischen Kleve und Emmerich begrüßen wir sehr“, schreibt Meike Schnake-Rupp, Fraktionsv­orsitzende der SPD-Fraktion in Emmerich, am Dienstag in einer Pressemitt­eilung. „Mit dem E-Bike

ist die Entfernung Emmerich-Kleve auch für Berufspend­ler inzwischen gut zu bewältigen, die Anzahl der Berufspend­ler auf dieser Strecke steigt stetig an. Daher freut uns, dass der Ausbau der Strecke im Nahmobilit­ätskonzept des Kreises Kleve Berücksich­tigung finden soll“, so die Fraktionsv­orsitzende.

Weiter heißt es: „Beobachtun­gen, wie sie von Verkehrspl­aner Kai Pachan gemacht wurden, dass die Strecke Emmerich-Kleve eine hohe Auslastung hat und eine Investitio­n

in diese Strecke hohes Potenzial habe, entspreche­n zu 100 Prozent dem Eindruck der Emmericher Sozialdemo­kraten.“

Das Projekt scheint allerdings nur langsam voranzukom­men.

Seit dem Jahr 2021 liegen bereits Anträge der SPD-Ratsfrakti­onen Kleve und Emmerich bei den jeweiligen Stadtverwa­ltungen vor, worin gefordert wird, dass der bestehende Radschnell­weg, der aktuell in Kleve endet, über Emmerich nach Zevenaar weitergefü­hrt werden soll.

Die Stadt Emmerich hat in diesem Zusammenha­ng mit Unterstütz­ung der Euregio Rhein-Waal bereits ein Kooperatio­nsprojekt mit den Städten auf der niederländ­ischen Seite der Grenze gestartet, das die Radwegeinf­rastruktur in den Fokus nimmt. Im Boot sind die niederländ­ischen Nachbarstä­dte Montferlan­d, Zevenaar und Doetinchem. Untersucht werden verschiede­ne Optionen für die Schaffung der grenzübers­chreitende­n Radwege. Regina Pommerin und Janita Krapohl koordinier­en das

Projekt im Emmericher Rathaus.

Wichtig dabei: Im Fokus des Projektes stehen nicht touristisc­he Radrouten, sondern es geht um Wegeverbin­dungen, die eine schnelle Erreichbar­keit der Städte zum Beispiel für Pendler mit dem Fahrrad möglich machen.

Bei den Wegeverbin­dung ist natürlich auch der Kreis Kleve beteiligt. Ohne ihn geht es nicht. Deshalb schreibt die SPD: „Die SPD-Fraktion Emmerich sieht dem Nahverkehr­skonzept des Kreises Kleve äußerst positiv entgegen und freut sich auf dessen Umsetzung auch hinsichtli­ch der Aspekte Umweltschu­tz und Nachhaltig­keit.“

„Wir sind sicher, dass eine verbessert­e Radwegeinf­rastruktur zu einem weiter steigenden Umstieg auf das Fahrrad führen wird. Darüber hinaus sehen wir hier auch einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Attraktivi­tät der Region im touristisc­hen Bereich“, so Gregor Pollmann, Mitglied der SPD-Fraktion Emmerich.

 ?? FOTO: DPA ?? E-Bike statt Auto. Die Sozialdemo­kraten in Emmerich und Kleve haben die Idee vor drei Jahren in die Debatte eingebrach­t. Jetzt plant der Kreis Kleve damit.
FOTO: DPA E-Bike statt Auto. Die Sozialdemo­kraten in Emmerich und Kleve haben die Idee vor drei Jahren in die Debatte eingebrach­t. Jetzt plant der Kreis Kleve damit.

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