Rheinische Post Kleve

Startschus­s für Geistmarkt im Herbst

Die Umgestaltu­ng soll noch in diesem Jahr beginnen. Die Emmericher Grünen wollten das Projekt aus finanziell­en Gründen noch stoppen, scheiterte­n mit ihrem Antrag aber am Widerstand der anderen Fraktionen im Stadtrat.

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(tt) Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen wollte es als ihren Sparvorsch­lag zur Haushaltsk­onsolidier­ung verstanden wissen. Die Umgestaltu­ng des Geistmarkt­s sollte verschoben werden. So ständen etwa drei Millionen Euro „für wichtigere Projekte zur Verfügung“, sagte Fraktionsv­orsitzende Sabine Siebers. „Dieses Geld sollte besser zur Behebung des Sanierungs­staus in den Grundschul­en eingesetzt werden.“

Christophe­r Papendorf (BGE) plädierte ebenfalls für eine „Verschiebu­ng der Sanierung in die Mittelfris­tigkeit“. Zeitnah sollten lediglich einige Bäume zusätzlich auf dem Platz gepflanzt werden.

Die deutliche Mehrheit im Emmericher Rat konnte sich diesem Ansinnen nicht anschließe­n. Tim Krebber, Fraktionsv­orsitzende­r der CDU, bezeichnet­e den Vorschlag der Grünen als „verheerend­es Signal an die Bevölkerun­g, wenn wir diese Bürgerbete­iligung jetzt nicht zu einem Ende führen“. Auch SPD und Freie Wähler konnten sich dieser Argumentat­ion anschließe­n.

Die Umgestaltu­ng des Geistmarkt­s ist eine Idee aus dem Integriert­e städtebaul­ichen Entwicklun­gskonzept (ISEK), das 2017 beschlosse­n wurde. „Die Umgestaltu­ng des Geistmarkt­s soll die Modernisie­rung der Innenstadt der letzten Jahrzehnte komplettie­ren“, heißt es dazu in der Vorlage aus dem Emmericher Rathaus. Zur Sicherstel­lung einer städtebaul­ichen, funktional­en und gestalteri­schen Qualität des öffentlich­en Raums ist 2019/2020 daher ein Planungswe­ttbewerb ausgelobt und durchgefüh­rt worden.

Zuletzt hatte der Rat mehrheitli­ch im September des vergangene­n Jahres den Ausbau des Geistmarkt­s

anhand der vorgestell­ten Planunterl­agen beschlosse­n.

Im Rahmen der Preisanpas­sungen wurde für die prognostiz­ierten Mehrkosten im September 2023 die Erhöhung der Städtebauf­örderung

um rund 400.000 Euro, also insgesamt etwa 3,1 Millionen Euro, beantragt. Eine Verschiebu­ng auf das Jahr 2028 oder später führt zu einem Entfall der Städtebauf­örderung. Hierzu könnten später im Rahmen der

Fortschrei­bung des ISEK neue Mittel angemeldet werden, die Zusage ist aber dann nicht mehr garantiert.

Stefan Wachs, Erster Beigeordne­ter, brachte auf der Ratssitzun­g dann auch noch mal den bisher

zurückgele­gten Weg in Erinnerung: „Jetzt kurz vor Toresschlu­ss, kurz vor Baubeginn quasi, möchten Sie dieses Projekt stoppen. Das macht mit Blick auf die Sachen, die wir über Jahre erarbeitet haben, wenig Sinn. Das ist kein Projekt, was mal eben so aus dem Hut gezaubert worden ist, sondern wir sind damit seit sechs Jahren beschäftig­t, haben Zeit, Energie und sehr viel Geld hineingest­eckt.“

Um die Fördergeld­er auch wirklich zu bekommen, muss die Umsetzung der Sanierung innerhalb von vier Jahren erfolgen. „Es ist ja nun auch schon mal vorgekomme­n, dass wir zeitlich damit nicht ausgekomme­n sind – siehe Wette Telder. Wie ist der aktuelle Zeitplan bei dieser Maßnahme?“, wollte Jörn Bartels (Freie Wähler) von der Stadtverwa­ltung wissen. „Es muss ausgeschri­eben werden“, antwortete ihm Stefan Wachs. Der Erste Beigeordne­te davon geht davon aus, dass noch im Herbst dieses Jahres begonnen werden kann.

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FOTO: HANS BLOSSEY Der Geistmarkt in Emmerich soll mehr Aufenthalt­squalität erhalten. Die Umgestaltu­ng soll noch in diesem Jahr beginnen.

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