Ermutigung aus dem Palast
Das wochenlange Rätselraten um Prinzessin Kate ist in traurige Gewissheit gemündet: Die dreifache Mutter und Ehefrau von Thronfolger Prinz William hat Krebs. Die 42-Jährige hat das in einer Videobotschaft auf der Plattform X mitgeteilt. Sichtlich angeschlagen, aber betont zuversichtlich bedankte sie sich für gute Wünsche und fürsorgliche Nachfragen aus dem Volk. Dass nach ihrer Bauch-Operation ihre Abwesenheit aus der Öffentlichkeit länger ausfiel als gedacht, dass eine irre Suche einsetzte und allerlei Verschwörungserzähler auf den Plan traten – darüber selbstredend kein Wort.
Das Video ist dennoch ein Statement: Schluss mit den Gerüchten und teils gefährlichen Fake News. In erster Linie will Kate mit der reinen Nachricht ihren Anforderungen gerecht werden: dem Volk nichts vormachen, denn das gebietet der Ernst einer Krebsdiagnose. Keinen Raum für weitere Spekulationen lassen. Und, so auch schon die Intention ihres Schwiegervaters Charles: mit einem Tabu brechen. Zwar hat der König seine Diagnose eher konservativ per Palast-Verlautbarung öffentlich gemacht – er trat aber selbst auch für ein kurzes Dankesvideo vor die Kamera.
Krebsvorsorge ist ein Thema, um das niemand sich herumdrücken sollte – diese Nachricht bleibt hängen. Das ist die gute Seite der traurigen Nachrichten aus dem britischen Königshaus, die nur wenige Wochen auseinanderliegen. Der offensive Umgang mit ernsten Themen zeigt: Es gibt einen Paradigmenwechsel in einer Welt, die sonst auf jahrhundertealten Traditionen ruht. „Ihr seid nicht allein“, sagte Kate am Ende der Botschaft in Richtung all jener, die auch an Krebs leiden. Man dürfe den Glauben und die Hoffnung nicht verlieren. Das kann dem Gesundheitsbewusstsein vieler nur zugutekommen. Und den überzogenen Drang nach immer neuen royalen Sensationen vielleicht durch mehr Empathie ersetzen.