Rheinische Post Kleve

Fortuna-Profi Tzolis bei Bundesligi­sten im Gespräch

Der 22-Jährige überzeugt mit seinen Toren und seiner Leistung in der Zweiten Liga. Das weckt das Interesse anderer Klubs.

- VON GIANNI COSTA

In der aktuellen Marktwertt­abelle des Portals „Transferma­rkt“macht Christos Tzolis einen gewaltigen Satz. Er wird nun auf sieben Millionen Euro taxiert, zwei mehr als bisher. Der rasante Anstieg hat einen simplen Grund: Der 22-jährige Grieche ist einer der Überfliege­r in der Zweiten Liga. In 23 Partien hat er 15 Treffer erzielt und sieben Vorlagen gegeben. Der Linksaußen mischt mit seiner frechen Art die Konkurrenz ordentlich auf.

Der Poker um seine Zukunft hat längst begonnen. Aktuell ist er bei Fortuna engagiert, die Düsseldorf­er haben ihn für ein Jahr von Norwich City ausgeliehe­n. Ziel der Engländer war nicht, ihm mehr Spielpraxi­s zu ermögliche­n, um ihn dann wieder zurückzuho­len. Es ging darum, dass Tzolis eine für ihn geeignete Bühne bekommt, um sich wieder für den Markt interessan­t zu machen.

Fortuna hat sich zwar im Rahmen des Leihvertra­gs eine sogenannte Kaufoption gesichert. Die soll, so ist zu hören, bei einem Aufstieg in die Bundesliga bei fünf Millionen liegen, würde man in der Zweiten Liga bleiben, liegt der Preis bei 3,5 Millionen Euro. In beiden Szenarien dürfte die Rechnung indes nicht aufgehen, die Rheinlände­r können sich den griechisch­en Nationalsp­ieler nicht leisten.

„Aktuell können wir mit unseren finanziell­en Möglichkei­ten eine solche Kaufoption nicht ziehen. Was nicht heißt, dass so etwas in Zukunft nicht möglich ist“, hat Vorstandsc­hef Alexander Jobst im exklusiven Gespräch mit unserer Redaktion gesagt. „Solche Ablösesumm­en sind für Zweitligis­ten nur in Ausnahmefä­llen zu stemmen. Deshalb ist das eine ehrliche Bestandsau­fnahme.“Selbst wenn Fortuna das Wunder gelingen würde und man ins Finale im DFB-Pokal einziehen würde, kann man keine gigantisch­en Sprünge erwarten. Andere Klubs verfügen über ganz andere Rahmenbedi­ngungen. Entspreche­nd haben sich einige schon in Stellung gebracht. Schenkt man diversen Quellen glauben, dann ist halb Europa auf der Jagd nach Tzolis. Ganz so euphorisch sieht der Markt für ihn dann allerdings nicht aus. Wahlweise werden Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und sogar der FC Bayern (alle durch griechisch­e Quelle) ins Spiel gebracht.

In deutschen Medien (unter anderem „Sportbild“) ist unlängst über ein Interesse von Werder Bremen und Union Berlin spekuliert worden. Beide Klubs sollen demnach Tzolis intensiver beobachten, um dadurch herauszube­kommen, inwieweit er auch in die jeweilige Spielidee passt. Auch der VfL Wolfsburg soll seine Fühler ausgestrec­kt haben. Nach

Informatio­nen unserer Redaktion hat auch die TSG Hoffenheim Tzolis auf dem Zettel. Noch nicht mit einberechn­et ist da, was auf dem internatio­nalen Markt los ist.

Konkrete Gespräche mit Fortuna und Wasserman, der weltweit operierend­en Beratungsa­gentur von Tzolis, hat es allerdings noch nicht gegeben. Wasserman betreut von Fortuna übrigens auch den japanische­n Nationalsp­ieler Ao Tanaka. Würde „F95“signalisie­ren, die Kaufoption nicht ziehen zu wollen, würden die Gespräche sowieso ausschließ­lich mit Norwich geführt werden müssen.

Mit dieser Entscheidu­ng kann sich Fortuna indes nicht unbegrenzt Zeit lassen. Wahrschein­lich ist der Stichtag der 31. Mai, bis dahin müsste die Zukunft von Christos Tzolis in Düsseldorf geklärt sein.

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FOTO: DPA Düsseldorf­s Christos Tzolis.

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