Privatgärtner öffnen ihre Paradiese
Zwölf Privatgärten und vier öffentliche Einrichtungen starten wieder die Aktion „Offene Gärten im Kleverland“. Den Auftakt machte am Wochenende das Haus Eyl in Huisberden mit seinem wilden Garten.
Der Beginn des Frühlings ist untrennbar verbunden mit der Blüte der Narzissen. Manch eine Wiese verwandelt sich in ein gelbes Blütenmeer, so auch der wilde Landschaftsgarten von Haus Eyl in Huisberden. „In diesem Jahr blühen sie besonders früh“, sagt die Gartenbesitzerin Tina Abbing. Sie ist eine von zwölf privaten Gärtnerinnen und Gärtnern, die sich auch in diesem Jahr an der Aktion „Offene Gärten im Kleverland“beteiligen und ihre kleinen bis großen Naturparadiese für Besucher öffnen.
Seit 2005 gibt es die Initiative, die von der Abteilung Wirtschaft & Tourismus der Stadt Kleve zusammen mit der Gemeinde Bedburg-Hau jährlich organisiert wird. Bis zum 20. Oktober kann man an jedem Wochenende einen Garten der Region besichtigen, dort vielleicht einen Kaffee trinken, sich mit anderen Gartenfans austauschen, Anregungen holen oder einfach eine schöne Zeit inmitten einer kleinen Naturoase genießen.
Den Auftakt hat am Sonntag Haus Eyl im Bedburg-Hauer Ortsteil Huisberden gemacht. Das fünf Hektar große Gelände gehört zu einem ehemaligen Wasserschloss. „Der Reiz unseres Gartens liegt in der Wildheit“, so Tina Abbing. Es werde gegärtnert nach dem Prinzip „gepflegte Unordnung“. Den typisch niederrheinischen Charakter mit Weißdornhecken, Kopfweiden, Wiesenflächen und alten Obstbäumen wolle sie nicht verändern. Die Narzissen bestimmen das Frühlingsbild,
insgesamt 50 verschiedene Sorten wachsen überall verteilt. So dauert die Blütenpracht bis weit in den Mai hinein. „Ein wilder Garten ist ja derzeit auch ein Trend“, so Abbing. Biodiversität sei das Stichwort, Insekten, Vögel und viele andere Tiere fühlten sich hier wohl, finden Unterschlupf, Nahrung und Lebensraum. Das sei ihr wichtigstes Anliegen. Auch ein wilder Garten braucht Pflege. „Das ist Leidenschaft, ich bin einfach jeden Tag im Garten“, sagt sie. Probleme gab es durch die großen Regenmengen der letzten Monate. Vom alten Wasserschloss gibt es noch Burggräben, die voll Wasser sind, der Lehmboden ist schwer. Besucher sollten festes Schuhwerk mitbringen.
Natur und Kunst verbinden Irmgard und Wolfgang Frische in ihrem Waldgarten Beyershof, ebenfalls in Bedburg-Hau. Zwischen seltenen Bäumen, Sträuchern und Wildpflanzen finden sich Skulpturen von Wolfgang Frische. Derzeit sind dort blühende Kamelien zu bewundern.
Kein Garten ist wie der andere, unter den teilnehmenden Gastgebern finden sich Imker mit Bienenund Kräutergärten, es gibt den klassischen Bauerngarten und Anlagen mit verschiedenen Räumen, Teichgärten, Rosengärten. In vier Gärten im „alten Pflegerdorf“in Schneppenbaum kann man neben bienenfreundlicher Gestaltung auch kreatives Upcycling, Kunst und Handwerk anschauen.
Vier öffentliche Gartenanlagen sind mit dabei: Es gibt interessante Führungen im Tropenhaus der Hochschule Rhein-Waal, und im historischen Park von Schloss Moyland kann man den Kräutergarten und Deutschlands größte Hortensiensammlung besichtigen. Lohnenswert ist auch immer ein Spaziergang in den Klever Gartenanlagen aus dem 17. Jahrhundert oder ein Gang auf dem Prinz-Moritz-Weg und dem Voltaire-Weg. Diese beiden Wanderwege führen entlang vieler Hotspots des historischen Landschaftsparks des Prinzen Moritz.
Alle Gärten haben an ihren Terminen von 11 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, einige nehmen einen Eintritt von drei Euro.