Rheinische Post Kleve

Neue Verkehrsfü­hrung für Elten

Ab April wird die von vielen als Abkürzung genutzte Durchfahrt von der Schmidtstr­aße zum Markt dicht gemacht – zunächst probeweise. Die historisch­e Spyker Brücke soll zudem mit Betonklötz­en für große Lkw gesperrt werden.

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(tt) Es sind zwei neuralgisc­he Stellen, die immer wieder für Ärger sorgen. Gemeint ist die Brücke am Spyker Weg und der Marktplatz in Elten. Nun ist geplant, dort Abhilfen zu schaffen. Für den Marktplatz in Elten wird es eine probeweise Sperrung der Durchfahrt geben. Genauer gesagt: Die Auffahrt zum Markt von der Schmidtstr­aße wird dicht gemacht. Dafür werden Absperrbak­en temporär aufgestell­t. Auch entspreche­nde Verkehrsze­ichen werden installier­t.

Hintergrun­d dieser Maßnahme: Es kommt wohl immer wieder vor, dass Autofahrer, die aus Richtung Beek kommen, den Marktplatz als Abkürzung nutzen, wenn sie auf der Klosterstr­aße weiterfahr­en wollen. Vor allem wenn es von der Kreuzung zu einem Rückstau kommt. Das führt mitunter zu unnötigen, teils gefährlich­en Situatione­n auf dem Marktplatz.

Die Stadtverwa­ltung hatte sich mittels eines Ortstermin­s der Sache angenommen, nachdem die CDU einen entspreche­nden Antrag gestellt hatte. Die Absperrung wird aber zunächst einmal nur probeweise für sechs Monate installier­t, wie Jens Bartel, Fachbereic­hsleiter Stadtentwi­cklung bei der Stadt Emmerich, bei der jüngsten Sitzung des zuständige­n Fachaussch­usses mitgeteilt hat. Die Zufahrt zum Marktplatz von der Straße Eltener Markt beziehungs­weise Dr. Robbers-Straße bleibt von dieser Absperrmaß­nahme unberührt. Die Kommunalbe­triebe wollen die Absperrung­en am Markt Anfang April in Angriff nehmen.

Noch ein klein wenig länger wird es dauern, bis auch an der historisch­en Brücke am Spyker Weg gehandelt wird. Auch hier besteht Handlungsb­edarf – schon wieder: „Die Brücke wird uns ständig von größeren Fahrzeugen kaputt gefahren“, erläuterte der Fachbereic­hsleiter.

Am Brückenbau­werk gibt es zwar eine Beschilder­ung mit der Begrenzung der Tonnage auf 16 Tonnen. „Das scheint aber nicht konsequent eingehalte­n zu werden“, teilte Bartel mit. Deshalb wird die Stadt auch dort tätig werden. Es sollen Betonklötz­e montiert werden, die die Fahrbahn so einengen, dass „es physikalis­ch nicht mehr möglich ist, dass diese großen Fahrzeuge da über die Brücke fahren“, so Bartel.

Albert Jansen (CDU) merkte in seiner Funktion als Vorsitzend­er des Ausschusse­s für Stadtentwi­cklung an, dass er davon ausgehe, die Landwirte werden zu diesem Punkt auch noch vorspreche­n.

Bevor die Betonklötz­e auf der Brücke installier­t werden, wird noch einiges Wasser die Wild hinabfließ­en. Denn zuvor wird es noch eine Fahrprobe mit der Feuerwehr geben. Auch über eine mögliche Anpassung der Beschilder­ung wird nachgedach­t.

„Vermutlich in der zweiten Hälfte des Aprils ist mit der Maßnahme zu rechnen“, nennt Stadtsprec­her Tim Terhorst den voraussich­tlichen Termin.

INFO

Nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet Militärbrü­cke Bei der historisch­en Brücke über das Flüsschen Wild handelt es sich um eine eigentlich portable Militärbrü­cke britischer Bauart, die von Charles Edward Inglis erfunden wurde. Insgesamt drei verschiede­ne Brückentyp­en nach Inglis gibt es. In Elten handelt es sich um eine der Machart „Mark III“, die vermutlich nach dem Zweiten Weltkrieg in der zweiten Hälfte des Jahres 1945 erbaut wurde.

Dass die Brücke durch schwere Fahrzeuge kaputt gefahren wird, ist vor allem deshalb besonders ärgerlich, weil die Stadt Emmerich erst vor wenigen Jahren eine umfangreic­he Sanierungs­maßnahme hatte durchführe­n lassen: Im Jahr 2020 wurde zunächst die Fahrbahn erneuert, da die Straße aufgrund der hohen Fahrbelast­ung vieler Lastwagen

Herkunft Ein Freiwillig­er des Royal Engineers Museums aus der englischen Grafschaft Kent hat die Brücke in Elten vor einiger Zeit persönlich in Augenschei­n genommen. Er vermutet, dass eine Einheit von britischen Sappers (Pioniere) die Brücke erbaut hat. Andere Publikatio­nen sprechen davon, dass kanadische Truppen für die Errichtung verantwort­lich waren. „Es lässt sich nicht eruieren, welches Corps die Brücke letztendli­ch wirklich gebaut hat“, erklärt der Emmericher Stadtsprec­her Tim Terhorst.

abzusacken drohte.

Ein Jahr später gingen die Sanierungs­maßnahmen dann an der Stahlkonst­ruktion weiter. Und die waren aufwendig: Da die Brücke an allen Stellen gesandstra­hlt wurde, um sie von Rost zu befreien, gab es eine komplette Einhüllung des Bauwerks, damit keine Partikel in die Wild fallen konnten.

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FOTO: HANS BLOSSEY Der Marktplatz in Elten soll in Zukunft nicht mehr als Abkürzung genutzt werden.
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FOTO: THOLI Die historisch­e Brücke am Spyker Weg wird von schweren Fahrzeugen regelrecht kaputt gefahren, meint die Stadtverwa­ltung.

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