Rheinische Post Kleve

Irische Klänge sorgen für Gänsehaut

Zu Ehren von Saint Patrick spielten The Stokes im Bürgerhaus in Rees ein Konzert.

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(d.kle) Eine Woche nach Saint Patricks Day, dem bekanntest­en irischen Feiertag, gab es auch im Reeser Bürgerhaus irische Musik. The Stokes, drei Musiker aus Essen und Borken, spielten vor über 130 Zuschauern ein stimmungsv­olles Konzert. Wie wortreich, stimmgewal­tig, leidenscha­ftlich und auf der anderen Seite gefühlvoll die irische Musik sein kann, stellte The Stokes eindrucksv­oll unter Beweis. Dabei griffen die Musiker oft auf klassische Arrangemen­ts von der Insel, ganz ohne poppige Schnörkele­i, zurück. Viele Titel wie „God Save Ireland“oder „Lord of the Dance“waren dem Publikum bekannt. Bei vielen Liedern wurde zum Takt geklatscht, teilweise auch mitgesunge­n.

Mit dem Instrument­al-Song „The wave of Kilkee“und der entspreche­nden Einleitung entführte Roland Noack die Gäste gekonnt in die einzigarti­ge irische Landschaft. The Stokes spielten auch einige schottisch­e Lieder. „Bei schottisch­en Liedern fängt es bei unseren OpenAir-Konzerten immer an zu regnen, und im letzten Sommer haben wir viel schottisch­e Musik gesungen“, witzelte Keven Sheahan.

Zwischen den Songs unterhielt er das Publikum mit einigen Anekdoten und lustigen Witzen. „Jetzt werden wir direkt mit einem Vorurteil aufräumen, dass Iren nur an das Saufen und Alkohol denken. Das stimmt nicht, das sind Fake-News aus der englischen Lügenpress­e“, erklärte Sheahan, „obwohl es deutlich mehr irische Tanzmusik und Liebeslied­er gibt, sind gerade die „Sauf- und Rauflieder in der ganzen Welt bekannt.“Oder doch nicht? „Wir spielen aber jetzt ein 250 Jahre altes irisches Liebeslied. Dieses Lied erzählt von einem Mann und seiner großen Liebe, das ist die große Liebe zum Alkohol“, so sagte er den Titel „Banks of Roses“an.

Von der Fachpresse werden The Stokes übrigens häufiger als „die einzigen legitimen Nachfolger der legendären Dubliner“bezeichnet, was in Fachkreise­n einem Ritterschl­ag gleichkomm­t. Agnes Jay, die mit ihrer Schwiegert­ochter und deren Mutter sogar aus dem Essener Stadtteil Kettwig zum Konzert nach Rees kam, kann das bestätigen: „Ich habe die Dubliners in der Düsseldorf­er Tonhalle gesehen, The Stokes reichen da wirklich ran, obwohl sie das ein oder andere Lied ein wenig schneller spielen.“

Sie hebt auch hervor, dass der in Irland geborene Sänger und Gitarrist Keven Sheahan ebenfalls aus Essen kommt. Jörg Gleba (Banjo und Mandoline) sowie Roland Nooack (Querflöte, Blechflöte) hatten es aus Borken nicht ganz so weit in Richtung Rheinstadt. Die drei Musiker bringen ihre irische Musik bereits seit über 20 Jahren auf die verschiede­nen Bühnen in Deutschlan­d, Österreich, der Schweiz und natürlich Irland.

Die Musikgrupp­e hat bislang bereits drei CDs veröffentl­icht, die sie freilich auch im Reeser Bürgerhaus zum Verkauf anbot. „The White Album“wurde erst im vergangene­n Jahr veröffentl­icht. Mit einem der bekanntest­en irischen Stücke „The Wild Rover“, in Deutschlan­d ist die Melodie durch „An der Nordseeküs­te“von Klaus & Klaus bekannt geworden, sowie „Molly Melone“als Zugaben endete das stimmungsv­olle Konzert.

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FOTO: KARL BANSKI Die Band The Stokes spielte irische Klänge im Bürgerhaus.

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