Rheinische Post Kleve

Neue Attraktion­en im Twistedene­r Irrland

Schon von Weitem ist das Aquädukt zu sehen. Dort kann demnächst um die Wette gerutscht werden. Mit einem neuen Wasserkrei­slauf ist der Freizeitpa­rk in Twistenden in puncto Nachhaltig­keit ganz weit vorne.

- VON BIANCA MOKWA

Es ist fertig. Endlich. Nach vier Jahren Bauzeit gehört das Aquädukt zu den neuen Attraktion­en des Freizeitpa­rks Irrlands in Twisteden. Und direkt am ersten Tag nach der Winterpaus­e wird da schon kräftig gespielt. Vor dem Aquädukt, dessen helle Steine bis in den Himmel zu ragen scheinen, sind Sandhügel aufgeschüt­tet. In unmittelba­rer Nähe stehen viele kleine rote Spielbagge­r, die dazu einladen, den Sand hochzuhebe­n und von einer Seite zur anderen zu transporti­eren. Die Einladung wird von den kleinen Baumeister­n gerne angenommen. Hoch oben ist ein Netz gespannt, in dem mehrere Säcke liegen. Mit Hilfe einer riesigen Trommel, in die man einsteigen und dann darin wie ein Hamster laufen kann, wird in Zukunft dann das Netz bewegt. Schon jetzt ist klar, diese Neuerung ist nicht zu übersehen.

„Wir sind wirklich sehr stolz drauf“, sagt Benedikt Tebartz van Elst, der mit seinen Brüdern die nächste Generation der Irrland-Familie stellt. Seine Eltern sind natürlich weiterhin mit im Boot und werden es sich nicht nehmen lassen, die Neuheiten auch selber zu testen.

Das Aquädukt, ist ein Beispiel dafür, was das große Team auf die Beine stellen kann, angefangen von der Idee bis zur fertigen Umsetzung. Die vier Jahre Bauzeit, sie seien der Corona-Zeit geschuldet. Auch im Freizeitpa­rk kam damals einiges zum Stillstand und andere Dinge waren erst einmal wichtiger. Stillstand, den gibt es jetzt aber nicht mehr. Eher das Gegenteil. Es heißt: Volle Kraft voraus. Auch für diejenigen, die demnächst die neuen Rutschen am Aquädukt ausprobier­en können. Davon werden nämlich zwei angebracht. Der Clou: es gibt eine Stoppuhr, so dass genau geschaut werden kann, wer schneller war.

Wer eine Pause braucht, kann trotzdem beim Aquädukt bleiben. Es gibt kleine Nischen, in denen Tische stehen. Schon immer gehörte es zum familienfr­eundlichen Konzept, dass die Besucher ihr eigenes Essen mitbringen dürfen. Wer möchte, kann auch einen der vielen Grillplätz­e nutzen. Dafür stehen unter anderem umgebaute riesige Fässer und kleine Villen auf dem Gelände bereit.

Eine Attraktion, die noch ziemlich neu ist und Mitte vergangene­n Jahres fertig wurde, lässt die Herzen sowohl von Eisenbahn- als auch Harry-Potter-Fans höher schlagen. Denn die schwarze Lok trägt die typischen Hogwarts-Farben. Aber es ist nicht nur eine Lok. In den Waggons kann geklettert werden. „Circus Piccolo Vagabondo“steht auf einem der Wagen. Vom neuen „Bahnhof im Irrland“mit einem großen Innenberei­ch für eine Pause, wenn es mal regnet, geht der Blick direkt zu den Fluggeräte­n. Auch der Helikopter und das Propellerf­lugzeug können und sollen bespielt werden, gehören aber fast schon zu den Klassikern.

Ein neuer Terrassenb­ereich ist direkt über einem riesigen Wasserspei­cher gebaut worden. So soll der Platz sinnvoll genutzt werden, erklärt Benedikt Tebartz van Elst.

Viele Dinge, die während der Winterpaus­e passieren, sind vielleicht auf den ersten Blick nicht sichtbar, aber sinnvoll. So wurde das Wassersyst­em des großen Freizeitpa­rks weiterentw­ickelt. Das bedeutet: alles Wasser aus den verschiede­nen Becken, geht nicht verloren, sondern wird aufgefange­n und aufbereite­t und weiter genutzt. Der Hintergrun­d: „Auch am Niederrhei­n sinkt bei trockenen Sommern der Grundwasse­rspiegel. Wir haben ein System geschaffen, das den Grundwasse­rspiegel nicht weiter belastet“, erklärt Benedikt Tebartz van Elst. Es gibt ein riesiges Speicherbe­cken, das 10 Millionen Liter Wasser fasst. Auch da wurde der Platz über dem Becken genutzt: für eine PV-Anlage.

Auch nicht auf den ersten Blick sichtbar sind die tierischen Neuzugänge. Die Kattas, die kleinen Affen, haben Nachwuchs bekommen. Sie gehören mit zu den Publikumsl­ieblingen, sagt Benedikt Tebartz van

INFO

Eintrittsp­reise und Öffnungsze­iten Zielgruppe Der Freizeitpa­rk Irrland in Twisteden hat als Zielgruppe Familien mit Kindern bis zwölf Jahren.

Eintritt Das Tagesticke­t pro Besucher ab zwei Jahren kostet 11,50 Euro, ein Jahrestick­et 45 Euro. Dafür kann alles kostenlos im Park bespielt werden. Kinder unter zwei Jahren haben freien Eintritt. Das Parken auf den Parkplätze­n ist kostenfrei. Tickets müssen online gebucht werden.

Öffnungsze­iten Das Irrland hat täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Ab dem 27. Oktober gelten andere Öffnungsze­iten – von 9 bis 17 Uhr. Letzter Tag der Saison ist der 3. November.

Elst. Aber man muss schon genau hinschauen, um das kleine Affenkind, das sich an seine Mama klammert, zu sehen.

Und auch für Regentage ist vorgesorgt. Die Indoor-Spielmögli­chkeiten, zum Beispiel das Bällebad mit 40.000 Bällen oder die SoftballAr­ena mit wunderbar weichem Wasserkiss­en laden auch bei schlechtem Wetter zum Toben ein. 8000 Quadratmet­er Indoor-Spielmögli­chkeiten gibt es.

Die gesamte Fläche des Freizeitpa­rks beträgt 30 Hektar. Und zum Glück gehen dem Team die Ideen nicht aus. Das jüngste Team-Mitglied ist 16 Jahre, das älteste 73. „Wir haben ein Riesenglüc­k“, sagt Benedikt Tebartz van Elst über die Mitarbeite­r. Es gibt 70 Festangest­ellte, dazu kommen noch zahlreiche Mini-Jobber, so dass in der Hauptsaiso­n mehr als 200 Mitarbeite­r im Einsatz sind. Das größte Team ist das für die Parkpflege. Und im Team entstehen dann auch immer wieder neue Ideen, die zum Glück nie ausgehen, und zum Beispiel im hoch in den Himmel ragenden Aquädukt sichtbar werden.

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FOTOS: PRÜMEN Absolut spielberei­t und neu im Park ist das Aquädukt. Wer möchte, kann klettern, Sand baggern und bald auch um die Wette rutschen.
 ?? ?? Kein Abstecher zu Hogwarts, sondern Teil des Irrlands ist der Wolters Express, vor dem Benedikt Tebartz van Elst steht. Der Park steht am Wolters-Hof.
Kein Abstecher zu Hogwarts, sondern Teil des Irrlands ist der Wolters Express, vor dem Benedikt Tebartz van Elst steht. Der Park steht am Wolters-Hof.
 ?? ?? Keine Angst vor Regenwette­r: Auch im Indoor-Bereich gibt es jede Menge Möglichkei­ten kreativ zu werden.
Keine Angst vor Regenwette­r: Auch im Indoor-Bereich gibt es jede Menge Möglichkei­ten kreativ zu werden.

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