Baumbestattungen in Bedburg-Hau
Noch in diesem Jahr gibt es die ersten Möglichkeiten in Hau. Neun Bäume gepflanzt.
Der Rat der Gemeinde Bedburg-Hau hatte schon vor einiger Zeit nach SPD-Antrag einstimmig beschlossen, die Verwaltung mit der generellen Prüfung der gesamten Bestattungs- und Friedhofskultur zu beauftragen. Im Februar hat es dazu auch eine Informationsveranstaltung gegeben. Eine Präsentation zum Thema hat das Rathaus zudem ins Internet gestellt, damit sie für alle Bürger nachvollziehbar ist.
Die Anzahl an Bestattungen in Bedburg-Hau ist in den vergangenen Jahren relativ gleich geblieben. 128 waren es 2021 und 2022. Im vergangenen Jahr waren es mit 126 zwei weniger. Wie die Menschen bestattet werden, das ändert sich aber deutlich. Die klassische Erdbestattung wird immer seltener nachgefragt. Dementsprechend gibt es Bedarf nach anderen Formen.
Im Juni 2023 wurde ein neues Aschestreufeld auf dem St.-Antonius-Friedhof in Hau angelegt. Diese Art der Bestattung ist für Angehörige pflegefrei. Die Verstreuung erfolgt anonym auf dem festgelegten Streufeld, die Angehörigen erwerben kein Nutzungsrecht und stellen auch kein Grabmal auf. Die Asche kann aber nur verstreut werden, wenn dies zu Lebzeiten schriftlich verfügt wurde.
Ein anderes Thema: Urnengemeinschaftsgräber. In der Gemeinde gibt es derzeit auf den Friedhöfen Hau und Schneppenbaum Gemeinschaftsgrabstätten mit jeweils 20 Urnen. Die Plätze werden für die Dauer von 25 Jahren gekauft und der Reihe nach belegt. Eine Friedhofsgärtnerei garantiert für die gesamte Vertragslaufzeit die Pflege der Grabstätte. Ein Steinmetz beschriftet die entsprechende Grabplatte nach einheitlicher Form.
Im Jahr 2024 soll auf dem Gemeindefriedhof
in Hau ein separat angelegter Teil für Baumbestattungen ermöglicht werden. Dafür wurden bereits neun Laubbäume gepflanzt. Erdröhren werden um den Baum in die Erde eingelassen und mit einer Granitplatte abgedeckt. Die Beschriftung der Platten erfolgt abermals durch einen Steinmetz. Pro Erdröhre können zwei Urnen bestattet werden, also zum Beispiel für ein Ehepaar. Um einen Baum können am Ende also bis zu 24 Urnen bestattet werden. Vorstellbar ist die Bestattungsart auch auf anderen Friedhöfen. Wünsche kamen zum Beispiel bereits für Hasselt und Qualburg.
Ein Thema in der Gemeinde ist auch die künftige Nutzung der Trauerhallen. Nach den letzten Haushaltsberatungen kam die Frage auf, inwieweit die Trauerhallen auf allen Friedhöfen in der Gemeinde Bedburg-Hau vorgehalten werden müssen. Diese werden im Prinzip nur notdürftig unterhalten und werden zum Teil nur wenig genutzt. Eine Überlegung könnte sein, eine Trauerhalle in Hau als zentralen Verabschiedungsort für alle zu unterhalten. Zu beachten ist aber, dass die Hallen zum Teil unter Denkmalschutz stehen.
Für weitere Fragen, Anregungen und Hinweise zum Thema hat die Gemeinde Bedburg-Hau einen „Wunschzettel für Bürger“auf ihrer Internetseite hinterlegt.