Bauerncafé mit Blick auf Elten
Esther und Emile Stam führen in Spijk einen Hofladen mit Bauernhofcafé. Viele Kunden kommen aus Deutschland. Milch und Käse werden unter anderem angeboten. Besonders beliebt ist das Fleisch.
(AG) Dieser Ausblick auf Elten und St. Vitus ist schon einzigartig. Man muss nur kurz über die Grenze fahren und schon ändert sich im Garten von Esther und Emile Stam die Perspektive. Seit einem Jahr betreiben die beiden auf ihrem Bauernhof ein Café – und das ist eingeschlagen wie ein Blitz. 60 Prozent ihrer Gäste kommen aus Deutschland – und wer bei ihnen auf der Terrasse sitzt, über die saftig grünen Wiesen blickt und auf die Kirchturmspitze von St. Vitus sieht, der weiß auch warum. Esther und Emile Stam sind Bauern mit Leib und Seele. Das niederländische Ehepaar betreibt den „Hof zum Walde“im Grenzdorf Spijk. Seit gut sechs Jahren betreiben sie einen Hofladen, jetzt haben sie auch die Genehmigung für ein Café. Die vielen Fahrradtouristen und Camper haben den Hof am Spijkerweg 3 längst gefunden. „Wir haben zuerst gezweifelt, ob wir das in unserer abgelegenen Lage wirklich machen sollen“, erzählt Emile Stam. Doch eine Bekannte bestärkte das Ehepaar in seinem Entschluss: „Wenn ihr gute Produkte anbietet, ist es egal, wo ihr euren Hofladen aufmacht“. Und so kam es. Gut 500 Kunden kommen jede Woche in den ehemaligen Kuhstall, um Käse und Milch, Brot, Kuchen, Quark, Geschenkideen oder Fleisch zu kaufen. Im Sommer, wenn das Café viele Radtouristen anzieht, wird es richtig voll, erzählt Stam.
Es ist erstaunlich, wie groß das Angebot im Hofladen ist. Die Milch stammt von den eigenen Kühen und auch die Käseprodukte werden in der hofeigenen Käserei hergestellt. Besonders stolz ist das Ehepaar auf seine Milchspezialitäten. Für die hervorragende Qualität ihres Quarks haben sie in den vergangenen Wochen eine Goldmedaille des niederländischen Milchviehverbandes erhalten. Für Butter, Buttermilch und Käse gab es jeweils eine
Silbermedaille.
130 Kühe halten die Stams ganz schön auf Trab und man fragt sich, wie sie das alles schaffen. Emile Stam lacht: „Wenn Kunden in den Laden kommen, sagen sie oft: ‚Mensch, ihr habt ja wirklich alles! Ich antworte dann gerne: ‚Ja, alles, nur keine Freizeit.‘“
Die Stams betreiben konventionelle Tierhaltung. „Wir sind aber schon sehr nahe an der Bioqualität“, sagt der 43-jährige Landwirt. Ein Zertifikat für Bioqualität sei in den Niederlanden sehr teuer, deshalb wolle er es nicht beantragen. Aber auf seinen Weiden streut er
jedes Jahr viele Kräutersamen aus, um den Geschmack der Milch und des Käses zu verbessern: „Die Kühe mögen die Kräuter unglaublich gerne“, sagt Emile Stam. Das Saatgut bezieht er aus Österreich, und das Aroma der zum Teil selten gewordenen Kräuter schmeckt man in den Produkten. Besonders beliebt im Hofladen ist das Fleisch. Eine große Kiste mit regionalen Rindfleischprodukten steht bereit: „Wir müssen bald nachbestellen. Eigentlich dachten wir, dass wir damit länger auskommen“, sagt Stam, der das Sortiment seines Ladens ständig erweitert. „Nächste Woche stellen wir hier noch ein großes Regal mit Backwaren und Backzutaten auf“, sagt er. Die Backzutaten kommen übrigens aus der Mühle „De Hoop“in Zevenaar.
Ein Blick in den ehemaligen Kuhstall genügt, um zu erkennen, dass die Familie Stams ihren Laden und das Café mit viel Liebe zum Detail eingerichtet hat. Im Café gibt es verschiedene Kaffeesorten, Kuchen und Kekse. Die Kuchen werden zum Teil selbst gebacken. „Ich mag besonders die Quarktorte“, sagt Stam. Und natürlich darf der typisch holländische Apfelkuchen mit Zimt nicht fehlen.