Rheinische Post Kleve

„Es gibt keine nennenswer­ten Lösungsans­ätze“

Am 23. April entscheide­t der Kreistag über eine Nationalpa­rk-Bewerbung. Es wird auch auf die FDP ankommen – und die ist skeptisch.

- VON LUDWIG KRAUSE

Wie wird der Kreistag am 23. April in der Nationalpa­rk-Frage entscheide­n? Manche Fronten scheinen schon geklärt: Die CDU spricht sich gegen eine Bewerbung aus, SPD und Grüne sind dafür. Aber wie sieht es bei den Vereinigte­n Wählergeme­inschaften, FDP, AfD und Linke aus? Die Christdemo­kraten kommen bei vollständi­ger Anwesenhei­t auf 26 Kreistagsm­itglieder, SPD und Grüne zusammen auf 22. Es dürfte also darauf ankommen, wie sich die übrigen Fraktionen und Gruppen verhalten. Zumindest die Liberalen machten nun in einer Pressemitt­eilung deutlich, dass sie nach wie vor große Zweifel haben. Sollten sie gegen eine Bewerbung stimmen, wäre das Thema im Kreistag vom Tisch.

Es gebe auch nach dem Kreisaussc­huss keine neuen fachlichen Erkenntnis­se, sagt der FDP-Fraktionsv­orsitzende Ralf Klapdor. Landrat Christoph Gerwers bekräftigt­e nach einem Gespräch mit dem Umwelt-Staatssekr­etär Viktor Haase, dass eine „konditioni­erte Bewerbung“, wie sie die Grünen ins Gespräch gebracht hatten, nicht möglich ist. Die Anfrage der Grünen um eine Stellungna­hme direkt vom Umweltmini­ster Krischer zu dem Thema sei bisher unbeantwor­tet.

„Die Situation ist verfahren und so auch nicht weiter zielführen­d. Wir werden daher auch nicht, wie von der Initiative Internatio­nalpark Reichswald angekündig­t, an deren Veranstalt­ung am 10. April in Goch teilnehmen“, erklärt Klapdor. Der FDP-Kreisvorsi­tzende Kay Ehrhardt, bemängelt, dass auf dem Plakatentw­urf für das Podiumsges­präch zwar Vertreter des FDPKreisve­rbandes

angekündig­t seien, aber keine direkte Teilnahmea­nfrage oder Einladung bei der Fraktion eingegange­n sei. Des Weiteren gebe es weder eine Informatio­n zu einer Moderation noch eine Rücksprach­e vor Veröffentl­ichung.

„Wir bleiben bei unseren fünf klaren Positionen, die vor einer möglichen Bewerbung rechtssich­er erfüllt sein müssen“, sagen Klapdor und Ehrhardt. Dazu gehören deutlich mehr Zeit für eine sachgerech­te Entscheidu­ngsfindung, Rechtssich­erheit zur Sicherstel­lung der Wasservers­orgung, Vorlage eines

Tourismusk­onzeptes, Konflikten­tscheidung­en und Verabschie­dung der Nationalpa­rksatzung nur mit Zustimmung des Kreistags sowie Garantien, dass keine privaten Flächen zur Erfüllung der Mindestgrö­ße für Nationalpa­rks hinzugezog­en werden.

„Bisher gibt es zu unseren Punkten keine nennenswer­ten Lösungsbzw. Verfahrens­ansätze“, sagt Erhardt. Von daher fühle sich auch Ralf Klapdor in seiner Aussage im Kreisaussc­huss bestätigt: „Der beste Weg wäre, das Verfahren einzustamp­fen.“

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