Was das Stadttheater in Emmerich plant
Das Abonnement-Programm des Stadttheaters für die Spielzeit 2024/25 steht fest. Viele bekannte Namen und Ensembles kommen nach Emmerich. Die Preise bleiben gleich. Für das folgende Jahr steht der bereits lange geplante Umbau des Theaters an.
Die aktuelle Theatersaison läuft zwar noch, aber die nächste hat das Team des Eigenbetriebs Kultur, Künste und Kontakte schon längst eingetütet. Ab September dürfen sich die Abonnenten des Stadttheaters in Emmerich vor allem wieder auf zahlreiche Komödien, aber auch Comedy und Kabarett freuen. Dabei werden viele bekannte Namen und Ensembles nach Emmerich kommen.
Los geht es mit dem Ring I am 27. September mit der Kriminalkomödie „Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde“vom Berliner Kriminaltheater. Das Ohnsorg-Theater folgt am 15. November mit „Was zählt, ist die Familie“. Am 12. Februar 2025 zeigt die Komödie am Kurfürstendamm „Das Huhn auf dem Rücken“. Am 22. März nächsten Jahres spielt Kalle Pohl die Hauptrolle in der Molière-Komödie „Der Geizige“. Am 31. März 2025 wird es zudem auch noch musikalisch bei der Shanties-Komödie „Fishermen & Friends“.
Musik gibt es auch im Ring II. Dieses Abo enthält die Kömodien „Weiße Turnschuhe“mit Jochen Busse (9. Oktober), „Alles unter einer Tanne“(8. Dezember), „Achtsam Morden“mit Martin Lindow (23. Januar 2025) und „Mein Blindate mit dem Leben“(16. Mai 2025).
Für Ring III sind die Kabarett- und Comedy-Veranstaltungen vorgesehen. Anny Hartmann kommt mit ihrem Programm „Klima Ballerina“am 5. Oktober nach Emmerich, das Duo „Onkel Fisch mit dem „Jahresrückblick“am 7. Dezember. Den „Startschuss“für 2025 gibt Ingo Appelt am 18. Januar, die renommierte Kabarett-Gruppe Distel aus Berlin fragt am 13. März kommenden Jahres: „Wer hat an der Welt gedreht?“Am 9. Mai 2025 kommt Tina Teuber und stellt klar: „Wenn Du mich verlässt, komm ich mit.“
Kürzlich wurden dann auch die Veranstaltungen fürs junge Publikum bekannt gegeben, siehe Bericht unten. Sechs KinderTheateraufführungen sind geplant, zudem eine Uraufführung.
Mit dem Programm für die Saison 2024/25 sind Sabine Sdrenka und Andrea Joosten vom Eigenbetrieb Kultur, Künste, Kontakte zufrieden. „Wir haben eine
ganz gute Mischung gefunden. Unsere Abonennten können alle zwei Monate ein Stück sehen“, sagt Andrea Joosten. Obwohl die Kosten rund um Veranstaltungen gestiegen sind, bleibt das Stadttheater bei seinen bisherigen Preisen. Im Abonnement kosten Ring I und Ring II zwischen 40 und 72 Euro. Das Wahl-Abo Ring III (Auswahl aus fünf Stücken) geht von 45 bis 85 Euro. Neu-Abonnenten können drei Stücke zum Preis von 35 Euro sehen. Schüler und Studenten zahlen für drei Stücke zehn Euro.
Die Abonnement-Veranstaltungen zeigen übrigens nur einen Ausschnitt der gesamten Saison. „Das große Spielzeitheft mit dem Gesamtprogramm des Stadttheaters wird im Frühjahr herausgegeben. Dann sind auch Einzelverkäufe außerhalb des Abonnements möglich“, erklärt Sabine Sdrenka.
Für die Spielzeit 2024/25 ist also alles gerichtet. Wie es dann allerdings ür die darauf folgende aussieht – ob sich der Vorhang öffnet oder vorübergehend geschlossen bleibt – ist noch unklar. Denn eigentlich steht dann eine lang ersehnte Baumaßnahme fürs Stadttheater auf dem Plan. „Ob sie tatsächlich kommt, hängt entscheidend mit davon ab, ob der Haushalt der Stadt genehmigt wird“, erklärt Andrea Joosten.
Der Umbau ist schon lange geplant. Das Stadtthea
ter soll barrierefrei werden. Zwar gibt es im Emmericher Stadttheater einige Plätze, die für Rollstuhlfahrer ausgelegt sind, doch eigenständig können sie diese Plätze nicht erreichen. Entweder müssen Begleitpersonen oder Mitarbeiter des Theaters dafür sorgen, dass gehbehindertes Publikum zu den dafür vorgesehenen Plätzen gelangen kann. „Dieser Zustand gefällt uns selber nicht“, räumt Andrea Joosten ein.
1968, als das Stadttheater eröffnet wurde, dachte noch niemand an das The
ma „Barrierefreiheit“. Eingänge, Treppen, Gefälle, Plätze – all dies wurde beim Bau nicht auf die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern ausgelegt. Zwar wurden zwischenzeitlich zwei Plätze für Rollstuhlfahrer, eine Rampe und eine Behindertentoilette eingerichtet, richtig zufriedenstellend wurde die Situation aber nie.
Jetzt ist für den ehemaligen Haupteingang zum Grollschen Weg eine Rampe geplant, die es Rollstuhlfahrern ermöglichen soll, das Haus auch eigenständig zu erreichen. Auch im Inneren des Hauses soll es Umbauten geben. Zwei zusätzliche Plätze für Rollstuhlfahrer sollen entstehen. „Das ist eine komplizierte Sache, weil dabei auch mögliche Auswirkungen auf Akustik und Sichtachsen berücksichtigt werden müssen“, hatte Joosten bereits schon vor einiger Zeit erklärt.
Im Zuge dieser baulichen Veränderungen werden auch gleich neue Brandschutzmaßnahmen in Angriff genommen. Eine neue Lüftungsanlage soll es ebenfalls geben – mit etwa 1,6 Millionen Euro die größte Investition im Maßnahmenpaket. Ein neues Dach ist ohnehin schon geplant und auch die Künstlertoiletten sollen saniert werden.
Im laufenden Betrieb können diese Arbeiten nicht durchgeführt werden – das steht außer Frage. Eine Spielzeit muss das Stadttheater daher in jedem Fall aussetzen. Sollte sich herausstellen, dass die Umbau- und Sanierungsarbeiten zeitlich nicht wie geplant verlaufen können, wäre auch eine Verschiebung der Maßnahme auf die Spielzeit 2026/27 möglich.