Schaum verhindert Explosion von Keramikofen
Das Hallendach der NBK in Vrasselt geriet am Mittwochabend in Brand. Unter dem Dach befand sich ein 1000 Grad heißer Keramikofen. Die Feuerwehr setzte ihren Super-Schaum ein, damit er nicht zerstört wurde. Niemand wurde verletzt.
Das war hochprofessionelles Arbeiten der Feuerwehr. Am Mittwoch gegen 22.30 Uhr geriet ein Teil des Hallendaches bei der NBK in Vrasselt in Brand. Vermutlich durch einen technischen Defekt des Abgasrohres brannte ein Teil der Dachfläche.
Brennt ein Dach, dann ist das für die Feuerwehr normalerweise kein Problem. Viel Wasser hilft viel. In diesem Fall allerdings gab es eine echte Herausforderung. Unter dem Dach steht ein großer und sehr teurer Keramikofen, der mit einer Temperatur von 1000 Grad arbeitet. Schließlich handelt es sich bei der NBK ja um einen Betrieb, der an der Reeser Straße 235 Kacheln und ähnliches herstellt.
Hätte die Feuerwehr mit viel Wasser die Flammen auf dem Dach bekämpft, wäre jede Menge Wasser in den Ofen geraten. Das hätte zur Folge gehabt, dass sich das Wasser sofort in Wasserdampf verwandelt und den Keramikofen gesprengt hätte. Ein enormer wirtschaftlicher Schaden. Das wollte die Feuerwehr verhindern. Zeit zu überlegen war in gewisser Weise vorhanden, denn es war windstill, wenngleich mehrere Quadratmeter Dachfläche brannten. Ein Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäudeteile war kurzfristig aber nicht zu erwarten.
Und so entschieden sich die Feuerwehr-Kameraden, den Brand auf dem Dach von innen zu bekämpfen. Die Feuerwehr verfügt dafür über einen Super-Schaum, der seit Jahren Teil der Ausrüstung ist, aber nicht immer eingesetzt werden kann. Es handelt sich um einen Schaumlöscher, laienhaft ausgedrückt: ein Feuerlöscher für die Feuerwehr-Profis. CAFS (Compressed Air Foam Systems) sind
Druckluftschaum-Löschgeräte, bei denen ein hochwertiger Schaum erzeugt wird. In diesem Fall reichten zwei Geräte mit insgesamt 12 Litern Schaum aus, um den Brand von innen unter Kontrolle zu bekommen.
Der Schaum ist derartig klebrig und dicht, dass er sich direkt um die
Holzbalken des Daches legte und die Flammen erstickte.
Danach war die Gefahr gebannt, die Feuerwehr brauchte nur ganz wenig Wasser, um den Rest auf dem Dach zu löschen.
Allerdings: Der Einsatz war körperlich anstrengend. Der Keramikofen
sorgte für eine extreme Hitze oben auf dem Dach. Die Feuerwehrleute leisteten in Vrasselt vorbildliche Arbeit. Es war wie präziser chirurgischer Eingriff, um eine Gefahrensituation zu entschärfen. Das kann man nicht einfach nur üben, dafür braucht es auch einen kühlen
Kopf in einer brenzligen Lage.
Mehr als 50 Feuerwehrleute aus Emmerich, Vrasselt und Elten waren im Einsatz. Nach zweieinhalb Stunden war der Brand gelöscht. Niemand wurde verletzt. Vor Ort waren auch Polizei und Rettungsdienst.