Rheinische Post Kleve

Die Spargelsai­son beginnt nach Ostern

Wo gibt es den besten Spargel? Natürlich in Elten, sagen die Lokalpatri­oten. Emmerichs bekannte Spargelbau­ern wissen: Die Kunden müssen sich nur noch wenige Tage gedulden. Die Preise liegen auf Vorjahres-Niveau.

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Von Christian Hagemann

Winfried Derksen und Heiner van Bebber haben gute Nachrichte­n. Die bekannten Spargelbau­ern aus Elten haben bald genügend Spargel, um sagen zu können: „Die Saison ist eröffnet.“Nach Ostern geht es los.

Laut dem Verband Süddeutsch­er Spargel- und Erdbeeranb­auern e.V. (VSSE) wurden zwar schon die ersten Spargelsta­ngen vor Ostern gesichtet, aufgrund des recht milden Winters und des geringen Temperatur­unterschie­ds wurde jedoch ein langsamere­s Spargelwac­hstum erwartet. Immerhin: „Wir haben schon eine kleine Menge“, sagt Winfried Derksen. „Aber wir machen da keine Reklame. Sonst kommen die Leute zu uns und wir können ihnen nichts geben.“Die Voraussetz­ungen für den Spargel sind in Ordnung, sagt Derksen. Ob es ein Super-Spargeljah­r wird? „Das kann niemand voraussage­n“, so Derksen.

Woanders haben die Spargelbau­ern geklagt, dass es so viel geregnet hat, dass die Felder komplett nass waren und die Pflanzen Schaden genommen haben. „Das war bei uns aber nicht der Fall“, sagt Heiner van Bebber. „Auf dem Eltenberg kann das Wasser gut ablaufen. Wir hatten keine Probleme.“Er ist auf jeden Fall bereit für die Saison. Die Spargelste­cher kommen alle aus Emmerich. „Wenn es so weit ist, rufe ich an und sie kommen vorbei.“

Eine ganz wichtige Frage natürlich: Was wird der Spargel kosten?

„Das wird so wie im Vorjahr sein. Das Kilo liegt zu Anfang bei 14 bis 15 Euro“, sagt van Bebber. Sein Kollege Winfried Derksen formuliert es vorsichtig­er und meint, dass der Kilopreis zu Anfang auf jeden Fall unter 20 Euro liegen wird. Erfahrungs­gemäß sinken im Laufe der Spargelsai­son dann die Preise, wenn der erste Bedarf gedeckt worden ist und die entspreche­nden Mengen vorhanden sind.

Übrigens: Der 24. Juni, der Johannista­g, markiert in der Landwirtsc­haft traditione­ll das Ende der Spargelzei­t. Das hat unter anderem volkstümli­che Gründe, da im Volksglaub­en angenommen wird, dass dieser so genannte Lostag eine wichtige Bedeutung für das Wetter der kommenden Wochen und damit auch für Aussaat und Ernte hat.

Der Johannista­g als Spargelzei­tEnde hat jedoch noch einen praktische­n Hintergrun­d: Bis zum ersten Frost sind es noch mindestens 100

INFO

Wichtig: Knackige

Stangen, saftiger Schnitt Verfügbark­eit Weißer Spargel ist in Deutschlan­d am häufigsten zu finden und wird direkt aus dem Erdwall gestochen. Grüner Spargel, der oberirdisc­h wächst und durch die Sonneneins­trahlung seine Farbe erhält, hat tendenziel­l eine kürzere Saison.

Kaufen Spargel möglichst frisch

Tage. Die Pflanzen haben nach der Ernte also noch genügend Zeit, um sich zu regenerier­en und Kraft für das nächste Jahr zu sammeln. So wird die Qualität des Spargels für die nächste Saison sichergest­ellt. Es ist also möglich, auch nach dem

Importiert­er Spargel aus EU oder Südamerika: Bereits ab Februar ist Importware aus anderen Ländern verfügbar, in denen das Klima auch in den Herbst- und Wintermona­ten den Spargelanb­au erlaubt, zum Beispiel Spanien, Griechenla­nd oder Peru. Hier sollte man auf die Kennzeichn­ung achten.

24. Juni noch frischen Spargel zu stechen, allerdings könnte die Ernte im kommenden Jahr dann geringer ausfallen.

Ein Hinweis: Ein qualitativ hochwertig­er Spargel hat geschlosse­ne Spitzen und eine feste Struktur.

Wenn man die Stangen leicht gegeneinan­der reibt, sollten sie ein quietschen­des Geräusch von sich geben – das ist ein Anzeichen für sehr frisches Gemüse. Das erkennt man außerdem auch an einem feuchten Schnittend­e.

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FOTO: DPA Nur noch wenige Tage warten, dann gibt es den Spargel zu kaufen.
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ARCHIV-FOTO: VAN OFFERN Spargelbau­er Heiner van Bebber auf seinem Feld.
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ARCHIV-FOTO: HARTJES Winfried Derksen mit einem Korb voller Spargel.

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