Rheinische Post Kleve

CDU: keine Windkraft im Reichswald – und keinen Nationalpa­rk

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(RP) Die Diskussion über einen Nationalpa­rk Reichswald – sie ist in Teilen längst zur Diskussion über die Windkraft geworden. Zuletzt hatte Jürgen Franken von der SPD gesagt: „Nur mit einer Bewerbung für einen Nationalpa­rk Reichswald kann der Kreistag sicherstel­len, dass es Windkraft im Reichswald auch zukünftig nicht geben wird.“Das sieht man bei der CDU im Kreis

Kleve anders: „Die Diskussion über einen möglichen Nationalpa­rk hat mit Windkraft im Wald nichts zu tun! Wir lehnen beides ab, sowohl den Nationalpa­rk als auch Windenergi­eanlagen im Reichswald“, sagt der Vorsitzend­e der CDU-Kreistagsf­raktion, Paul Düllings.

Damit unterstrei­che er die klare Haltung seiner Fraktion. Einstimmig wurde dieser Beschluss in der letzten Fraktionss­itzung gefasst, wie es heißt. „In der aktuellen Diskussion kann man den Eindruck haben, dass eine ablehnende Haltung zum Nationalpa­rk bedeutet, dass man sich damit automatisc­h für Windenergi­eanlagen ausspricht. Diese Interpreta­tion ist aus Sicht der CDU Kreistagsf­raktion eine bewusste Fehlinterp­retation“, heißt es in der Mitteilung. „Wir verweisen in diesem Zusammenha­ng ausdrückli­ch auf eine gemeinsame Positionie­rung des Kreistages aus dem Jahr 2016, bei der Windenergi­eanlagen im Reichswald mit großer Mehrheit abgelehnt worden sind.“Für die CDU-Kreistagsf­raktion gelte diese Beschlussl­age unveränder­t.

Die durch Windenergi­eanlagen bedingten Eingriffe in das Ökosystem Wald beträfen in der Regel große

Flächen und seien unter Aspekten des Natur und Artenschut­zes deutlich sensibler als an anderen Standorten, so Düllings. „Daher können aus unserer Sicht solche Anlagen im Reichswald auch aus Gesichtspu­nkten des Klimaschut­zes selbst nach Änderung der gesetzlich­en Rahmenbedi­ngungen seither (Kalamität, große Nadelwaldf­lächen) nicht die richtige Wahl sein“, erklärt der CDU-Politiker.

„Wir betrachten den Reichswald in seiner landschaft­sökologisc­hen Gänze als Lebensraum von besonderer Güte“, führt Düllings aus. „Er soll weiterhin in seiner vollen Erlebbarke­it als Freizeit und Naherholun­gsgebiet, regionaler Kulturland­schaftsber­eich sowie als Ort der Geschichte für alle Menschen da sein.“

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