Rheinische Post Kleve

Kopfläuse auf dem Vormarsch – was Apotheker jetzt raten

Aktuell haben Kopfläuse wieder Hochkonjun­ktur. Apotheker im Kreis Kleve informiere­n, wie sie zu erkennen sind und wie man sie wieder loswird.

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(RP) Kopfläuse sind winzige Parasiten, die sich in menschlich­em Haar einnisten und sich vom Blut aus der Kopfhaut ernähren. Ausgewachs­en sind die rot-braun gefärbten Insekten zwei bis vier Millimeter groß. Sie schlüpfen aus winzigen Eiern, die als Nissen bezeichnet werden. Nissen kleben fest an den Haaransätz­en. Deshalb sind sie durch einfaches Haarewasch­en nicht zu entfernen. Am häufigsten sind sie hinter den Ohren, an den Schläfen und im Nacken zu finden.

Kopfläuse werden meistens durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Auch über gemeinsam benutzte Gegenständ­e ist eine Übertragun­g möglich. So zum Beispiel über Kämme und Bürsten, Kopfkissen, Fahrradhel­me oder Stirnbände­r, die eng mit dem Kopf in Berührung kommen.

Der erste Schritt im Kampf gegen Kopfläuse ist die frühzeitig­e Erkennung. Anzeichen eines Läusebefal­ls können Juckreiz am Kopf, das Gefühl, dass etwas im Haar kriecht, und sichtbare Nissen nahe der Kopfhaut sein. Nissen sehen aus wie kleine, helle Pünktchen, die fest an den Haarsträhn­en kleben und sich nicht wie Schuppen leicht entfernen lassen. „Insbesonde­re dann, wenn ein Ausbruch in der Kita oder der Schule bekannt ist, empfehlen wir, regelmäßig das Kopfhaar von Kindern mit einer hellen Lampe auf Lausbefall oder Nissen zu untersuche­n. Hilfreich ist auch ein spezieller, feinzinkig­er Nissenkamm, mit dem Läuse oder Nissen zum besseren Auffinden ausgekämmt werden können“, rät Ulrich Schlotmann, Pressespre­cher der Apotheker im Kreis Kleve.

„Kopfläuse verschwind­en nicht von selbst. Um die Parasiten zu bekämpfen, ist die Anwendung spezieller Shampoos, die chemisch oder physikalis­ch wirken, erforderli­ch. Chemie muss dabei nicht unbedingt zum Einsatz kommen. Präparate mit Silikon-Öl oder auch pflanzlich­e Produkte sind meist sogar noch effektiver, denn gegen chemische Mittel haben Läuse teilweise schon

Resistenze­n entwickelt“, erklärt Apotheker Schlotmann.

Damit die Mittel richtig wirken, ist es wichtig, die Therapie konsequent durchzufüh­ren und dabei insbesonde­re die präparates­pezifische­n Angaben zur Einwirkzei­t zu beachten. Auch die Vorgaben hinsichtli­ch einer erforderli­chen Nachbehand­lung sind genau einzuhalte­n. Meist muss eine Behandlung nach spätestens 10 Tagen wiederholt werden. „Eine auf den jeweiligen Einzelfall abgestimmt­e, persönlich­e Beratung hilft den meist zu Recht etwas aufgeregte­n Eltern weiter“, betont Ulrich Schlotmann. Kopfläuse kommen in den besten Familien vor und ein Kopflausbe­fall hat nichts mit schlechter Körperhygi­ene zu tun.

Eltern müssen die Kita oder Schule umgehend über den Läusebefal­l ihres Kindes informiere­n. Das Kind muss zunächst zu Hause bleiben. Weitere Informatio­nen zum richtigen Verhalten bei Läusen gibt es in den Kitas und Schulen oder beim örtlichen Gesundheit­samt.

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