Rheinische Post Kleve

Surf-Profi Peter Garzke hält einen Vortrag im Rheinmuseu­m

Der 55-Jährige bereiste als Sportler die ganze Welt und hat viele Fotos und Videos vorbereite­t. Doch es soll dabei nicht nur ums Surfen gehen.

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(seul) Im Alter von neun Jahren stieg Peter Garzke zum ersten Mal auf ein Surfbrett. In heimischen Gewässern, etwa dem Altrhein, machte der heute 55-Jährige seine ersten Gehversuch­e im Windsurfen. Ein nicht einfaches Unterfange­n. Doch der Klever ließ nicht locker. Trainierte hart, verdiente Geld – so dass er sich das kostspieli­ge Hobby leisten konnte. Ein Einsatz, der sich auszahlte. Denn heute kann Garzke sagen. „Ich habe wirklich meinen Traum gelebt und tue es noch heute.“

1992 wechselte der studierte Sportwisse­nschaftler ins Profi-Lager, fuhr internatio­nale Erfolge ein. An Traumsträn­den auf Hawaii und in Südafrika stand der Windsurfer auf seinem Brett. Das tut er noch heute. Allerdings weniger in Sachen Wettkampf als viel mehr, um etwa coole Fotos für Fachmagazi­ne zu produziere­n.

Dass er einige davon hat, davon können sich Interessie­rte am kommenden Sonntag, 21. April, im Rheinmuseu­m in Emmerich überzeugen. Unter dem Titel „Eine Zeitreise durch den Wasserspor­t“wird ab 11 Uhr Peter Garzke über die Entwicklun­g von Wasserspor­tarten referieren und so einen Überblick über den aktuellen Stand geben und auch einen Blick in die Zukunft wagen. Und: Neben Fotos und Videos auf Leinwand wird es ebenso altes und neues Material zum Anschauen geben.

Dass der Surf-Profi, der mittlerwei­le auch seit Jahren den Sport an der Hochschule Rhein-Waal organisier­t, über den Rhein nach Emmerich kommt, ist Bettina Kleipaß vom Rheinmuseu­m zu verdanken. Auch sie hat in frühen Jahren das Windsurfen erlernt. „Lange Zeit stand ich dann aber nicht auf einem Brett“, erinnert sie sich. Dann packte es sie wieder. Und mittlerwei­le ist sie auf ihrem Brett immer wieder etwa in den Niederland­en an den Küsten unterwegs.

„Ich habe das Gefühl, dass Windsurfen ein Comeback erlebt“, sagt Kleipaß. Jedoch: Fun- und Extremspor­tarten seien für Außenstehe­nde stets spektakulä­r, aber oft nicht greifbar, „insbesonde­re bei den

Wasserspor­tarten dieser Kategorien fällt das Nachvollzi­ehen, aufgrund des Mediums Wasser noch einmal deutlich schwerer“, weiß Kleipaß. Das soll aber nun durch den Vortrag des Profis von der anderen Rheinseite

geändert werden. Mechanisme­n und Material wird er vorstellen. Der Kontakt zu Garzke kam durch einen Bekannten. Ein schöner Zufall – der dem Rheinmuseu­m einen besonderen Vortrag beschert, der noch dazu kostenfrei besucht werden kann.

Kosmopolit Garzke wird aber nicht nur referieren. „Es dürfen natürlich auch Fragen gestellt werden“, so Kleipaß. Das lohnt sich sicher. Denn seine Profession führt den 55-Jährigen seit vielen Jahren in die ganze Welt hinaus. „Ich werde natürlich erzählen, wie mich das Windsurfen in seinen Bann gezogen hat“, sagt Garzke.

Vielleicht erzählt er auch, wie er in seinen Anfängen am Strand auf Hawaii übernachte­n musste, weil er sich ein Hotel nicht leisten konnte. „Wenn ich darüber manchmal so nachdenke... – Wahnsinn“, sagt er lachend. Obwohl er auch heute noch gern in der Welt unterwegs ist, sesshaft ist er in seiner Heimat. Der Niederrhei­n ist sein Hafen. „Meine Freunde leben hier. Und die Bedingunge­n, so wie ich sie brauche, stimmen einfach.“Sprich: Brett geschnappt und kurz ins Auto gestiegen, könne man wunderbar an der niederländ­ischen Küste windsurfen.

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FOTO: KONRAD FLINTROP Peter Garzke und Bettina Kleipaß laden zu einem besonderen Vortrag ins Rheinmuseu­m.

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